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DB Schenker Landverkehr wird zunehmend digitalisiert

Erste Transporte in vernetzten Lkw: DB Schenker und MAN vereinbaren Platooning-Projekt Foto: MAN

Der Logistikdienstleister DB Schenker wickelt über die digitale Plattform Drive4Schenker momentan mehr als 500 Ladungen pro Tag ab. Bis Ende des Jahres sollen es rund 5.000 am Tag sein.

Den Transportauftrag im Landverkehr online und in Echtzeit managen: Diese Idee steht hinter der Online-Plattform Drive4Schenker, die der Logistikdienstleister DB Schenker im Februar online schaltete. "Drive4Schenker verändert unser Geschäft mit Teil- und Komplettladungen", erklärt DB Schenker-Vorstandschef Jochen Thewes.

Der Landverkehr sei nach wie vor das größte Geschäftsfeld des Unternehmens mit Sitz in Essen. Das langfristige Ziel laute daher, den Großteil der Ladungen des europäischen Landverkehrs über die Plattform laufen zu lassen. Die Grundlagen dafür schafft Schenker momentan: Bisher werden laut Ewald Kaiser, COO bei DB Schenker, mehr als 500 Ladungen am Tag über Drive4Schenker gemanagt. Bis Ende des Jahres sollen es 5.000 sein. Insgesamt beziffert er die Anzahl der transportierten Ladungen auf 20.000 am Tag. So viele wie möglich davon sollen nach und nach in die Plattform integriert werden. "Wir erhoffen uns dadurch eine enorme Effizienzsteigerung", erklärt Kaiser.

Transport-Prozess läuft künftig papierlos

Der gesamte Transport-Prozess läuft künftig papierlos ab, die Fahrer agieren per App. "Momen­tan benutzen etwa 150 Fahrer die App", sagt Kaiser und berichtet von größtenteils positiven Rückmeldungen. Die Frachtführer seien interessiert und neugierig. Über die mobile Anwendung arbeiten sie eng mit den Disponenten zusammen: Die rund 30.000 registrierten Schenker-Transportpartner melden den Disponenten, wo es auf der Strecke zusätzliche Ladung gibt.

Auch auf Nebenstrecken werden freie Frachtkapazitäten sichtbar. Von dem Ablieferbeleg macht der Fahrer ein Foto und schickt es an den Disponenten. Der Fahrer benötigt keine zusätzlichen Geräte, ein Smartphone genügt. "Unsere Frachtführer sind uns genauso wichtig wie unsere Kunden", erklärt Thewes. Vor allem in Zeiten des Fahrermangels gelte es, die Arbeit der Fahrer so angenehm wie möglich zu gestalten – dazu trage Drive4Schenker definitiv bei.

Technologie der Online-Frachtenbörse Uship

Die Technologie für die Anwendung stammt nicht von DB Schenker, sondern von der US-amerikanischen Online-Frachtenbörse Uship mit Sitz in Austin, Texas. "Wir freuen uns, dass nun auch Transporteure und deren Kunden von unserer Technologie profitieren", erklärt Uship-Geschäftsführer Mike Williams. 25 Millionen US-Dollar, also rund 24 Millionen Euro, investierte Schenker in die Beteiligung an der selbst ernannten "Online-Auktionsplattform für Transportaufträge", die bereits 2004 gegründet wurde.

"Wir fragen uns: Was können wir selbst aufbauen und wo machen Partnerschaften Sinn?", erklärt Markus Sontheimer, CIO/CDO bei DB Schenker. In diesem Fall griff der Logistiker auf das Know-how der US-Frachtenbörse zurück, die Absender und Transporteure bereits in rund 20 Ländern zusammenbringt.

"Drive4Schenker verändert unser Geschäftsmodell und wie wir künftig mit Technologie um­gehen", erläutert Thewes. Dass Schenker mit der Online-Plattform die Digitalisierung des eigenen Geschäftsmodells vorantreibt, ist dabei durchaus beabsichtigt. "Bei DB Schenker gestalten wir die Zukunft der digitalen Logistik. Drive4Schenker ist hierfür eine wichtige Plattform, die wir Schritt für Schritt ausbauen", erklärt Thewes. "Drive4Schenker ist auch ein guter Beleg dafür, dass wir Online-Geschäftsmodellen grundsätzlich offen gegenüberstehen, denn ihnen gehört die Zukunft."

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