DB Schenker befördert Kanus, Sportklamotten und eine Brötchenbackanlage.
Bei den olympischen Spielen 2016 vom 5. bis 21. August und bei den Paralympics vom 7. bis 18. September in Rio de Janeiro ist DB Schenker erneut Logistikpartner der deutschen Delegation. Für die Sportler – 440 Athleten der Deutschen Olympiamannschaft, 140 Teilnehmer der Paralympics – und deren Betreuer hatte der Geschäftsbereich DB Schenker Sportsevents schon kurz nach der Einkleidung Anfang Juli die Taschen mit der Olympia-Ausrüstung übernommen und nach Brasilien verfrachtet. Auch das Sportgerät, von Kanus über Fahrräder, steht unter Obhut des Logistikers, ebenso wie die Mannschaftsapotheke oder Werkstattmaterial – alles in allem sechs 40-Fuß-Container, die per Seeschiff befördert wurden, sowie 60 Tonnen Luftfracht. Darüber hinaus kümmert sich der Logistiker nach eigenen Angaben auch um das VIP-Catering an den Stadien oder die Ausstattung des Deutschen Hauses in Rio als Treffpunkt für Athlethen, Funktionäre und Journalisten, was zusammen weitere 1.030 TEU-Container füllte. Darunter sind auch Wein und Sekt für die Eröffnungs- und Abschlusszeremonie sowie ein Container mit einer fest installierten Backstraße, die im Deutschen Haus täglich für frische Brötchen sorgen soll.
Anja Rosenberger, Projekt Manager Sales Support bei DB Schenker Sportsevents, stand trans aktuell Rede und Antwort.
trans aktuell: Frau Rosenberger, wie viele Mitarbeiter kümmern sich in Kelsterbach und vor Ort in Rio um die Logistik der deutschen Delegation?Das deutsche Team von DB Schenker Sportsevents besteht aus rund 15 Mitarbeitern. In Rio vor Ort sind jeweils zwei bis drei Mitarbeiter von uns, die die deutsche Delegation, also die Deutsche Olympiamannschaft, und das Deutsche Haus logistisch betreuen.
DB Schenker hat schon viel Erfahrung in der Logistik für Großevents. Gibt es etwas, das Rio besonders macht?Die Schenker Deutschland AG ist seit dem Jahr 2000 für die Deutsche Olympiamannschaft als Logistikdienstleister tätig. Auch in Rio finden "nur" olympische Spiele statt. Das ist alles eine Frage der Planung und sicher auch der Flexibilität. Wie bei jeden Olympischen Spielen haben wir uns wie jeder andere an die strengen Sicherheitsvorgaben für Lieferungen an die Olympischen Venues zu halten. In Rio müssen wir zudem die Verkehrssituation im Auge behalten, weshalb Lieferungen oftmals in den späten Abend- oder frühen Morgenstunden gemacht werden.
Was ist in Bezug auf die Sicherheitsvorschriften noch zu beachten?Jede Sendung wird vor Anlieferung in ein Olympisches Dorf geröntgt. Entweder passiert das direkt am Venue, beispielsweise am Olympischen Dorf, oder wir können das schon vorher an einem VCP-zertifizierten Lager machen und die Waren werden dann in versiegelten, vorab registrierten und für diese Lieferung angemeldeten Lkw von Fahrern an das Olympische Venue angeliefert.
Die reine Laufzeit per Seefracht von Hamburg nach Brasilien beträgt rund 20 Tage. Die tatsächliche Transportzeit von Tür zu Tür inklusive aller Vor- und Nachläufe, Belade- und Löschvorgänge im Hafen und Zollabfertigung insbesondere in Brasilien beträgt rund 35 Tage.
Das Zika-Virus grassiert in Brasilien – ist das auch Thema bei der Logistik?Für den Lizenz Partner der Deutschen Olympiamannschaft, die Firma Anti Brumm, haben wir im Auftrag des DOSB Mückenschutzmittel transportiert.