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Kaspersky: Cyberangriffe unrentabel machen Entwickler und Hacker kommen von einer Uni

Computerviren-Experte Jewgenij "Eugene" Kaspersky Foto: Kaspersky Lab

Neben technischen Möglichkeiten im Automobilsektor beleuchtete der IoT-Kongress Bosch Connected World die Cyberkriminalität.

Für den russischen Computerviren-Experte Jewgenij Kaspersky, zugleich Gründer des IT-Sicherheitsunternehmens Kaspersky Lab, liegt es auf der Hand: Nicht nur die Zahl der Cyberangriff wächst. Darüber hinaus hat sich auch die Qualität der Attacken gewandelt. Waren es früher eher jugendliche Hacker, die sich und der Welt etwas beweisen wollten, hat sich diese Art der Kriminalität mittlerweile professionalisiert. Und nicht nur das: "Die herkömmlichen Kriminellen und die Cyberkriminellen arbeiten mittlerweile zusammen", berichtete Kaspersky auf der Bosch Connected World in Berlin.

Waren es vor 20 Jahren noch etwa eine Millionen Angriffe am Tag, ist deren Zahl im Jahr 2017 auf rund 117 Millionen gestiegen. "Die russischen Software-Entwickler sind die besten", erklärte Kaspersky – wohl auch mit Blick auf sein eigens Antiviren-Imperium. Mit einem Augenzwinkern fügte er jedoch zugleich hinzu: „Die russischen Cyberkriminellen sind dafür die bösesten.“ Das wiederum sei kein Wunder – "sie kommen alle von derselben Universität". Natürlich sei das Ganze mittlerweile ein internationales Geschäft, in dem alle Nationalitäten zu finden sind.

Die Schäden die dieser "Geschäftszweig" verursacht, sind mehr als beachtlich. 150 Milliarden US-Dollar habe der Bau der Internationalen Raumstation gekostet, erläuterte Kaspersky. "Und dreimal so viel Schaden verursachen Cyberkriminelle Jahr für Jahr." Das komme auch daher, dass es noch nie so einfach war, selbst zum Cyberkriminellen zu werden. Im Internet gebe es Videoanleitungen, wie man einen Geldautomaten knackt, um widerrechtlich Geld abzuheben. Dazu kann man einen Einmal-Code von den Profis kaufen. "Wie gesagt: Geschäft ist Geschäft."

Logistik ist ein lohnendes Ziel für Cyberkriminelle

Malware spiele aber auch beim Internet der Dinge eine erschreckend große Rolle. Physisch betroffen seien dabei unter anderem Lkw und Trailer sowie auch Umschlaganlagen. Gleiches gelte für Züge und Flugzeuge, berichtete Kaspersky. Dabei sind es nicht immer die Cyberkriminellen die Auf Geld aus sind. Auch Sabotage und Terrorismus spielen hier eine Rolle. Letztlich gehe es bei den Abwehrmaßnahmen immer darum, die Kosten eines Hacks so hoch zu treiben, dass sie höher als der zu erwartende Ertrag sind.

Dabei wies Kaspersky zumindest implizit auf ein noch viel schwerwiegenderes Problem hin: Einen 100-prozentigen Schutz gibt es nicht. Mit Blick auf die sogenannten kritischen Infrastrukturen, zu denen auch ein Teil der Logistik gehört, sollte das zu denken geben. Denn Terroristen rechnen wohl eher selten Kosten und Ertrag gegeneinander auf.

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