ICCT-Studie EU muss Lkw-Verbrauch per Gesetz senken

Foto: Daimler

Europäische Lkw könnten technologisch ins Hintertreffen geraten. Laut einer Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) treiben beispielsweise die USA dank entsprechender Gesetzgebung die dortige Industrie an, effizientere Fahrzeuge auf die Straßen zu bringen.

Eine ähnlich geartete Effizienzgesetzgebung sei in der EU jedoch nicht geplant. "Die EU verfolgt für neue Lkw derzeit einen ähnlichen Ansatz wie vor mehr als zehn Jahren für Pkw, gestützt einzig und allein auf eine verbesserte Kundeninformation und freiwillige Verpflichtungen der Hersteller", sagt Dr. Peter Mock, Geschäftsführer von ICCT in Europa. "Für eine deutliche Absenkung des Verbrauchs und der Emissionen von Lkw braucht es jedoch gesetzlich verbindliche Standards, so wie dies heute auch im Pkw-Bereich der Fall ist."

Verbrauch und Emissionen gesetzlich reguliert

Andere Fahrzeugmärkte, wie beispielsweise die USA, Japan, China und Kanada, haben demnach bereits verpflichtende Regulierungen zu Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen von Lkw beschlossen. "Die Daten zum realen Kraftstoffverbrauch, die wir für unsere Studie analysiert haben, zeigen, dass sich der durchschnittliche Verbrauch neuer Sattelschlepper in Europa seit mehr als zehn Jahren kaum verändert hat", fügt Rachel Muncrief, Leiterin des Forschungsbereichs "Schwere Nutzfahrzeuge" bei ICCT, an. Daher müsse die EU ebenfalls gesetzlich verpflichtende CO2-Standards für schwere Nutzfahrzeuge beschließen und so die Einführung neuer Technologien zur Effizienzsteigerung im Lkw vorantreiben.

Schwerere Lkw mit größeren Motoren

Laut ICCT sind schwere Nutzfahrzeuge für ein Drittel der CO2-Emissionen im Verkehrsbereich der EU verantwortlich. Im Gegensatz zu den Pkw steigen die Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen aber laut der Studie weiterhin stark an. Dabei entfallen demnach drei Viertel der Emissionen auf Fahrzeuge aus den sieben EU-Mitgliedsstaaten Deutschland, Polen, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Italien und Niederlande. Zudem tendierten die Verkaufszahlen der letzten zehn Jahre in der EU zu schwereren Lkw mit größeren Motoren. Damit werde der Markt dem US-Markt immer ähnlicher.

Ein weiterer Aspekt der Studie: Fünf Lkw-Hersteller dominieren mit ihren jeweiligen Marken den EU-Markt – Volkswagen, Volvo, Daimler, Paccar und Iveco. Drei davon, Volvo, Daimler und Paccar, haben demnach auch in den USA hohe Marktanteile. Daher gehe man davon aus, dass zahlreiche Effizienztechnologien wie beispielsweise verbesserte Aerodynamik am Anhänger, automatische Reifendruckregelung oder verbesserte Motor-Effizienz sowohl in neuen Fahrzeugen in den USA als auch in Neuwagen in Europa zum Einsatz kommen könnten.

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