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Elflein Spedition startet durch

Elflein Spedition, Lang Lkw, Gruppenbild, Mercedes Foto: © Augustin 5 Bilder

Die Elflein Spedition rückt den CO2-Emissionen zu Leibe. Ein Beitrag dazu ist der Lang-Lkw. Drei davon setzt das Unternehmen im Linienverkehr ein. Welche Effekte sich daraus auf die Wirtschaftlichkeit ergeben, wird trans aktuell über zwei Jahre hinweg beleuchten.

Aller guten Dinge sind drei: Drei Lang-Lkw setzt Rüdiger Elflein bereits im Linienverkehr für die Automobilindustrie ein. Wobei die Zahl drei nicht das Ende der Fahnenstange markieren muss. Der Geschäftsführer der Elflein Spedition aus Bamberg hat weitere Strecken beantragt und schließt nicht aus, dass die Zahl der 25 Meter langen Einheiten in seinem Fuhrpark im Lauf des Jahres weiter steigen wird.

"Für uns ist der Lang-Lkw ein voller Erfolg"

Das Engagement kommt nicht von ungefähr. Elflein hat bisher nur positive Erfahrungen mit diesen Fahrzeugen gesammelt. "Für uns ist der Lang-Lkw ein voller Erfolg", sagt er – trotz der Einschränkungen im Rahmen des bundesweiten Feldversuchs. Das gelte mit Blick auf das höhere Ladevolumen und die damit verbundenen Effekte auf Verbrauch und Umwelt, aber auch hinsichtlich der positiven Fahreigenschaften und der Sicherheit. "Die Fahrzeuge integrieren sich reibungslos in den Fuhrpark, die Fahrer sind inzwischen bestens mit den Lang-Lkw vertraut", sagt Elflein.

Doch wie viel Kraftstoff lässt sich beim Einsatz des Lang-Lkw tatsächlich einsparen? Was heißt das für die Umwelt? Wie gut beherrschen die Fahrer den 25-Meter-Zug wirklich? Und wie kann die Disposition ihn in ihre Abläufe integrieren? All das wird trans aktuell am Beispiel von zwei Lang-Lkw bei der Elflein Spedition in den nächsten beiden Jahren dokumentieren.

Dekra bewertet die Angaben und nimmt Lang-Lkw regelmäßig in Augenschein

Unternehmer Elflein stellt dazu alle relevanten Daten zur Verfügung und steht der Redaktion regelmäßig Rede und Antwort. Die Prüforganisation Dekra wird die Angaben bewerten und die Lang-Lkw regelmäßig in Augenschein nehmen. Damit ist stets garantiert, dass die Fahrzeuge permanent alle im Rahmen des Feldversuchs erforderlichen Anforderungen erfüllen. "Wir haben ein großes Interesse an dem gemeinsamen Projekt mit trans aktuell", sagt Rüdiger Elflein. "Wir erhoffen uns wichtige Erkenntnisse, die wir für uns nutzen wollen."

Der Fokus der Berichterstattung liegt auf den beiden Lang-Lkw, die zwischen Bamberg und Bautzen pendeln. Beide Lang-Lkw schaffen je zwei Rundläufe am Tag. In Bautzen lässt Elflein Zulieferteile beim Kunststoffwerk Neuteichnitz abholen, die für den Fahrzeugbauer Daimler in Sindelfingen beziehungsweise in Raststatt bestimmt sind. Retour geht es mit leeren Gitterboxen und anderen Ladungsträgern. Da sich Baden-Württemberg nicht am Feldversuch beteiligt, fährt die Spedition das Bundesland mit konventionellen Fahrzeugen an, in Bamberg ist für den Lang-Lkw daher Endstation.

Die Rechnung hinter dem Lang-Lkw geht auf

Die Fahrer kennen ihre Strecke inzwischen gut: Der erste Lang-Lkw im Dienste von Daimler ist seit September vorigen Jahres im Einsatz, der zweite seit diesem Mai. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Spedition seit Februar für einen weiteren Fahrzeugbauer ein Langfahrzeug zwischen Treuen bei Plauen und Regensburg einsetzt, das täglich ebenfalls zwei Rundläufe bewältigt. Insgesamt hat das Fahrzeug-Trio inzwischen mehr als 250.000 Kilometer zurückgelegt.

Nach dieser Fahrleistung steht für Elflein fest, dass die Rechnung hinter dem Lang-Lkw aufgeht. Der Spediteur hat errechnet, dass das Fahrzeug im Rundlauf zwischen Bamberg und Bautzen gegenüber einem konventionellen Gliederzug einen um 82 Tonnen niedrigeren CO2-Ausstoß hat. In absoluten Zahlen sind das 555 statt 637 Tonnen im Jahr.

Ökobilanz werde noch eindrucksvoller ausfallen

Die Ökobilanz des zweiten auf dieser Relation eingesetzten Lang-Lkw wird nach Elfleins Prognose noch eindrucksvoller ausfallen. Der Grund: Die Spedition hängt dem Lang-Lkw statt einem dreiachsigen einen zweiachsigen Auflieger an. Durch den Wegfall einer Achse ergeben sich sowohl Nutzlast- als auch Verbrauchsvorteile Das Befahren von Kreisverkehren sei trotzdem problemlos möglich, sagt Elflein. Der sogenannte BO-Kraft-Kreis werde eingehalten.

Warum er auf die dritte Achse – beziehungsweise die achte am Lang-Lkw – verzichtet hat? "Unser Ziel ist es, den Verbrauch so weit wie möglich zu senken", erklärt Elflein. Gedanklich arbeitet er bereits daran, einen sechsachsigen Lang-Lkw auf die Straße zu bringen – also einen, der von einer zweiachsigen Zugmaschine angetrieben wird.

Die Motivation dahinter: ebenfalls das Streben nach weniger Sprit. Das Bamberger Unternehmen hat sich dieses Jahr einer weiteren spürbaren Verbrauchs- und CO2-Reduktion verschrieben. "Voriges Jahr haben wir den CO2-Ausstoß um acht Prozent gesenkt, diesen Wert wollen wir auch dieses Jahr erreichen", erläutert Elflein.

"Ich war überrascht, wie ruhig und leicht sich das Fahrzeug fährt."

Entsprechende Effekte ergeben sich aus dem Einsatz von Telematik und durch regelmäßige Fahrerschulungen. Einen wichtigen Beitrag leistet aber auch der Lang-Lkw. Firmenchef Elflein lobt ihn als absolut sinnvolles Konzept im Linienverkehr. Eigene Fahreindrücke hat sich der Firmenchef auch schon verschafft – als er im Schneetreiben mit dem Lang-Lkw einem Schneepflug folgte. Seine Einschätzung trotz der unwirtlichen Bedingungen: "Ich war überrascht, wie ruhig und leicht sich das Fahrzeug fährt."

Eine gute Zensur bekam Elflein für seinen Fahrstil obendrein. Die Fleetboard-Telematik aus dem Hause Daimler gab ihm für seine Performance die Note 9,7 – was nahezu nicht zu toppen ist. "Das ist jetzt auch der Ansporn an unsere Fahrer", sagt Fuhrparkleiter Lothar Huberth. Doch mit einem Fleetboard-Durchschnitt von 9,2 bis 9,3 bräuchten diese sich nicht zu verstecken. Insgesamt 17 Fahrer sind für die Lang-Lkw bei Elflein geschult – und nach anfänglichem Respekt beim Lang-Lkw längst auf den Geschmack gekommen.

Die Anforderungen an die Lang-Lkw

  • Beleuchtungseinrichtungen
  • Luftfeder an allen Achsen außer den Lenkachsen der Zugmaschine
  • Differenzialsperre an der Antriebsachse oder Antischlupfregelung
  • Elektronisch gesteuertes Bremssystem
  • Scheibenbremsen und Retarder in der Zugmaschine
  • Automatische Achslastüberwachung
  • Spurhalte-Warnsystem
  • Elektronische Fahrdynamik-Regelsysteme
  • Automatisches Abstandsregelsystem oder Notbremssystem
  • Einrichtungen für die indirekte Sicht
  • Kamerasystem am Heck sowie Monitor im Fahrerhaus
  • Konturmarkierungen aus retroreflektierendem Material
  • Lang-Lkw-Schild aus retroreflektierendem Material am Heck
  • Kontrollgerät


Die Spedition Elflein setzt auch stark auf Euro-6-Fahrzeuge. Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, wie die Saubermänner im Vergleich zu Euro-5-Fahrzeugen kostenmäßig zu Buche schlagen.

Download Technische Daten und Verbräuche der betrachteten Fahrzeuge im Überblick (PDF, 0,05 MByte) Kostenlos
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