Jeden Monat stellt das Fahrermagazin FERNFAHRER junge Fahrer unter 25 vor. Mathias Drees fährt am liebsten Farben und Lacke von Münster nach Berlin.
Mit einem Wechselbrückenzug voller Lacke und Farben von Münster nach Berlin. Zunächst tausche ich dort leere gegen beladene Brücken, dann fahre ich entspannt nach Berlin, lade bei den ersten zwei bis drei Kunden noch aus und mache danach Pause. Am nächsten Morgen mache ich den Lkw komplett leer, hole bei Berlin eine Ladung Zucker für ein Zentrallager in Dortmund und fahre zurück.
Ich habe zunächst alle Ausbildungsstationen wie Lager, Büro und Werkstatt durchlaufen und werde jetzt als Springer an die verschiedenen Touren, die es bei uns gibt, herangeführt. Derzeit absolviere ich eine Zusatzausbildung bei Westfalen-Gas in Münster, um die strengen Vorgaben unserer Kunden erfüllen zu können.
Warum bist Du Fahrer geworden?Ich hatte schon eine Lehre zum Elektriker begonnen, doch dann gab es Differenzen. Den CE-Führerschein hatte ich bereits privat gemacht, um im elterlichen Unternehmen im Werkverkehr zu fahren. Ich habe mich deshalb entschlossen, bei Messing die dreijährige Ausbildung zu absolvieren, denn gerade die Nutzfahrzeugtechnik fasziniert mich.
Was war das größte Missgeschick, das Dir passiert ist?Für einen Produzenten von Biogemüse fahren wir in der Nacht zu den Händlern. Es war für mich der zweite Kunde auf der Tour, ich hatte eigentlich Zeit, aber dann bin ich beim Rangieren mit dem City-Sattel in die Halle gegen den Torrahmen gestoßen. Das hätte nicht passieren dürfen, aber ich habe gelernt, in Zukunft noch besser aufzupassen.
An meinem Job nervt mich, dass ...… man bei den Zentrallagern unkontrollierbare Wartezeiten hat. Auf der anderen Seite gehört das eben mit zum Job, man gewöhnt sich irgendwie dran. Aber ich sehe es so: Der erste Eindruck des Fahrers beim Kunden ist entscheidend – und da bin ich bislang immer gut weggekommen.
Was ist das Schöne an Deinem Job?Man lernt bei den Kunden immer wieder neue Leute kennen. Außerdem kann ich mir bei meinen Touren die Pausen im Großen und Ganzen selbst einteilen, das lässt mir ein Stück Freiheit. Natürlich fasziniert mich die gesamte Lkw-Technik. Und die Ausbildung hat mir viel Spaß gemacht.
Hast Du Zeit für Deinen Freundeskreis?Als ich die zweite Ausbildung begonnen habe, fanden meine Freunde das sehr mutig. Negative Äußerungen gab es nicht. Natürlich ist es jetzt schwerer geworden, sich unter der Woche zu treffen, aber wir bleiben über Facebook in Kontakt.
Die Abschlussprüfung sollte kein Problem sein. Danach werde ich zunächst als Fahrer bei der Spedition Messing bleiben, schon deshalb, weil ich dann gutes Geld verdienen kann. Und in ein paar Jahren will ich vielleicht noch eine weitere Ausbildung zum Kraftverkehrsmeister absolvieren.
Fahrerkarte Mathias Drees
Name: Mathias Drees
Alter: 23
Wohnort: Coesfeld
Familienstand: ledig
Arbeitgeber: Messing Coesfeld
Ausbildung zum Berufskraftfahrer: von 2011 bis 2014
Fahrer seit: Juli 2011
Kilometerleistung: ca. 50.000 km/Jahr