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Digital in die Zukunft PLA und Kolos verknüpfen ihre Netze

PLA, Kolos Foto: Montage: Götz Mannchen

Die Kooperationen PLA und Kolos arbeiten künftig zusammen und bereiten gemeinsam eine digitale Plattform vor. Die Domain www.spediteure.de ist bereits reserviert, die Umsetzung soll 2018 beginnen.

Ein Klick genügt: Verlader sollen mögliche Transport- und Logistikpartner für ihre Teil- und Komplettpartien künftig noch einfacher im Netz finden und mit ihnen Geschäfte machen können. Dazu bereiten die Kooperationen Part Load Alliance (PLA) aus Eschweiler und Kolos aus Dieburg gemeinsam eine digitale Plattform vor. Die Umsetzung soll im nächsten Jahr beginnen, die Seite www.spediteure.de ist dazu bereits reserviert.

Obgleich PLA und Kolos ihre Leistungen dann digital anbieten, verstehen sich die Kooperationen nicht als digitale Spedition. "Im Gegensatz zur digitalen Spedition haben wir auch die Fahrzeuge", sagt Kolos-Geschäftsführer Ernst Mäußler im Gespräch mit trans aktuell. Aktuell verfügt sein Netzwerk über rund 3.700 eigene Lkw. Als Frachtenportal nach Vorbild von Drive4Schenker oder ­Saloodo versteht sich ­Spediteure.de ebenfalls nicht. "Wir haben eine andere Motivation als Konzerne, die ihre Subunternehmer auf die Plattform bringen wollen", sagt Spediteur Heinz Johannes Hintzen aus Eschweiler, der auch die Geschäfte von PLA führt. Es gehe vielmehr darum, die Partner der beiden Kooperationen noch besser miteinander zu vernetzen und Mehrwert zu bieten.

Das Portal ist die nächste Stufe der Zusammenarbeit

Das gemeinsame Portal bildet die nächste Stufe der Zusammenarbeit der beiden Kooperationen, die sich gegenseitig schon länger beim Tausch von Ladung und Laderaum unterstützen. So sind die Kolos-Partner seit einigen Monaten auch auf dem PLA-Portal (Load 2.0) gelistet, erst Ende Juni erfolgte ein Update der Software. Das Bündnis PLA ist seit seiner Gründung im März 2015 primär auf Teilpartien (LTL) ausgerichtet und hat zurzeit rund 45 Partner, Kolos hat sich auf Komplettladungen (FTL) spezialisiert und aktuell ähnlich viele Mitglieder.

Das Miteinander von Teil- und Komplettpartien ergibt für beide Seiten Sinn: "So kann zum Beispiel ein Lkw nach Stuttgart drei Teil­ladungen zustellen und als Rückladung eine Komplettladung übernehmen", erläutert Unternehmer Hintzen. Das lasse sich im Rahmen der Lenkzeit noch darstellen.

PLA öffnet sich fürs FTL-Segment

Einschränkungen bei der Lenk- und Arbeitszeit sowie das ­Streben nach höherer Effizienz gaben den Ausschlag, dass sich PLA fürs FTL-Segment öffnete. Umgekehrt gilt Gleiches: Auch ­Kolos-Mitglieder kommen als Partner für LTL-Sendungen infrage. Beide Seiten betonen, dass sie auch nach Unterzeichnung des Kooperationsvertrags eigenständig bleiben. "Eine intensive Zusammenarbeit ist angesichts des Preis- und Wettbewerbsdrucks das einzig Richtige", sagt Verkehrsfachwirt Mäußler.

Partner beider Kooperationen profitieren nun von den Besonderheiten des PLA-Netzwerks. Die Philosophie dahinter ist, dass Sendungen nicht als Hub-, sondern als Direktverkehre abgewickelt werden. Dabei stellen die Partner freien Laderaum zur Verfügung und das System weist den betreffenden Lkw die Sendungen und Strecken zu. Ein von der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen entwickelter Algorithmus ermittelt für diese Verkehre flexibel und immer wieder neu das jeweils ideale Routing. "Das unterscheidet uns von Hub-and- Spoke-Verkehren, die immer eine starre Zuordnung haben", erläutert Spediteur Hintzen.

Die Alleinstellungsmerkmale

Wie sich die Kooperation PLA von anderen unterscheidet:

  • Nach PLA-Angaben einzigartig ist das Routing über sogenannte Linienknoten (Line Pickup Points, kurz LPP) – das sind Depots von Partnern, in denen eine Teilpartie auf einen anderen Lkw umgeschlagen werden kann. Dies ist der Fall, wenn es zum Beispiel noch keine Linie für eine gewünschte Relation gibt und das System alternative Verbindungen sucht, die dann über diese LPPs miteinander verknüpft werden.
  • Ebenfalls einzigartig ist nach PLA-Angaben die Zuordnung von Sendungen an Partner über Isochronen – also über Zeiteinheiten statt wie verbreitet über Postleitzahlengebiete. Der Partner, der innerhalb einer definierten Zeit im Zielgebiet ist, erhält den Zuschlag. Rund 170 Teilladungen im Monat wickeln die Partner über das PLA-Portal bereits ab, Tendenz steigend.
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