Feldtest von MAN und SUEZ Elektro-Lkw als Abfallsammler

MAN, MAN Vice President Ben Krjaaijenhagen auf dem Zukunftskongress von lastauto omnibus in Ludwigsburg. Foto: Thomas Kueppers

Den Elektro-Lkw wirtschaftlich zum Rollen zu bringen ist Ziel eines zweijährigen Feldtests von MAN und dem Umweltunternehmen SUEZ Environnement, erklärte MAN Vice President Ben Kraaijenhagen auf dem Zukunftskongress von lastauto omnibus in Ludwigsburg.

SUEZ Environment ist  ein Unternehmen, das sich international mit Müllverarbeitung und Wasserentsorgung beschäftigt. In einem gemeinsamen Projekt mit MAN soll ab kommendem Januar ein zweijähriger Feldtest im Großraum Brüssel-Antwerpen mit einem Elektro-Entsorgungsfahrzeug mit  Range-Extender und zulässigem Gesamtgewicht von 28 Tonnen für die SUEZ-Tochter SITA starten.

Das Interesse von SUEZ an dem Feldtest liegt auf der Hand: Den SUEZ-Kunden soll künftig eine optimierte Abfallbehandlung bei deutlich schwächerem Umwelteinfluss der eigenen Fuhrparks und Dienste  geboten werden. Zu den wichtigsten Anforderungen die Suez Environnement  laut Ben Kraaijenhagen, Head of Enviroment & Trends, Productmanagement  & Strategy bei MAN an den Feldtest stellt, gehören Kostenneutralität über einen Einsatz von zehn Jahren, keine Nutzlastminderung in Verbindung mit den entsprechenden Entsorgungsaufbauten, ein täglicher Einsatz von bis zu150 Kilometer mit flexiblem Streckenverlauf und möglichst  zwei 15 Kilometer lange Touren, die CO2-neutral bewältigt werden.

Geräuschemissionen unter  65 dBa

Die Geräuschemissionen sollen um Werte bewegen, die weniger als 65 dBa betragen und somit auch den Einsatz in Wohngebieten bei Nacht ermöglichen. Bei einem Leergewicht von 14 Tonnen sind weiter zwölf Tonnen Nutzlast gefordert. Darüber hinaus soll laut Ben Krjaaijenhagen größtmögliche Sicherheit bezogen auf Abfallbehälter, Sammelstoffe und vorbeifahrenden Fahrzeugen gewährleistet sein.

MAN setzt bei dem Feldtest auf ein Elektro-Fahrzeug mit Plug-in-Technik und einem On-Board-Ladegerät, mit dem sich rekuperierte Energie nutzen lässt, so Ben Krjaaijenhagen. Das Batterie-System besteht aus drei Akkus mit jeweils 35 kWh. Abgesichert sei das System durch einen Range-Extender mit 115 kW. Der Elektromotor leistet laut dem MAN-Experten 203 kW, die über ein Zwei-Gang-Getriebe übertagen werden. Der erste Gang sei für den Betrieb bis zu einer Geschwindigkeit bis zu 35 Kilometer in der Stunde gedacht. Der zweite Gang soll den Bereich von Null bis 90 Kilometer in der Stunde abdecken.

Bird View-Kamerasystem

Einen erheblichen Sicherheitsgewinn verspricht sich Kraaijenhagen von einem sogenannten "Bird View"-Kamerasystem, das dem Fahrer anhand vier Videokameras und einer Software, die die Bilder entsprechend zusammenfügt, eine Art Vogelperspektive auf sein Fahrzeug und das Umfeld erlaubt. Ein bestmöglicher Blick biete sich damit unter anderem beim Laden, beim Abbiegen oder beim Rangieren. "Der Fahrer erhält mit diesem System einen 360-Grad-Umblick um sein Fahrzeug",  erklärte Krjaaijenhagen.
Bei dem Feldtest geht Krjaaijenhagen davon aus, dass die auf acht Jahre und zwei Touren pro Tag gerechneten Lebenshaltungskosten eine Verminderung klimaschädlicher Emissionen von 58 Prozent ermöglicht. Ausgehend von einem Mix von elektrischer Energie, wie er in Deutschland angeboten wird, seien es sogar bis zu 65 Prozent.

Das Diesel-Minderungspotential beziffert der MAN-Experte auf bis zu 80 Prozent.
Für ein realistisches Kostenmanagement soll das Elektro-Lkw-Projekt  ein Service-Packet enthalten. Mit in die Gesamtrechnung aufnehmen wollen die beiden Partner auch die begrenzte Lebensdauer der Batterien. "Die Batterien halten nur acht bis zehn Jahre", erklärt Kraaijenhagen. Die Gesamtkosten würden durch die Aufwendungen für die Akkus empfindlich steigen. Überdies sei während des Feldtests ein Datenrecorder installiert, der Fahrdaten und Energie-Verbrauchswerte aufzeichnet. Ein unabhängiges Institut soll diese Daten regelmäßig auswerten und analysieren.

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