Historische Deutschlandfahrt Weltkultur-Tour 2006

9. Deutschlandfahrt 2006 - Weltlultur-Tour Foto: Thomas Küppers 35 Bilder

Mit einer Rekordbeteiligung an Fahrzeugen startete die 9. Deutschlandfahrt für historische Nutzfahrzeuge zu ihrer „Weltkultur-Tour“. Dieser Untertitel und das damit verbundene Programm dieser Deutschlandfahrt hatte mehr Veteranenbesitzer zur Teilnahme bewogen als je zuvor: 66 LKW, Omnibusse und Transporter haben ab dem 31. August neun Tage lang die deutschen Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes besucht und dabei rund 2.000 Kilometer vorwiegend bundesrepublikanische Straßen unter ihre betagten Räder genommen. Danach standen sie auf der IAA in Hannover.

Treff- und Startpunkt der Deutschlandfahrt war das neugestaltete Mercedes-Museum in Stuttgart. Der älteste LKW-Hersteller der Welt, Mercedes-Benz, hatte in seine gute und geschichtsträchtige neue Stube eingeladen. Mit zahlreicher Prominenz, so etwa dem Schirmherr der Veranstaltung, dem Präsidenten der Automobilindustrie Dr. Bernd Gottschalk und dem Hausherren, dem Mercedes-Nutzfahrzeugvorstand Andreas Rentschler, wurden die Teilnehmer auf die neuntägige Reise eingestimmt.

Am 1. September, pünktlich um neun Uhr fiel der Startschuss und die Veteranenrallye machte sich auf den Wege ins rund 50 Kilometer entfernte Welzheim. Dort wurden die Teilnehmer von „Cicerones“ begrüßt, Fremdenführer in römischen Gewändern, die ihnen das erste UNESCO-Kulturdenkmal, den römischen Limes, näher brachten. Nach dieser Zeitreise in die Vergangenheit überquerte der Tross die Schwäbische Alb, um sein erstes Nachtlager in Schongau am Lech vor herrlicher Alpenkulisse aufzuschlagen. Gastgeber war die Firma Knorr-Bremse, deren Vertreter extra aus dem nahe gelegenen München anreisten und die Teilnehmer bei zünftiger bayrischer Brotzeit und selbstgebrautem Bier begrüßten.

Am Samstag, dem 2. September,  fuhren die Oldtimer nach Pfaffenwinkel zu einer der schönsten Spätbarockkirchen, der Wallfahrtskirche zum gegeißelten Heiland auf der Wies. Ob ihrer Schönheit und Lage ist sie ebenfalls eine UNESCO-Erbstätte. Bei der Führung durch denherrlichen Kirchenbau erfuhren die Gäste, was es mit der Rokokopracht des 18. Jahrhunderts auf sich hatte. Danach führte die Route via Königsschlösser (Füssen) ins benachbarte Österreich, wo die Fahrzeuge die steilen Kehren des Tannheimer Tals und das Vorgebirge der Allgäuer Alpen Richtung Bodensee überquerten. In Meersburg, der Perle des Bodensees, wurden sie nach Durchquerung der historischen Altstadt bereits vom Gastgeber ZF Friedrichshafen zur Besichtigung des Meersburger Schlosses, zu vorträgen und Sommernachtsdinner erwartet.

Der Sonntag ist traditioneller Ruhetag für die Fahrzeuge. Nicht aber für die Gäste! Sie besuchten zunächst die Insel Reichenau, das dritte Weltkulturerbe. Nach einem Rundgang durch die mittelalterlichen Kirchen der Klosterinsel ging es zur zweiten Sehenswürdigkeit weiter: der Blumeninsel Mainau. Dort hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die Pracht der gräflichen Berndotte`schen gärten zu bewundern, bevor sie gegen Abend von der „Hohentwiel“ abgeholt wurden. Dieser restaurierte Schaufelraddampfer von 1928 diente als Kulisse für das schon traditionelle Abendessen an Bord.

Am Montag ging es, wie bei Fernfahrer üblich, bereits recht frühzeitig los. Entlang des Bodensees und durch den Schwarzwald nahmen die mächtigen Pneus Fahrt in Richtung Speyer auf. Der dortige Kaiserdom aus dem 12. Jahrhundert ist das vierte Weltkulturerbe, das besucht wurde. Danach schlug die Truppe ihr Lager im Bereich des nicht minder sehenswürdigen Technikmuseum in Speyer auf, wo sie bereits vom Gastgeber Volkswagen Nutzfahrzeuge zum Abendessen erwartet wurde.

Der Dienstag, 5. September, ludt noch zum Verweilen im Technikmuseum ein, bevor die Reise ins Saarland ging. Dort, vor der Kulisse alter Industriekultur, trafen die Teilnehmer auf einen Veteranen gigantischen Ausmaßes. Die Völklinger Hütte, das nächste UNESCO-Denkmal, kündete nicht nur von der ruhmreichen Zeit der Stahlerzeugung an der Saar, sie beherbergte auch den Fahrzeugtross auf ihrem Gelände. Die Besichtigung der Hütte dauerte rund zwei Stunden, danach waren die Teilnehmer Gäste des Reifenherstellers Michelin, und zwar in der sogenannten Gebläsehalle, die ganz im ursprünglichen Zustand des frühen 20. Jahrhunderts erhalten wurde. Hier kann man beim typisch saarländischen Abend die Atmosphäre von früher noch richtig spüren.

Nicht ganz so gemütlich wurde es am sechsten Tourtag, dann da lagen rund 300 Kilometer anspruchsvoller Strecke vor den Teilnehmern. Durch die Pfalz führte die Reise zum Moseltal und dann zur nächsten Welterbestätte, dem Mittlern Rheintal um Koblenz. Im Land der Loreley mit seinem Burgen und Schlössern wurde alte Fernfahrer Romantik wach. Doch dies war beileibe nicht die Endstation. Der Gastgeber des Tages, Map & Guide hatte die Teilnehmer nicht nur mit seinen elektronischen Roadbook, sprich Truck-Navigationsgerät ausgestattet, er lud auch zum sportlichen Teil auf dem Nürburgring.

Dort erlebten die Veteranen etwas, das es so noch nie gab: Alle Teilnehmerfahrzeuge fuhren auf der extra für die Deutschlandfahrt gesperrten Nordschleife und konnten Kesselchen, Fuchsröhre oder Schwalbenschwanz hautnah kennen lernen. Logisch dass an diesem Abend auch zünftig geparkt wurde, nämlich im historischen Fahrerlager. Beim Rennfahrer-Abendessen sollte dann jeder die Zeit im Auge behalten, dann am nächsten Tag wurde es hart.

Bereits gegen fünf Uhr mussten sich die Teilnehmer fertig machen, denn die Etappe vom Donnerstag sollte mit  370 Kilometern die längste werden. Schön gegen 10 Uhr sollten die Fahrer mitten im Ruhrgebiet eintreffen, in der Zeche Zollverein. Sie war die letzte Station der Besuch der Weltkulturerbstätten und natürlich winkte auch hier eine ausführliche Führung mit Zeitreise durch die Kohlezeit an der Ruhr. Nach kurzem Imbiss ging es bereits am Nachmittag weiter, und zwar nach Werlte, dort waren die Fahrzeuge samt Besatzung zu Gast beim Fahrzeugwerk Bernard Krone, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feierte. Firmenchef Bernard Krone selbst begrüßte die Truppe am Ende der vorletzten und sicher anstrengendsten Etappe zu Emsländer Spezialitäten. 

Der letzte Tourtag, der Freitag begann mit einer Besichtigung durch die Fertigung von Krone, bevor alle via Senden nach Münster weiterfuhren. Zunächst empfing BERES, der große Mercedes-Fahrzeughändler, in seiner neu erbauten Niederlassung Senden die Tourteilnehmer, bevor die Veteranen nach Fahrt durch die historische Altstadt von Münster auf den Hindenburgplatz Aufstellung nahmen. In der sogenannten Speicherstadt fand die offizielle Abschlussfeier der Deutschlandfahrt, ebenfalls auf Einladung von BERES statt. Am nächsten Morgen, dem Samstag konnten die Teilnehmer in ruhe die Stadt besichtigen bevor die Deutschlandfahrt am Nachmittag endete. Wie jedes Jahr sind einige der Fahrzeuge im Anschluss an diese Deutschlandfahrt wieder auf der 61. IAA in Hannover (21. bis 28. September) ausgestellt worden.

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