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House of Logistics and Mobility Gemeinsam am Verkehr der Zukunft forschen

Michael Kadow, Geschäftsführer des Houses of Logistics and Mobility Foto: Felix Nürmberger

Michael Kadow setzt als Geschäftsführer des House of Logistics and Mobility Impulse. 

Es ist keine leichte Aufgabe, die dem 42-Jährigen gebürtigen Greifswalder zugetragen wurde. Aber eine, die zu ihm passt und die er mit Energie angehen will: "Planen, strukturieren, entwickeln und implementieren", das sei genau sein Ding, sagt der neue Geschäftsführer des House of Logistics and Mobility (Holm) in Frankfurt. Gestalten und aufbauen, "aus Nichts etwas schaffen, das ist meine Kernkompetenz", ergänzt Kadow.
Dabei bietet ihm das Holm viele Möglichkeiten. Die ersten Mieter sind zwar eingezogen, erste Netzwerke haben sich formiert, etwa zum Thema Future Mobility und über Frankfurter Wirtschaftsverkehre, aber es gibt noch Luft nach oben. Seit 2008/2009 die Idee zur Gründung einer Innovations- und Wissensplattform als Schnittstelle zwischen Politik, Wissenschaft und Wirtschaft diskutiert wurde, war die Deutsche Bahn zusammen mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund, Fraport, Lufthansa, Deutsche Post DHL und anderen Unternehmen als Förderpartner mit an Bord.

Erste Sporen bei der Bahn

So wundert es auch nicht, dass sich Kadow vor seinem Wechsel zu dem interdiziplinären Zentrum bei der DB seine ersten Sporen als Manager verdiente. Zunächst war er als Meister für Signal- und Leitungssicherungstechnik im Einsatz, später, nach dem BWL-Studium, holte ihn der DB Netze-Vorstand zum Konzern, wo er sich als Leiter einer Stabsstelle um eine bessere Qualität der Schieneninfrastruktur kümmerte.
Nach dem Kauf des Logistikunternehmens Stinnes und dessen Integration in den Bahn-Konzern als DB Mobility Logistics war Kadow für die Qualitätssicherung verantwortlich, in den Bereichen Innovation und Forschung, und arbeitete später mit DB-Schenker-Chef Dr. Karl-Friedrich Rausch an der strategischen Ausrichtung des Unternehmens mit.

In Darmstadt, Dresden und Dortmund baute Kadow Forschungskooperationen für DB Schenker auf und knüpfte neue Kontakte zu Wissenschaftlern, auch des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML), das jetzt im Holm seine Dependance eröffnete. Interne Prozesse mit externen Impulsen zu befeuern war auch dort die Herausforderung. Als Vertreter des Förderpartners Bahn im Projekt Holm war Kadow schon einige Zeit mit einem Bein auf der anderen Seite.

Als das Angebot zum Wechsel kam, war es also nur ein kurzer Weg, nur über die Straße, ins neue Haus im Frankfurter Stadtteil Gateway Gardens. Als Chef eines 25-köpfigen Teams will Kadow dort einen kooperativen Führungsstil pflegen und seine Mitarbeiter anspornen zu frischen Ideen. Langweilig wird es ihm nicht werden – die Logistik und Mobilität stehen vor enormen Aufgaben und stecken mitten im Umbruch: Welche Techniken werden sich durchsetzen? Wer fährt autonom? Was sind die Zukunftskraftstoffe? Wer teilt sein Fahrzeug wann, wie und mit wem? Mobilitätslösungen sind gefragt, und das Frankfurter Zentrum will bei der Forschung und Entwicklung vorne dabei sein.

Dabei betont Kadow, dass in seinem Haus die Schnittstellen zwischen Mobilität und Logistik zentral sind. Themen wie die Oberleitungstechnik für Lkw und die Verkehrsverlagerung auf die Schiene werden ebenso diskutiert wie digitale Plattformen. "Auch das Fliegen muss immer effizienter werden", fordert Kadow – der Flughafen Frankfurt als Drehscheibe ist nur fünf Minuten entfernt.


Welche Veränderungen sich durch neue Techniken wie 3-D-Druck für Logistikprozesse ergeben und wie sichere Datenlogistik aussieht, auch bei diesen Fragen will Kadow sein Haus vorne dabei wissen und durch Veranstaltungen beleben. Neben großen Unternehmen wie DHL und Schenker setzt der Holm-Chef auf den Nachwuchs: „Was wir brauchen, sind noch mehr interessante Start-ups, die für Logistik und Mobilität relevant werden“, wünscht sich Kadow. Dafür gibt es Partnermodelle, bei denen Unternehmen 50.000, 25.000 oder 12.500 Euro bezahlen und selbst von der Plattform durch Nachwuchs-Recruiting, Wissensaustausch und Bildungsangebote profitieren.

Für Familie und Freizeit bleibt dem zweifachen Familienvater, der nach seinem Umzug von Berlin im idyllischen Kelkheim vor den Toren Frankfurts lebt, zwar wenig Zeit. "Doch ich genieße es, morgens mit meinen Kindern in Ruhe zu frühstücken und am Wochenende im wunderschönen Taunus zu wandern." Und so den Kopf für neue Aufgaben und Projekte frei zu bekommen.   

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