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Die Spedition Engemann und Co. Man lernt nie aus

Die Spedition Engemann und Co. ist Mitglied der ersten Stunde bei der Kooperation Cargo in Motion. Prokurist Matthias Koehler profitiert vor allem vom Wissenstransfer.

Wer an Kooperationen im Bereich Stückgut sowie bei Teil- und Komplettpartien denkt, dem gehen dabei zumeist die Vorteile beim Ladungstausch sowie im gemeinsamen Einkauf durch den Kopf. "Was sicherlich auch stimmt – aber de facto gibt es noch ganz andere Vorteile", sagt Karl-Gerd Jux, der die Kooperation Cargo in Motion (CIM) vor nunmehr 13 Monaten aus der Taufe gehoben hat.

Auf internationale Verkehre spezialisiert

Dem stimmt Matthias Koehler zu. Der Prokurist der Spedition Engemann und Co. mit Sitz in Hilden bei Düsseldorf ist zugleich das Bindeglied des Mittelständlers zur Kooperation. Wobei er zugibt, dass eine derartige Vernetzung bis vor wenigen Jahren kein Thema war. Vor rund zwei Jahren habe man allerdings über die weitere Strategie des Unternehmens nachgedacht. "Als Spedition haben wir uns auf internationale Verkehre spezialisiert. Aber es kamen immer mehr Rückladungen hinzu, die es in Deutschland zu verteilen galt", erklärt er die Ausgangslage. So habe es irgendwann nahe gelegen, das Thema Kooperation unter die Lupe zu nehmen.

Etwa zu gleichen Zeit, nämlich im Januar 2011, gab es die ersten Sondierungsgespräche von Jux sowie einigen interessierten Spediteuren. "Das war für uns die Chance, nicht nur einer Kooperation beizutreten, sondern diese auch noch aktiv mitzugestalten", erklärt Koehler. Dabei lagen ihm der Qualitätsgedanke sowie die Verlässlichkeit der Partner enorm am Herzen. "Daher kam uns auch der hanseatische Kaufmannsgedanke, auf dem Cargo in Motion basiert, entgegen", sagt er.

Das partnerschaftliche Miteinander einer Kooperation

Partnerschaft statt Wettbewerb? Das hört sich zunächst vielleicht befremdlich an. Doch genau das seien die Erfahrungen, die er in der Vergangenheit gemacht habe, so Koehler. Das betreffe insbesondere den Wissenstransfer. "Der Austausch von Know-how ist wichtiger als alles andere", urteilt er. Diese Erkenntnis hat selbst Unternehmensberater Jux überrascht. Und dies, obwohl er bereits seit Jahrzehnten in der Branche aktiv ist. Aber das partnerschaftliche Miteinander einer Kooperation wie CIM ermögliche es eben auch Dinge anzusprechen, die man ansonsten keinem anderen Unternehmen offenbart.

Auf den Tisch kommen dabei alle Herausforderungen und Probleme, die der Arbeitsalltag bereithält. Vor rund einem dreiviertel Jahr hatte Koehler daher bei einem Treffen von Cargo in Motion-Partner seinen Umgang mit den steigenden Kraftstoffpreisen vorgestellt. "Damals hatten viele noch nie von einem Diesel-Floater gehört", erinnert er sich. Ein Ansatz, der bei den anderen Spediteuren dann allerdings schnell Schule machte.

Engemann-Prokurist kennt sich auch im Bereich der IT aus

Auch im Bereich der IT kennt sich der Engemann-Prokurist aus. Daher gehört er auch dem entsprechenden Arbeitskreis bei CIM an. Die besondere Herausforderung liege darin, eine Lösung anzubieten, die alle Partner mitgehen können. Angefangen habe man etwa mit einer einheitlichen Kommunikation per E-Mail. Weiter ging es mit Textnachrichten über den Echtzeit-Nachrichtendienst Skype. "Bei gezielten Anfragen geht aber nach wie vor nichts über das Telefon", sagt Koehler.

Gute Erfahrungen habe man auch mit der geschlossenen Benutzergruppe bei der Frachtenbörse Timocom gesammelt. "Dort sehe ich sofort, o es noch Laderaum oder Ladung gibt. So konnten wir Verkehre bündeln, auf die wir ansonsten wahrscheinlich nie gekommen wären", ist er sich sicher. Noch sei in Sachen IT aber Luft nach oben. "Da werden wir sicherlich weiter zusammenwachsen", ist sich Koehler sicher.

Jux setzt auf persönlichen Kontakt

Doch bei aller Technik: Der persönliche Kontakt ist unerlässlich. Auf den setzt Jux etwa mit Disponententreffen. Dabei setzt er gerne auch mal ungewohnte Methoden ein. So gab es etwa ein sogenanntes Speed-Dating. Doch statt dem Anbahnen einer Romanze stand in diesem Fall der berufliche Austausch auf der Agenda.

Mit dem Ergebnis, dass hier nicht nur die eine oder andere Gemeinsamkeit entdeckt wurde – sondern auch Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Aufs Netzwerken beim Essen und Trinken musste dabei aber auch niemand verzichten. "Und sind wir mal ehrlich: Natürlich redet man bei einem solchen Treffen auch mal über Fußball. Die meisten Gespräche drehen sich dennoch ums Geschäft", sagt Koehler. So komme es dann bei einer lockeren Atmosphäre wiederum zum Wissenstransfer.

Je höhere Volumen desto bessere Preise

Guter Rat ist auch beim Thema Fachkräftemangel gefragt. Bei der Spedition Engemann mit ihren rund 50 Mitarbeitern sind normalerweise drei Lehrlinge angestellt – alles angehende Speditionskaufleute. Die wiederum sind vornehmlich mit Landverkehren beschäftigt. Die Hildener wickeln einen großen Teil ihrer Ladung über den Kombinierten Verkehr  Straße–Schiene ab. "Denkbar wäre es etwa, dass unsere Azubis bei unserem CIM-Partner, der Spedition Hammer, etwas Praxis im Bereich See- und Luftfracht sammeln", erklärt Köhler.
Vorteile ergeben sich laut Koehler aber auch an Stellen, an denen keiner damit gerechnet hat. So sei es künftig möglich, gemeinsam mit CIM-Partnern Bahnkontingente bei den Schienenoperateuren TX Logistik und Kombiverkehr zu buchen. "Mit dem höheren Volumen bekommen wir bessere Preise", erklärt Koehler. Somit reche sich dann sogar eine Partnerschaft mit einem vermeintlichen Wettbewerber. Womit wir wieder beim fairen hanseatischen Handelsgedanken wären.

Die Kooperation

Die Gründungssitzung von Cargo in Motion (CIM) war am 15. Januar 2011. Der operative Start erfolgte dann am 1. Februar – wobei dennoch viele Gründungsmitglieder erst im März dazu stoßen konnten. CIM hat mittlerweile 28 Partner und versteht sich als nationaler und internationaler Verbund von mittelständischen Logistikunternehmen. Die Kooperation bietet dabei sowohl Stückgut als auch Teil- und Komplettladungen an.

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