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Transportwelt Umfrage: Dieser Winter wird teuer

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Ski und Rodel gut - aber für Spediteure waren die Arbeitsbedingungen in den vergangenen Wochen alles andere als optimal (siehe trans aktuell 6, Seite 1). Kältestes Bundesland im Januar war Brandenburg - auch hier haben die Unternehmen einiges mitgemacht, wie die Mitglieder des Landesverbands des Berliner und Brandenburger Verkehrsgewerbes (LBBV) berichten. So meldet das Unternehmen Trans-Car aus Potsdam von Verspätungen wegen nicht lieferbarem Dieselzusatz und teilweise eingefrorene Leitungen: "Normaler Frostzusatz im Diesel reichte nicht aus." Allerdings seien die Kunden verständnisvoll gewesen. Mehr Sorgen machten dem Unternehmen die Umsatzeinbußen im Folge der Witterung. "Da wir als Containerdienst zu 80 Prozent vom Baugewerbe abhängig sind, aber nicht in das normale Winterausfallgeld-Prozedere (z.B. saisonale Kurzarbeit) fallen, beutelt uns ein strenger Winter arg", meint die Firma und fordert daher für alle Transportbetriebe, die hauptsächlich für das Baugewerbe arbeiten, ebenfalls die Möglichkeit, Winterausfallgeld an die Mitarbeiter zahlen zu können. Nachteile, die die extreme Witterung mit sich brachte, sind für die Firma RS-Meditrans eine abgeschwächte Auftragssituation, aber auch zu wenig bis keine Dachreinigungsplätze. Außerdem "schwierige Lade- und Anlieferörtlichkeiten durch sehr schlechte winterliche Räumung", so dass kaum Staplerbewegungen im Außenbereich möglich waren. Auch die Autobahnen seien schlecht geräumt worden. Folge waren demnach vermehrte Staus durch Unfälle, Verspätungen durch Glätte und Stau. Keine Einschränkungen bei den Aufträgen hat das Unternehmen Meisel Logistik aus Zossen erfahren: "Trotz des intensiven Winterwetters sind wir auftragsmäßig gefahren, aber mit 'angezogener Bremse'." Für die Touren habe man eben entsprechend der Witterungsverhältnisse mehr Zeit eingeräumt. "Dafür haben wir sehr genau den Wetterbericht verfolgt und uns danach gerichtet, zum Beispiel statt der Abfahrt Sonntagabend erst Montag früh losgefahren." Auch die Meisel-Fahrer mussten zum Teil improvisieren, da nicht überall gleich gut geräumt war. Dennoch hatte das Unternehmen einen Glätteschaden beklagen: Bei einem Lkw war wegen Straßenglätte der Hänger weggerutscht und musste herausgeschleppt werden. Das Verständnis der Kunden war dem Unternehmen zufolge im großen und ganzen vorhanden. "Die letzten Wochen sind auf der Umsatzseite wohl nicht mehr zu unterbieten", meint die Firma Colossus Logistics. Der Januar 2010 sei noch schlechter als der im Krisenjahr 2009 gelaufen. Dazu kamen Verspätungen wegen festgefahrenen Fahrzeugen, meist aber auf dem Privatgelände von Kunden oder auf dem eigenen Betriebshof - und das schon am Montagmorgen zum Wochenstart. Zudem konnten viele Schwer- und Großraumtransporte nicht starten, weil die Polizei Straßen wegen Glätte still legte: "Hier gab es Transporte die für 350 Kilometer Wegstrecke sieben Tage unterwegs waren oder für 600 Kilometer Wegstrecke sechs Tage - und bitte das alles unbezahlt!" Glättebedingte Unfälle hatte das Unternemen aus Brieselang nicht zu verzeichnen. Und die wenigen Kunden, die bei dieser Witterung überhaupt noch gearbeitet haben, hatten mit Verspätungen oder Verzögerungen keine Probleme: "Hier ist so unsere Erfahrung bei allen Beteiligten das notwendige Verständnis vorhanden." Keine Komplikationen trotz Schnee und Eis und keine Unfälle meldet H.Z.- Logistik. Laut dem Berliner Anbieter von Silotransporten und Lebensmittelverkehren sind lediglich bei einigen Lkw die Luftventile eingefroren.

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