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Firmenchef Lajkó mit ehrgeizigen Plänen Waberer's will in Polen 3.000 Lkw haben

Foto: Thomas Küppers

Bereits in fünf Jahren könnte der ungarische Großflottenbetreiber Waberer's über eine Flotte von 10.000 eigenen Lkw verfügen. Aktuell sind es rund 4.300. Im Schnitt wächst das Unternehmen pro Jahr um 15 Prozent. Außerdem kündigt Vorstandschef Ferenc Lajkó im Gespräch mit der Fachzeitschrift trans aktuell an, in Polen in den nächsten fünf Jahren einen Fuhrpark von bis zu 3.000 Lkw aufzubauen.

Der ungarische Großflottenbetreiber Waberer’s strebt die Rolle des Konsolidierers auf dem europäischen Transportmarkt an. "Die Globalisierung und anhaltende Konzentration auf der Kundenseite verlangen nach einer Konsolidierung auch auf der Transportseite", erklärt der Vorstandsvorsitzende Ferenc Lajkó im Gespräch mit der Fachzeitschrift trans aktuell.

Lajkó: Konzerne wollen Großunternehmen als Dienstleister

"Der europäische Transportmarkt ist extrem fragmentiert: 85 Prozent der Unternehmen haben weniger als zehn Lkw", erläutert der 41-Jährige. Damit werde die Branche den Anforderungen der Verlader nicht gerecht. "Multinationale Konzerne wollen nicht mit Hunderten an Transport- und Logistikdienstleistern verhandeln", sagt Lajkó. "Wir sind davon überzeugt, dass diese Konzerne Großunternehmen als Dienstleister haben möchten."

Dieser Erwartungshaltung wolle Waberer’s gerecht werden und sich daher weiter vergrößern – sowohl durch organisches Wachstum, als auch durch weitere Übernahmen. "Wir haben Zugang auf Ressourcen und zum Kapitalmarkt", sagt der Waberer’s-Chef, der seit Juli 2016 an der Spitze des Unternehmens steht. In den vergangenen Jahren war Waberer‘s nach eigenen Angaben im Schnitt immer um 15 Prozent gewachsen, 2017 wuchsen der Umsatz und die Flotte gar um knapp 18 Prozent.

Link soll bis Jahresende bei Waberer's integriert sein

Seit vorigem Jahr ist das Unternehmen an der Budapester Börse gelistet. Durch das Geld vom Kapitalmarkt sieht es sich für weitere Übernahmen gerüstet. So finanzierte Waberer’s auch den Erwerb des polnischen Transportunternehmens Link. Der Mittelständler aus der Nähe von Warschau mit seinen 950 Mitarbeitern war vorigen Sommer zum Preis von 32 Millionen Euro unter das Dach von Waberer’s gerückt. Das auf Lkw-Verkehre nach Westeuropa, aber auch auf innerpolnische Transporte spezialisierte Unternehmen soll bis Jahresende vollständig in das Waberer’s-Netzwerk integriert werden. Die Link-Flotte umfasst zurzeit 430 ziehende Einheiten, bis Jahresende sollen weitere 100 Fahrzeuge dazu kommen.

Lajkó: 500 Lkw sind nur ein Tropfen im Ozean

Damit aber nicht genug, Waberer’s-Chef Lajkó hat mit Link Großes vor: "Bis in fünf Jahren soll die polnische Flotte von Waberer’s auf 2.000 bis 3.000 Lkw wachsen", kündigt er an. Denn ein Fuhrpark von 400 oder 500 Fahrzeugen sei auch in Polen "nur ein Tropfen im Ozean". Die Waberer’s-Flotte in Ungarn, die rund 4.000 eigene Fahrzeuge umfasst, soll sich jedoch nicht in gleichem Maße vergrößern. "Sie ist groß genug, wir setzen hier auf ein nachhaltiges Wachstum." Wächst die Flotte in Budapest aber jährlich "nur" um 15 Prozent, würde der Fuhrpark von Waberer‘s bis 2023 mehr als 10.000 eigene Lkw umfassen – in Ungarn und Polen zusammen.

Waberer's verspricht sich in Polen besseren Zugang zu Fahrern

Dass Waberer’s die Aktivitäten in Polen stärkt, hat mehrere Gründe. Zum einen setzt das Unternehmen auf Skaleneffekte durch Größe, zum anderen helfe die Präsenz dort, das Netzwerk zu verdichten und zu verbessern. Und zu guter Letzt baut Manager Lajkó auf einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt, um Fahrer zu rekrutieren. Die Bevölkerung in Polen ist mit 40 Millionen Einwohnern viermal so groß wie die ungarische.

Nach der Integration von Link rüstet sich Waberer’s für weitere Akquisitionen. "Übernahmen sind definitiv geplant", betont Ferenc Lajkó. Im Fokus stünden dabei Tschechien, die Slowakei und Polen. Zunächst habe man Unternehmen im Blick, die dabei helfen, die Logistikaktivitäten in Ungarn und den Nachbarländern zu stärken.

Auf regionale Kontraklogistikaktivitäten entfallen 16 Prozent der Umsätze. Acht Prozent der Umsätze macht Waberer’s mit Versicherungsgeschäften. Absoluter Schwerpunkt sind aber europäische Ladungsverkehre, die 76 Prozent der Erlöse ausmachen. Hier sei nächstes Jahr mit der nächsten Übernahme zu rechnen, sagt Lajkó, ohne Details zu nennen.

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