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Daimler und Cargo Space Slider Zusteller im Fokus

Daimler autonom Foto: Daimler

Der Automobilhersteller Daimler hat mit dem Cargo Space Slider eine Gesamtlösung entwickelt, die den Zustellfahrer entlastet.

Zustellfahrer erledigen einen schweren Job. Vor allem die Innenstadtzustellung stellt sie zunehmend vor Herausforderungen. Die Straßen sind verstopft, Zufahrts­beschränkungen erschweren ihnen die Arbeit. Sie müssen immer mehr Sendungen in zum Teil festgelegten Zeitfenstern schaffen. Innovative Fahrzeugsysteme sollen die Zustellfahrer künftig von Tätigkeiten entlasten, die nichts mit der Zustellung zu tun haben, wie etwa ins Tourgebiet oder zwischen den Stopps fahren, Haltemöglichkeiten suchen oder vom und zum Fahrzeug laufen. Und hier kommt das autonome Fahren ins Spiel. "Ein teilautonomes Fahrzeug kann dem Zusteller beispielsweise helfen, indem es zum nächsten Stopp oder zu einem speziell ausgewiesenen Parkplatz fährt", erläutert Dr. Gerd Seber, Sustainable Development Manager bei DPD Deutschland.

Hier können auch die Städte einen Beitrag leisten, indem sie die Voraussetzungen schaffen, dass sich die Fahrzeuge im Stadtgebiet problemlos und sicher bewegen können.

Zustellfahrer steigt erst im Tourgebiet ein

Weiteres Szenario: All morgendlich sind rund 50 Fahrer mit ihren Paketautos beispielsweise vom Depot in Ludwigsburg in die Innenstadt von Stuttgart unterwegs. Durch Platooning sei vorstellbar, dass nur einer fährt und die anderen Fahrzeuge automatisch folgen. Der Zustellfahrer steigt dann erst in der Nähe seines Tourgebietes ein. "Wir möchten noch 2017 einen Praxistest auf einer der öffentlich ausgewiesenen Teststrecken starten", kündigt Seber an.

Auch beim Autobauer Daimler ist die Problematik inzwischen angekommen. So hat das Unternehmen vor rund einem Jahr die Abteilung Last Mile Logistic Solu­tions gegründet und beschäftigt sich unter anderem mit der optimierten Laderaumnutzung und -management in Lieferfahrzeugen. "Wir haben mit dem Cargo Space Slider eine Gesamtlösung, die den Zustellfahrer entlastet", erläutert Ralf Kehrberger, Leiter Cargo Space Solution Engineering bei Mercedes-Benz Vans.

Fahrerlose Transportsysteme entlasten Boten

Das automatisierte, intelligente Regalsystem "Slider" wird von Hand im Lager beladen. Dabei werden die Sendungen mithilfe eines Algorithmus bereits vorsortiert und einem bestimmten Regalfach zugeordnet. Fahrerlose Transportsysteme bringen das Regal zum Fahrzeug und laden es direkt ein. Ein kompletter Vito kann in weniger als zehn Minuten beladen werden. "Das bringt nicht nur eine Zeitersparnis, sondern entlastet den Zusteller auch körperlich", sagt er. Außerdem sei der Laderaum zu hundert Prozent ausgenutzt.

Zum Entladen fahren die einzelnen Regale automatisch aus dem Laderaum heraus. Per Lichtsignal (Pick-by-light) wird ihm angezeigt, welches Paket er entnehmen soll. "Falls er einen Teil der Sendung vergisst, wird er über einen Signalton oder Vibrationsalarm aufmerksam gemacht", erläutert Kehrberger. Das erspare ihm doppelte Laufwege. Das Fahrzeug öffnet und schließt automatisch ohne Schlüssel. Das Navigationssystem zeigt den nächsten Stopp, den Namen des Kunden und die Anzahl der Sendungen an. Der Kunde erhält im Voraus eine Nachricht, wann die Zustellung erfolgen wird. "Unser Ziel ist es, aufzuzeigen, was an Automatisierungsgrad möglich ist", sagt Kehrberger. Wann derlei Systeme tatsächlich zum Einsatz kommen, lässt sich schwer abschätzen.

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
TA 10 2017 Titel
trans aktuell 10 / 2017
5. Mai 2017
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