Nach den Abgasmanipulationen durch den Volkswagen-Konzern fordern Politiker die Messung der ausgestoßenen Schadstoffe im realen Fahrbetrieb, nicht wie bisher auf dem Prüfstand.
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bezeichnet die momentanen Messungen im ZDF-Morgenmagazin als sehr künstlich, sie würden reale Situationen verhindern. Die hohen Belastungen im echten Fahrbetrieb seien nicht ernst genommen worden. Er fordert daher von der Bundesregierung, bis 2017 Messungen auch in der Praxis durchzuführen und damit einen Gegencheck für die Laborwerte zu liefern. Auch EU-Kommissarin Elżbieta Bieńkowska fordert in einer Mitteilung eine rasche Einigung von den Mitgliedsstaaten. Bereits im Mai 2015 sei das neue Prüfverfahren für Emissionen im praktischen Fahrbetrieb (Real Driving Emission) entwickelt worden und soll Anfang 2016 als Ergänzung zu den Laborprüfungen eingeführt werden. Die Messwerte aus der Typgenehmigung sollen denen im realen Fahrbetrieb entsprechen. Damit soll sichergestellt sein, dass alle Fahrzeuge die EU-Abgasnormen strikt einhalten.