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Großhändler Deutsche See Frisch von der Küste

Kühllogistik, Deutschesee Foto: Deutsche See

Der Großhändler Deutsche See beliefert täglich die ganze Republik mit frischem Fisch und Meeresfrüchten. Dabei setzt das Unternehmen auf die eigene Logistik – mit fast 350 Fahrern und einer Flotte aus 300 Fahrzeugen.

Was Fischers Fritze fängt  muss möglichst bald beim Verbraucher landen, denn wohl kaum ein anderes Produkt ist so empfindlich wie Fisch. Ob Frischfisch, wie er quasi vom Fischerboot kommt, oder in der eigenen Manufaktur veredelt - von Bremerhaven beliefert die Deutsche See das ganze Bundesgebiet. Dabei setzt das Unternehmen konsequent auf die eigene Logistik: Fast 350 Fahrer und eine Flotte aus 300 Fahrzeugen  – zwölf- und 7,5-Tonner bis hin zum VW Crafter und Caddy – sollen das Frische-Versprechen garantieren.

Joachim Schaardt: Der Fuhrparkmanager bei Deutsche See

Immer mittags starten die Lkw zur Auslieferung: "Täglich verlassen die Versorgungsfahrzeuge zwischen 12 und 16 Uhr Bremerhaven und steuern dann die Niederlassungen im ganzen Bundesgebiet an", sagt Joachim Schaardt, der bei Deutsche See verantwortlich für das Fuhrparkmanagement ist. Jede Niederlassung hat feste Zeitfenster für die Anlieferung. "Hier wird auf die einzelnen Kunden kommissioniert und bei der Tourenplanung auf die optimale Auslastung und Auswahl der Lieferfahrzeuge geachtet", sagt Schaardt. Selbst im Süden der Republik kommen die Fahrzeuge mit dem frischen Fisch spätestens um zwei Uhr nachts an. Dort werden sie von den Mitarbeitern der Niederlassungen in der Nachtschicht abgeladen, der Fisch wird kontrolliert und je nach Kundenauftrag weiter kommissioniert. Anschließend wird die Ware von der Niederlassung aus an die Kunden aus Gastronomie und Handel distribuiert.


Alle Kühlfahrzeuge verfügen über zwei Kammern, die mittels eines zwei-Verdampfer-Systems zwei verschiedene Temperaturbereiche unabhängig voneinander gewährleisten und  bei Bedarf  sogar gegenheizen können. Eine Quertrennwand sorgt dafür, dass die unterschiedlichen Temperaturbereiche geregelt werden können.

Bei minus 20 Grad werden die Tiefkühlprodukte transportiert, im Bereich null bis sieben Grad Trockengut, SB-Ware und Frischfisch. Wobei letzterer eine Temperatur von null bis zwei Grad benötigt und deshalb zusätzlich mit Wassereis gekühlt wird, das an jedem Umschlagpunkt kontrolliert und gegebenenfalls erneuert werden muss. Frischer Fisch in SB-Verpackung wird ebenfalls bei null bis zwei Grad transportiert und dafür zusätzlich mit Kühlpads gekühlt. Lebende Meeresfrüchte wie Hummer oder Muscheln wiederum brauchen eine Temperatur von mehr als vier Grad, um sich beim Transport wohl zu fühlen. Sie werden vor zu großer Kälte geschützt.

Die Kühlanlagen sind an die klimatischen Anforderungen angepasst

"Für die Stopp-intensive City-Logistik wählen wir bei den Lieferfahrzeugen bewusst leistungsstarke Kühlanlagen mit einem zusätzlichen Generator, der die Kühlleistung massiv steigert", sagt Fuhrparkchef Schaardt. Im gesamten Fuhrpark sind demnach die Kühlanlagen an die klimatischen Anforderungen angepasst worden. Ein GPS-Temperaturüberwachungssystem in allen Fahrzeugen zeigt sofort an, wenn es Störungen in der Kühlkette gibt.

Aber nicht nur richtige Technik, auch Erfahrung und Fingerspitzengefühl sind gefragt: "Eine sensible Verladung durch die Mitarbeiter ist unabdingbar, da wir den Anspruch haben, unseren Kunden Fisch und Meeresfrüchte in optimaler Qualität zu liefern."
Dementsprechend umfangreich ist das Schulungsprogramm für die Fahrer der Deutsche See: Neben der Weiterbildung gemäß dem Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz gibt es eine jährliche Weiterbildung über ergonomisches und ökonomisches Fahren, Schulungen in Hygiene und HAACP-Management (Hazard Analysis and Critical Control Points) sowie ein Fahrer-Nachhaltigkeitsprogramm, das sowohl die Schadenshäufigkeit als auch die Sauberkeit des Fahrzeugs zum Thema hat.

Auf externe Logistikdienstleister verzichtet das Bremerhavener Unternehmen. "Wir setzen ganz bewusst auf die eigene Logistik und bilden unsere Fahrer speziell für den Service aus", sagt Schaardt. "Wer Fisch und Meeresfrüchte transportiert, braucht ein genaues Produktwissen, sodass er weiß, wie er etwa mit frischen Muscheln umgehen muss. Deshalb liegt der gesamte Transport in unseren Händen."

Das Unternehemen

Die Deutsche See ist nach eigenen Angaben Marktführer für Fisch und Meeresfrüchte in Deutschland und beliefert mehr als 35.000 Kunden vom Lebensmitteleinzelhandel, der Gastronomie und Spitzen-Gastronomie bis hin zur Betriebs- und Sozialgastronomie. Zum Produktsortiment gehören 3.500 Artikel – neben Frischfisch auch Tiefkühlware, Räucherfisch sowie Feinkost. Der 1939 gegründete Großhändler aus Bremerhaven hat dort und in Hamburg Produktionsstandorte und bundesweit 23 Niederlassungen. Insgesamt arbeiten rund 1.700 Mitarbeiter für das inhabergeführte Unternehmen.

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