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Logistikunternehmen JCL Zurück zu den Wurzeln

 Kraus & Pabst Berlin Spedition Instrumente Foto: Matthias Rathmann

Das Logistikunternehmen JCL hat seine Anteile an der früheren Großinstrumenten-Spedition Kraus & Pabst verkauft. Geschäftsführer Georg Völker wagt mit P&M Logistics und P&M Transport einen Neuanfang und setzt dabei auf alte Stärken.

Die österreichische Unternehmensgruppe JCL hat die Geschäftsanteile an ihren deutschen Tochtergesellschaften JCL Logistics Germany und JCL Transport Germany verkauft. Käufer ist die Beteiligungsgesellschaft Vela unter der Leitung von Georg Völker. Völker ist damit der neue und alte Geschäftsführer der ehemaligen deutschen JCL-Töchter, die künftig unter den Namen P&M Logistics und P&M Transport firmieren. P&M steht dabei übrigens für Piano und Möbel.

JCL Fulfillment und JCL Transport Services beliefern weiterhin Privatkunden

Ganz verschwindet der Name JCL aber nicht aus Deutschland. Die Sparten JCL Fulfillment und JCL Transport Services beliefern auch weiterhin Privatkunden. Die Tochterunternehmen führen die Distribution im Bereich Mode weiter und übernehmen auch die Montage und das Retouren-Management von Fabrikmöbeln. Zudem ist JCL weiterhin für die Bereiche Transport- und Produktlogistik, sowie E-Commerce zuständig. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Branchen Handel, Gesundheit, Chemie, Industrie und Automotive.

Der Transport von Großinstrumenten und unverpackten Möbeln übernimmt künftig jedoch P&M Logistics. Dies war schon früher die Domäne von Kraus & Papst. JCL hatte 2009 die oberfränkische Spedition als Gesellschafter aufgenommen. 2010 übernahm JCL das Unternehmen und Georg Völker wurde noch im selben Jahr die Geschäftsleitung berufen. Hierbei wurde die Struktur von Kraus & Papst weitgehend übernommen.

Sich stärker auf die eigenen Kernkompetenzen konzentrieren

Bereits damals bestand das Unternehmen aus zwei Gesellschaften mit klarer Aufgabenverteilung. Eine davon war spezialisiert auf den Transport von Großinstrumenten, die zweite Gesellschaft stellte hierfür Personal und Fahrzeuge zur Verfügung. Nach der Übernahme wurde aus diesen beiden Gesellschaften die JCL Logistics Germany und die JCL Transport Germany. Die jetzt vollzogene Abtrennung des Geschäftsbereich Instrumentenlogistik und weiten Teilen des Möbeltransports hat für JCL einen triftigen Grund: Man will sich künftig stärker auf die eigenen Kernkompetenzen konzentrieren: "Der Bereich der Instrumentenlogistik hat einfach sehr spezifische Anforderungen und Bedürfnisse", sagt dazu JCL-Sprecherin Nina Billinger. Diese könne man in einem Einzelunternehmen viel besser umsetzen, als in einem breit aufgestellten Konzernverbund, erläutert Billinger. Es sei  aber ein großes Anliegen gewesen, die beiden ehemaligen JCL-Tochtergesellschaften mit einer kompetenten Führung in die Eigenverantwortung zu entlassen.

Die meisten Mitarbeiter werden durch die P&M-Gesellschaften übernommen

Um seinen Arbeitsplatz muss nach Angaben von JCL aber niemand fürchten. Auch wenn sich 2012 die Zuständigkeiten der ehemaligen JCL-Gesellschaften überschneiden. "Da es sich um eine Transaktion der Geschäftsanteile handelt, werden die meisten Mitarbeiter durch die P&M-Gesellschaften übernommen oder in die deutschen JCL-Gesellschaften übergeleitet", sagt die Unternehmenssprecherin.

Neben den Mitarbeitern übernehmen die neuen P&M-Gesellschaften alle vertraglichen Pflichten und Rechte. Somit wird es nach Angaben von Firmenchef Georg Völker im Kerngeschäft auch keine Änderungen geben. Die zwischen JCL und Völker vollzogene Vereinbarung umfasst auch die Übernahme des Kundenstamms der veräußerten deutschen Tochtergesellschaften. "Zu den Kunden gehören nahezu alle namhaften Hersteller und Importeure von Großmusikinstrumenten sowie eine zweistellige Anzahl von Kunden aus dem Möbelbereich", umschreibt Völker seine neuen und alten Auftraggeber.

P&M Logistics übernimmt weiterhin die Transportlogistik

Deren Reaktionen seien durchweg positiv. Handele es sich bei der Trennung vom JCL-Konzern doch nur um eine Fokussierung auf die Kerngeschäftsfelder der ursprünglichen Spedition Kraus & Papst. Deshalb werde die Unternehmensstruktur auch beibehalten. P&M Logistics übernimmt weiterhin die Transportlogistik und P&M Transport stellt Fachpersonal und Equipment bereit. Mit P&M Logistics und P&M Transport kehrt das Unternehmen somit in weiten Teilen zu seinen Wurzeln zurück.

Das Unternehmen

Das Unternehmen P&M Logistics blickt auf eine bewegte Firmengeschichte zurück. Gegründet 1925 begann die Spedition Kraus & Pabst mit Sammelgut- und Möbeltransporten. 1958 wurde das Angebot erweitert. Die Spedition begann mit der Distribution von Großinstrumenten. 1989 umfasste das Netzwerk der Spedition Stützpunkte in Deutschland, Österreich, Benelux und der Schweiz. Zwei Jahre vor der Übernahme durch JCL beschäftigte Kraus & Pabst mehr als 300 Mitarbeiter. Der Fuhrpark bestand aus 64 eigenen Möbelfahrzeugen. P&M Logistics tritt die Nachfolge mit rund 150 Mitarbeiter und 35 Fahrzeuge an. Investitionen sind geplant um in den Kerngeschäften die gesamte Lieferkette anbieten zu können. 

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