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Digitalisierung der Logistik Verband Bitkom weist den Weg

Foto: Otto

Der Digitalverband Bitkom erläuterte auf der Messe transport logistic, wie die Digitalisierung die Lieferkette revolutioniert.

"Von A nach B: Wie die Digitalisierung die Lieferkette revolutioniert" lautete der Titel des Forums des Digitalverbands Bitkom auf der Messe transport logistic. Dazu gab’s in München dann auch einen Blick nach links und rechts des Weges.


Marc Schmitt, Mitbegründer und Geschäftsführer von Evertracker, entwickelt für die Logistik eine IoT-Plattform (Internet of Things). Der Fokus liegt dabei im Erkennen von Bewegungsmustern. Seiner Ansicht nach fokussieren sich Logistiker derzeit noch viel zu sehr sich auf ihren direkten Kunden – also den Verlader. Tatsächlich sollten sie aber eher die Bedürfnisse des Endkunden im Blick haben. "Eben deshalb ist Amazon derart erfolgreich", erklärte er.

Sendungen bündeln

Darüber hinaus plädierte Schmitt dafür, keine Einzellieferung von A nach B zu bringen sondern Sendungen entsprechend zu bündeln – was heute nur mithilfe Software funktioniere. Außerdem sei die Betrachtung der Lieferkette noch zu einseitig. So sei es doch ebenso denkbar, dass ein Kunde mehrere Produkte bei der Filiale von Edeka bestelle, zugleich aber auch eine Pizza beim Italiener ordere. Auch hier müsse das
Lebensmittel bei Edeka bestellt und noch eine Pizza beim Lieferdienst.

Wie kommt beides zusammen zu mir? Zustellroboter und Drohnen sind für ihn weniger die Zukunft sein. Diese werden nur partiell zum Einsatz kommen. Es gehe darum, Waren zu bündeln. Die könnten dann auch mal im Taxi kommen. Aber während die Pizza nach Hause geliefert wird, kommt der neue Squash-Schläger gleich in den Club, wo er ihn braucht.

Autonom fahrende Shuttles

Anne-Laure de Noblet, Marketingleiterin bei door2door, warf einen Blick in die Zukunft des Personenverkehrs. Dabei gehe es unter anderem auch um das Verknüpfen von autonom fahrenden Shuttles mit dem ÖPNV. Damit lasse sich dann auch das Problem der letzten Meile in den Griff bekommen. Autos, die ohnehin in die Richtung fahren, könne man entsprechende Sendungen zuteilen. "Das ist eine echte Herausforderung", erklärte de Noblet. Dennoch sei es machbar. Allerdungs müsse das Ziel der Fahrt vorab bekannt sein. Ein entsprechender Algorithmus mache dann den Rest.


Ein Transport-Management-System (TMS) aus der Cloud – das verbirgt sich hinter inet logistics. Oswald Werle, CEO von inet logistics, stellte die Vorteile einer solchen Lösung vor. Viel Potenzial liege da in der Analyse der Daten. "Wie bekomme ich sonst rechtzeitig mit, dass ein Zulieferer aus Spanien nicht liefern kann?", fragte er in die Runde.
Aber auch eine papierlose Abwicklung sei Dank Tablets oder Smartphones mit der entsprechenden App keine Zukunftsmusik mehr. inet logistics wiederum setzt auf sogenannte Social Widgets, um eigene Lösungen zu platzieren. Damit sei dann beispielsweise Track & Trace über eine Messenger-App möglich.


Das Verschmelzen der Transport müsse aber auch unternehmensübergreifend möglich werden. "Da gibt es heute lediglich eine psychologische Hürde", konstatierte er. Werle ist sich allerdings sicher, dass daran schon aufgrund der überlasteten Infrastruktur schon bald kein Weg mehr vorbeiführt. "Die Auslastung liegt bei unseren Kunden bei rund 60 Prozent, 80 Prozent peilen wir an", berichtete der inet logistics-Chef
Roland Werner, Head of Government & Policy DACH beim Online-Vermittlungsdienst Uber hat ebenfalls nicht nur Pkw im Blick. "Wir sehen uns als Weiterentwicklung der Mobilität" Uber sei dabei Teil des Mobilitäts-Mixes und schließe die Lücke zum ÖPNV.

Die Nutzer der Uber-App fahren von und zu den Haltestellen. Dabei legt Uber nach Möglichkeit sogar Fahrtwünsche verschiedener Nutzer partiell zusammen, wobei nur zu minimalen Umwegen komme. "Jeder kann dort zu und aussteigen wo er möchte. Das Zusammenlegen der Fahrten bringt jedoch enorme betriebswirtschaftliche Vorteile mit sich."


In New York, Chicago und San Francisco hat Uber mit dem Angebot Uber Eats Restaurants und Lieferdienste zusammengebracht. Ein ähnliches Modell testet der Vermittlungsdienst mit dem Angebot Uber Rush, bei dem es um andere Waren geht. Wobei das nicht der einzige Vorstoß von Uber in Richtung Logistik ist. So hat Uber Ende letzten Jahres das Start-up Otto gekauft, das herkömmliche Lkw mit der Technik für autonomes Fahren ausstatten will. "Da wird die Zukunft hingehen", ist sich Werner sicher.

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