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Interview mit Amazon-Logistikdirektor "Partner können mitwachsen"

Amazon Locker Foto: Nicole de Jong

Amazon-Logistikdirektor Schwenger über den Aufbau eigener Lieferkapazitäten.

Täglich geistern neue Nachrichten über den Online-Riesen Amazon durch das Internet. Zum Beispiel, dass Amazon in Indien einen neuen Lieferservice gestartet hat, der ausschließlich Frauen als Boten einsetzt oder dass Amazon in Großbritannien bereits 80 Prozent der Bestellungen selbst verschickt. In den USA hat der Onlinehändler 20 Transportflugzeuge vom Typ Boeing 767 geleast, in Großbritannien liefert er frische Lebensmittel. In Deutschland soll die 90-Minuten-Lieferung sowie vollautomatische Packstationen kommen.

KEP aktuell: Herr Schwenger, Sie haben in München Olching ein eigenes Verteilzentrum eröffnet, um in der Landeshauptstadt noch schneller ausliefern zu können. Funktioniert die Zusammenarbeit mit lokalen Dienstleistern besser als mit Hermes oder DHL?

Bernd Schwenger: DHL und Hermes machen einen hervorragenden Job. Angesichts der wachsenden Nachfrage der Kunden nach Next Day- und Same Day-Lieferung brauchen wir aber komplementär die Flexibilität, auf eigene Kapazitäten zurückgreifen zu können.

Kürzlich ist ja bekannt geworden, dass Amazon in Deutschland einen eigenen Paketdienst aufbauen möchte. Warum wollen Sie das?

Schauen wir uns die Tatsachen an: Amazon hat in Olching eine Verteilstation. Wir haben keine eigenen Fahrer, sondern setzen auf lokale und regionale Lieferpartner. Das sind teilweise Familienunternehmen, bei denen es ein nachhaltiges Bekenntnis von beiden Seiten gibt. Deshalb können wir mit ihnen Innovationen sehr schnell umsetzen. Zum Beispiel Elektromobilität: Einer der Lieferpartner hat bereits vier Elektrofahrzeuge im Einsatz. Amazon unterstützt diese Initiative mit dem Aufbau der Ladeinfrastruktur vor Ort.

Scheinbar wollen Sie auch flächendeckend eigene Packstationen (Amazon Locker) installieren. Sollen die allen Paketdiensten offen stehen? Oder dürfen dann nur Amazon-Zusteller Sendungen ablegen oder herausnehmen?

Amazon Locker stehen den Kunden bereits in mehreren Städten in den USA und in Großbritannien zur Verfügung. Sie können dort Pakete von Amazon selbst abholen oder zurückgeben. Zu Amazon Lockern in Deutschland hat Amazon keine Ankündigung gemacht.

Der Wettbewerb fürchtet sich ein wenig vor Ihrer Marktmacht – auch wenn er es noch nicht so richtig zugeben mag. Hat er Grund dazu?

Amazon war ja bislang guter Kunde der hiesigen Paketdienste. Wir waren in den letzten Jahren erfolgreich damit, uns nicht nach dem Wettbewerb zu richten, sondern nach dem Kunden. Wir beschäftigen uns am liebsten mit dem Kunden: Was will er? Wie kann Amazon noch besser werden? Wir beschäftigen uns damit, wie wir weiter wachsen und wie wir dieses Wachstum gestalten wollen. Unsere bestehenden Partner können mit uns wachsen.

Wann wollen Sie in Deutschland mit Amazon Fresh starten?

Amazon ist immer gut damit gefahren, Dienste erst anzukündigen wenn sie da sind.

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