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Goodyear-Zukunftsforum Wissen, wo der Schuh drückt

Foto: Thomas Küppers

Goodyear sucht den Dialog mit der Transportindustrie. Das von dem Reifenhersteller ins Leben gerufene Forum "Driving Ahead" soll als Plattform für einen regelmäßigen Austausch dienen.

Wie wird sich der Straßengüterverkehr entwickeln? Wie werden sich Fahrzeugtechnik und Regularien ändern? Welche Anforderungen kommen auf die Branche zu? Wie können sich Unternehmen für die Zukunft rüsten? Welche langfristigen Strategien gibt es? Was brennt Transportunternehmern auf den Nägeln? Solche Fragen will Goodyear mit Vertretern der Branche aus dem Raum Deutschland, Österreich und der Schweiz diskutieren. Das Forum knüpft an die Studie "Mobilität der Zukunft" mit darauf aufbauendem Weißbuch an, die der Reifenhersteller im vergangenen Jahr europaweit durchführte.

Am Puls der Nutzfahrzeugbranche

Im Mittelpunkt des neuen Forums stehen Interviews zu Schwerpunktthemen und aktuellen Fragen, die Goodyear regelmäßig mit Branchenvertretern führen will. Im Rahmen der ersten Aktion des neuen Forums in Stuttgart waren dies unter anderem "Kraftstoffkosten", "Fahrermangel", "veränderte Kundenwünsche" und die "Auswirkungen von Regularien". Dieter Schölling, Director Commercial, Deutschland, Österreich, Schweiz bei Goodyear: "Mit Driving Ahead sind wir am Puls der Nutzfahrzeugbranche."

Begrenzte Höchstgeschwindigkeit

In einer Minderung des Kraftstoffverbrauchs sehen die Transportprofis eine der effektivsten Stellschrauben bei der Optimierung der Kostenstruktur eines Transportunternehmens. Von Einsparungen zwischen einem und 1,8 Litern pro 100 Kilometer bei mittlerer Tonnage durch die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 85 berichtet Andreas Manke, Fleetmanager bei der Spedition Bartkowiak in Hildesheim. Noch ein Liter hinzu komme durch den Einsatz rollwiderstandsreduzierter Reifen. Dies bestätigt auch Joachim Fehrenkötter, Geschäftsführer von Fehrenkötter Transport & Logistik in Ladenbergen, der seinen Fahrern Tempo 84 vorgibt.

Mit dem Promotion-Team auf Rasthöfe

Dem Thema Fahrermangel begegnet Andreas Manke mit einem Promotion-Team, das gezielt Fahrer auf Rasthöfen anspreche. "Man muss sich auch Gedanken darüber machen, wie man das Fahrerhaus konfiguriert, damit sich der Fahrer wohlfühlt. Unser Ziel ist es, ein entsprechendes Arbeitsumfeld zu schaffen", sagt Manke. Eine ähnliche Strategie verfolgt Jochen Quick, Geschäftsführer von Quick in Bucholz-Mendt. Man habe den Kontakt zu den Fahrern in jüngster Vergangenheit intensiviert. Quick: "Wir wollen wirklich wissen, wo der Schuh drückt, um uns als attraktiver Arbeitgeber vom Wettbewerb abzuheben." Joachim Fehrenkötter verweist darüber hinaus auf eine entsprechende Wertschätzung des Personals: "Ein Kraftfahrer gilt bei uns als Facharbeiter und bestimmt nicht als Hilfskraft."  

Auslieferqualität wird immer wichtiger

Auf veränderte Kundenanforderungen reagiere man bei Fehrenkötter mit erweiterten Serviceleistungen, um sich positiv vom Wettbewerb abzuheben. Ein Aspekt sei dabei die Auslieferqualität, die immer wichtiger werde. Fehrenkötter: "Das Auftreten des Fahrers, seine Kleidung sowie seine Artikulation sind schließlich ein Bestandteil des gesamten Offerings." Kritisch hinterfragt Andreas Manke hingegen die Erwartung, alles müsse zu jeder Zeit verfügbar sein: "Großkonzerne haben ihre Lager auf die Autobahn verlegt. Dies sollte wieder normalisiert werden."

Mehr Einheitlichkeit in Europa

Angesichts europäischer Gesetzgebung sieht Manke nach wie vor eine deutliche Marktverzerrung, da EU-Vorgaben in den einzelnen Ländern unterschiedlich umgesetzt würden. Das Resultat ist seiner Einschätzung nach offensichtlich: "In manchen Ländern haben wir viel mehr übermüdete Fahrer sowie veraltete Fahrzeuge und damit eine höhere Unfallquote." Die europäische Abgas-Gesetzgebung hält Jochen Quick indessen für sinnvoll. Im Gegensatz zu Aerodynamik-Vorgaben zur Verminderung des CO2-Ausstoßes: "Die neuen Flaps sind nur in ganz bestimmten Bereichen einsetzbar, bei uns wären sie nicht sinnvoll." Eine stärkere Regulierung begrüßt Joachim Fehrenkötter nur, wenn damit mehr Einheitlichkeit in Europa und Deutschland hergestellt werde. Sein Appell an die Politik: "Lasst uns in Ruhe arbeiten und legt uns nicht jeden Tag neue Steine in den Weg."
Infos zum neuen Zukunftsforum von Goodyear, weitere Themen und die vollständigen Interviews sind unter www.driving-ahead.eu zu finden.

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