Der russische Fahrzeugkonzern GAZ will als Marktführer mit einer komplett erneuerten Fahrzeugpalette Akzente setzen. Das Unternehmen baut auf Kooperationen und will zudem in den europäischen Markt einsteigen.
Größe vergeht nicht. Wer das GAZ-Werksgelände besucht, wird in eine eigentümliche Szenerie versetzt. Wie eine Mischung von dystopisch angehauchtem Computerspiel, vergessener Industriewelt und moderner Autoproduktion mutet sie an. Das mit 700 Hektar Fläche wahrlich gigantische Werksgelände mit eigenem Gleisnetz und breit angelegten Straßen zwischen einer Unzahl von Gebäudekomplexen gleicht einer Industriestadt. Der harte Kontrast zwischen brachliegenden Produktionsgebäuden aus einer vergangenen Ära und der hochmodernen Fahrzeugproduktion könnte nicht größer sein.
Als der Fahrzeughersteller GAZ (Gorkoswksi Avtomobilny Sawod) als Vollsortimenter vor 84 Jahren gegründet wurde, hieß seine Heimat noch Gorki. Heute nennt sich das ehemalige Gorki jedoch Nischni Nowgorod und ist die fünftgrößte Stadt des russischen Riesenreichs. Und GAZ, in Sowjetzeiten zu einem der größten Fahrzeughersteller der Welt gewachsen, hat sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunternehmen neu erfunden. Vom damaligen Planproduktionswesen mit mehr als 80.000 Werktätigen und nahezu 100 Prozent Fertigungstiefe ist heute kaum noch etwas geblieben.
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