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Jahresversammlung VV Württemberg Fahrerberuf muss Mangelberuf werden

Dirk Engelhardt, Legendenhalle Böblingen, BGL, VV Württemberg Foto: Franziska Nieß

Bei der Versammlung des Verbands des Württembergischen Verkehrsgewerbes forderten die Vorsitzenden, den Fahrerberuf in die Liste der Mangelberufe der Bundesagentur für Arbeit aufzunehmen.

"Melden Sie beim Arbeitsamt die offenen Fahrer-Stellen", appellierte Professor Dirk Engelhardt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), an die versammelten Mitglieder des VV Württemberg in der Böblinger Legendenhalle, die zur Motorworld gehört. Dies sei ein wichtiger Schritt, um auf das Problem des Fahrermangels aufmerksam zu machen. Für ein besseres Image des Berufs hat der Verband sein Markenzeichen, den Brummi, wieder aufleben lassen. Unter www.brummi.de finden sich zum Beispiel nützliche Infos für Fahrer und ein Shop mit Merchandising-Artikeln. "Außerdem gibt es den Brummi bald in verschiedenen Varianten, zum Beispiel mit einer Tonne für die Entsorgungssparte", erklärte Engelhardt. Eine Brummi- sowie eine Parkplatz-App seien ebenfalls geplant.

Haus der Straßenverkehrssicherheit in Brüssel geplant

Doch die Wierbelebung des Brummi bildet nur einen Teil der Neuausrichtung des Verbands. Die sogenannte BGL-Vorteilswelt für Verbandsmitglieder, die seit wenigen Tagen live geschaltet ist, ermöglicht zum Beispiel Rabatte beim Fahrzeugkauf oder für Sicherheitstechnik. Abseits des neuen Online-Auftritts setzt der BGL verstärkt auf Zusammenarbeit. "Wir suchen die Kooperation mit anderen Verbänden aus nordwestlichen Ländern und planen ein gemeinsames Haus der Straßenverkehrssicherheit in Brüssel", sagte Engelhardt.

Auf das Thema Zusammenarbeit kam auch Dr. Timo Didier, Geschäftsführendes Vorstansmitglied des VV Württemberg, zu sprechen. Den Verband beschäftigen viele Themen, für die er, gemeinsam mit dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg, Lösungen finden will. Der Lkw-Parkplatzmangel, Lang-Lkw, kürzere Bauzeiten bei Infrastrukturprojekten, der Albaufstieg, der Fahrermangel und die Maut-Ausweitung nannte Didier als Beispiele. "Der Fahrerberuf muss als Mangelberuf eingestuft werden", forderte auch Didier.

Ausweitung der Lkw-Maut trifft Branche

Das Thema Lkw-Maut nahm Rolf Hamprecht, Vorstandsmitglied und Leiter der Sparte gewerblicher Güterkraftverkehr beim VV Württemberg, gesondert in den Blick. Angesichts der Anhebung der Mautsätze zum Januar 2019 sowie der Mautpflicht auf Bundesstraßen ab Juli zeigte sich Hamprecht besorgt. "Die Ausweitung auf Bundesstraßen trifft Baden-Württemberg besonders, da wir wenige Autobahnen haben und auf Bundesstraßen angewiesen sind", erklärte er. Aufgrund der Mehrbelastung forderte er die Mitglieder auf, mit ihren Kunden zu verhandeln. Doch die Transportbranche wird mit dem Problem nicht alleine gelassen. Das machte Dirk Engelhardt deutlich: "Die Verlader und die Industrie wissen, dass die Branche die Mehrkosten nicht tragen kann."

Hermann nimmt sich dem Thema Abbiegeunfälle an

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) lässt die Transporteure beim Thema Abbiegeunfälle nicht alleine und sprach sich für eine Zusammenarbeit mit dem BGL aus, um solche Unglücke künftig zu verhindern. "Dabei müssen wir auch die Radfahrer in die Pflicht nehmen", erklärte er. Auch der Beleuchtung auf Lkw-Parkplätzen will sich der Minister annehmen, nachdem Polizeihauptkommissar Jochen Baier und Journalist und Moderator der Veranstaltung, Jan Bergrath, darauf aufmerksam gemacht hatten.

Weniger zugänglich zeigte sich Hermann beim Thema Lang-Lkw: "So relevant wird der Lang-Lkw im Güterverkehr nicht." Die Auswirkungen auf die Umwelt seien eher marginal. Den Lang-Lkw Typ 1, also den verlängerten Sattelauflieger bis 17,80 Meter Länge, könne man auf allen Straßen freigeben – alle anderen Typen aber nur selektiv. "Wir wollen nicht noch mehr Güter auf der Straße haben."

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