Die Verkehrsgewerkschaft GDBA warnt Bundesverkehrsminister Tiefensee und die zuständigen Verkehrsminister in den Ländern vor einem drohenden Verkehrsinfarkt im Hafenhinterlandverkehr der norddeutschen Häfen. Zusammen mit den Schieneninfrastrukturunternehmen müsse umgehend ein tragfähiges Entwicklungskonzept für die norddeutsche Schieneninfrastruktur vorgelegt werden. Die GDBA sei bereit, an der Erarbeitung tragfähiger Lösungsmöglichkeiten mitzuarbeiten. Schon seit Jahren wachse die Menge an Gütern, die von und zu den großen Nordseehäfen Deutschlands transportiert wird, stetig an. Für den Hamburger Hafen werden etwa bis 2015 mit einer Verdopplung des Containerumschlags gerechnet. Daran werde auch die sich abzeichnende Rezession nichts ändern. Noch rolle der Verkehr, doch die vorhandenen Reserven an Netzkapazitäten werden nach Ansicht der Gewerkschaft in absehbarer Zeit aufgebraucht sein. Ersatz zu schaffen falle jedoch schwer, da sich die Engpässe in den Bahnknoten überwiegend in dicht besiedelten Gebieten befinden. Komme es zum Verkehrsinfarkt würden die norddeutschen Häfen erheblich an Attraktivität verlieren, da Güter von hier nicht mehr in erforderlicher Menge abtransportiert werden könnten. Dies habe wiederum nachteilige Auswirkungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland Das zu erarbeitende Gesamtkonzept soll nach Ansicht der Gewerkschaft aufzeigen, wie die bereits vorhandenen und zu erwartenden Engpässe im Hinterlandverkehr auf der Schiene möglichst kurzfristig beseitigt werden können. In diesem Zusammenhang müsse geklärt werden, wie stillgelegte Anlagen reaktiviert und die vorhandene unzureichende Infrastruktur ertüchtigt werden kann. Zum anderen sollten aber auch mögliche Neubauprojekte ohne weitere Verzögerung in Angriff genommen werden.