Digitaler Tachograf Manipulation zwecklos

Archiv Foto: Digitaler Tachograf

Die neue Generation der Fahrtenschreiber ermöglicht eine Kontrolle im Vorbeifahren. Magnete haben künftig keine Chance mehr.

Ein europaweit geplanter "intelligenter", digitaler Fahrtenschreiber für Lkw wird ganz neue Möglichkeiten der Kontrolle eröffnen – etwa ohne die Fahrzeuge anzuhalten.

Anfang Juli hat das Europaparlament eine entsprechende Vorlage angenommen. Den Parlamentariern lag die von der EU-Kommission vor einem Jahr veröffentlichte Verordnung vor, die neue technische Standards für digitale Fahrtenschreiber vorschreibt. Diese gehören seit 2006 zur Pflichtausstattung von Lkw von mehr als 3,5 Tonnen. Hauptziel der neuen Geräte sei es, betrügerische Manipulationen zu verhindern, die nach Untersuchungen der Kommission stark zugenommen haben.

Fahrzeugkontrolle durch drahtlose Datenübertragung

Drahtlose Datenübertragung wird es den Behörden ermöglichen, Fahrzeuge aus der Entfernung zu kontrollieren, ohne sie anhalten zu müssen. Sie werden sich künftig auf verdächtige Fahrzeuge konzentrieren können, die dann in einem nächsten Schritt einer gründlichen Überprüfung unterzogen werden.

Lkw, die innerhalb eines Umkreises von künftig 100 statt bislang 50 Kilometern von nicht hauptberuflichen Fahrern gefahren werden, sollen nach Ansicht der Parlamentarier von dieser Regelung ausgeschlossen werden, um unnötige Verwaltungskosten für Handwerksbetriebe zu vermeiden. Der digitale Fahrtenschreiber soll künftig für Lkw ab 2,8 Tonnen verpflichtend werden. Auch sind Gewichtssensoren im Schwerverkehr vorgesehen, damit Überladungen besser kontrolliert werden können.

Privatsphäre der Fahrer bleibt geschützt

Garantiert werden soll dabei trotzdem der Schutz der Privatsphäre der Fahrer, weil auf personenbezogene Daten und Positionsbestimmung erst nach einer überprüfbaren Zustimmung des Fahrers zugegriffen werden soll. Dabei werden nur die Position zu Beginn und am Ende des Arbeitstages und jedes Transportsystems berücksichtigt.

Für den Vorsitzenden der CSU-Gruppe im Europäischen Parlaments, Markus Ferber, ist die angenommene Entschließung aber nur ein Teilerfolg. So sei ein Radius von 100 Kilometern gerade in ländlich geprägten Regionen viel zu schnell ausgeschöpft und belaste Handwerksbetriebe unverhältnismäßig.

Für Michael Cramer, den verkehrspolitischen Sprecher der Grünen im Europaparlament, erhöhen die ab 2020 für Lkw und Busse verpflichtend vorgeschriebenen Fahrtenschreiber die Sicherheit auf Europas Straßen.

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