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Fedex will TNT schlucken Der Nächste, bitte

Foto: Matthias Rathmann, Montage Götz Mannchen

Der niederländische KEP-Dienstleister TNT steht erneut vor einer Übernahme. Dieses Mal ist es der US-Konzern Fedex, der rund 4,4 Milliarden Euro bietet.

Der US-Kurierdienstleister Fedex nimmt den europäischen Markt ins Visier. Um zu den Rivalen DHL und UPS aufzuschließen, strebt der Konzern die Übernahme von TNT an. Acht Euro je Aktie – und damit insgesamt 4,4 Milliarden Euro – ist den Amerikanern der Kauf des niederländischen KEP-Dienstleisters wert.

Das sind zwar rund 33 Prozent über dem Aktienkurs, das Angebot liegt aber deutlich unter dem von UPS von vor zwei Jahren. UPS wollte 9,50 Euro je Geschäftsanteil zahlen, war dann aber an dem Veto der Wettbewerbshüter aus Brüssel gescheitert, die eine marktbeherrschende Stellung befürchtet hatten.

Die beiden Vorstandschefs David Bronczek (Fedex) und Tex Gunning (TNT) zeigen sich allerdings zuversichtlich, dass die Kartellbehörde in ihrem Fall zu einem anderen Urteil kommt. "Wir haben deutlich weniger Überschneidungen, damit allerdings auch weniger Synergien", erklärt Bronczek. Das soll sich auch an anderer Stelle auswirken – nämlich dem dann offenbar geringeren Mitarbeiterabbau.

Schwierige Voraussetzungen

Der geringere Kaufpreis hat laut Bronczek aber noch einen weiteren Hintergrund: die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen zwei Jahre. Zwar wollte er das betont auf die Gesamtwirtschaft und nicht auf TNT beziehen – doch legen die Fakten eine andere Schlussfolgerung nahe. Waren die Niederländer nach der gescheiterten Übernahme durch UPS doch auf einen massiven Sparkurs eingeschwenkt.

Unternehmensanteile waren verkauft worden und zugleich investierte TNT in die Liefernetze, um der schwächelnden Konjunktur in Europa entgegen zu wirken. Erst im Februar hatte Tex Gunning gewarnt, dass das Geschäft in den westeuropäischen Kernmärkten auch in diesem Jahr schwierig bleibe.

Überraschend kam das nicht, schreibt TNT doch seit Jahren rote Zahlen –  und dies trotz massiver Stellenstreichungen. Allein im vergangenen Jahr belief sich der Verlust auf 195 Millionen Euro. Der Umsatz von TNT ging um drei Prozent auf 6,7 Milliarden Euro zurück. Fedex hingegen verdiente im abgelaufenen Geschäftsjahr unterm Strich rund 1,93 Milliarden Euro, bei einem Umsatz von etwa 41,4 Milliarden Euro.

Das Unternehmen ist in mehr als 220 Ländern weltweit unterwegs und beschäftigt rund 21.000 Menschen. TNT Express wiederum ist in mehr als 200 Ländern aktiv und beschäftigt rund 58.000 Mitarbeiter. In Europa liegt der Fokus vor allem auf dem Straßentransport. Nach der Fusion, die im ersten Halbjahr 2016 über die Bühne gehen soll, werde die Europa-Zentrale am TNT-Sitz in Hoofddorp bei Amsterdam liegen.

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