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Hellmann zieht s´Oliver an Unabhängiger von der Seefracht werden

Foto: S.Oliver

Mode ist ein schnelllebiges Geschäft. Der monatliche Sortimentswechsel beim Textilhersteller s´Oliver ist mit dem Seetransport nur schwer zu vereinbaren. Der Logistiker Hellmann setzt daher auf den Zug.

Der Textilhersteller s`Oliver und der Logistikdienstleister Hellmann arbeiten seit mehr als zehn Jahren zusammen. Mit eines der vordringlichsten Themen ist dabei die Pünktlichkeit. So ist die Vorgabe bei den Importen aus der Türkei, eine On-Time-Quote von 98 Prozent einzuhalten. "Momentan sind wir sogar bei 99 Prozent", berichtete Jens Geisler, der bei Hellmann Worldwide Logistics für die Geschäftsentwicklung der Rail Eurasia zuständig ist. Bei der Rail Eurasia handelt es sich um eine Zugverbindung von Europa nach Asien – genauer gesagt bis nach China.

Das ist allerdings nicht nur dem Umstand geschuldet, dass Hellmann 29 Niederlassungen in 22 chinesischen Städten unterhält. Doch gerade die Kunden aus der Textilbranche haben mit den langen Laufzeiten auf dem Schiff zu kämpfen. Muss dann auf die Luftfracht zurückgegriffen werden, um einen Termin zu halten, wird es teuer. Eine Kombination aus Luft- und Seefracht wiederum ist zumindest von der Laufzeit mit der Schiene vergleichbar.

Schiene hat die Nase vorn

Für Werner Hortig, Leiter Supply Chain Management bei s´Oliver, ist das Ganze ein Rechenexempel – und zwar sowohl kostenseitig als auch zeitlich. "Bei einem Pullover fallen etwa 0,20 US-Dollar an Logistikkosten bei der Seefracht an, etwa 0,50 auf der Schiene, rund 0,60 bei Sea/Air und 1,60 Dollar bei Luftfracht", sagte er auf dem Kongress. Bei den Laufzeiten sind die Schiene und Air/Sea mit 22 Tagen gleichauf. Das Schiff benötigt 38 und die Luftfracht vier Tage. Mittelfristig soll die Bahn sogar noch schneller zum Ziel kommen, sodass sie in den Transportüberlegungen immer mehr im Fokus steht. Schon heute bedeutet der Transport mit der Bahn im Vergleich zu Sea/Air 16,6 Prozent weniger Kosten und 85,5 Prozent weniger CO2-Emissionen.

Auch China und Russland setzen auf die Schiene

Ganz alleine geht das natürlich nicht: "Wie konnten hier vertrauenswürdige Partner finden, um von Asien nach Europa zu kommen", berichtete Geisler. Von Vorteil sei es, dass auch die Chinesen selbst immer mehr auf die Schiene setzen. Eine 99,5 Prozent On-Time-Quote spreche für sich. Denn auch die Russen und die Weißrussen seien bahnaffin - selbst wenn aufgrund der unterschiedlichen Spurbreiten an den Gates umgeschlagen werden muss.

Um eine möglichst gute Auslastung der Container zu gewährleisten, konsolidieren die Hellmann-Mitarbeiter die Waren verschiedener Hersteller. So gehören unter anderem auch Hugo Boss und Gerry Weber zu den Textilkunden des Logistikdienstleisters. Per GPS-Signal und Track-and-Trace wissen sowohl Hellmann als auch der Auftraggeber immer, wo sich die Sendung gerade befindet. Im Notfall gegensteuern ist folglich auch in diesem Szenario möglich.

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