Dauertest Renault Kangoo Z.E. Neu in der Stadt

Bei sensiblem Umgang mit dem Fahrpedal und Außentemperaturen von rund fünf Grad Celsius schafft der Kangoo Z.E. etwa 65 Kilometer. Foto: Jacek Bilski

Schon auf den ersten Metern bereitet der 60 PS (44 kW) starke fremderregte Synchronmotor viel Freude. Denn wie bei Elektrofahrzeugen üblich liegt auch hier das maximale Drehmoment von 226 Newtonmetern bei Bedarf ab der ersten Fahrpedalbetätigung an. afür saugt der Elektromotor im Volllastbetrieb auch kräftig Kapazität aus der 22 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie.

Bei sensiblem Umgang mit dem Fahrpedal und Außentemperaturen von rund fünf Grad Celsius schafft der Kangoo Z.E. etwa 65 Kilometer. Beim Blick auf die Reichweite ist der so genannte "Eco-Modus" hilfreich, den der Fahrer bei Bedarf aktivieren kann. Dann begrenzt die Elektronik des Fahrzeugs die Leistung. Für kurze Volllasteinsätze gibt es einen Kickdown-Schalter unter dem Fahrpedal. Bei dynamischer Fahrweise mit dem Kangoo Z.E. sollte die nächste Ladesäule nicht mehr als 50 Kilometer entfernt sein.

Das ist in vielen Großstädten Deutschlands machbar. Stuttgart beispielsweise verfügt über rund 300 Ladestationen des Betreibers Energie Baden-Württemberg (EnBW). Erschreckend sind allerdings die Preise, die das Unternehmen fürs Fahrzeugladen aufruft. Die benötigte Ladekarte kostet zehn Euro Grundgebühr im Monat. Hinzu kommt ein Zeittarif, der stündlich die Ladekarte mit zwei Euro belastet. So ergaben sich in den ersten vier Wochen des Langzeittests durchschnittliche Kosten von 50 Euro pro Woche bei je 150 Kilometern Fahrt. Das entspricht bei einem Dieselpreis von 1,40 Euro rund 23 Liter Kraftstoff pro hundert Kilometer.

Hinzu kommt reichlich Ärger, weil die Ladesäulen häufig von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zugeparkt sind. Seit das Fahrzeug in der Redaktion verfügbar ist, musste die Polizei neun Mal anrücken und Ladesäulen frei räumen. Das war jedes Mal mit einer längeren Wartezeit und Unmut verbunden. Alternativen gibt es kaum, denn wenn der Kangoo Z.E. an die Ladesäule muss, reicht die Batteriekapazität meist nicht mehr, um eine andere Säule anzufahren. Zumal nicht gesagt ist, dass diese frei zugänglich ist. Bei aller Fahrfreude, die das Elektromobil vermittelt, ist die Nutzung wegen der schlechten Infrastruktur bislang müßig. Zudem sind die Kosten der EnBW für die Ladevorgänge unverschämt hoch. Vielleicht ist das aber auch nur eine Frage der Gewöhnung.

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