Daimler-Bilanz Truck-Sparte unter Druck

Daimler AG Jahrespressekonferenz, Stuttgart, 02. Februar 2017 Foto: Daimler AGGlobal Communications

Der Fahrzeugbauer Daimler hat im vergangenen Geschäftsjahr bei Umsatz und Absatz neue Bestwerte erzielt.

Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 153,3 Milliarden Euro, der Absatz um fünf Prozent auf knapp drei Millionen Fahrzeuge weltweit. Das Ergebnis sank um zwei Prozent auf 12,9 Milliarden Euro. Die Beschäftigten erhalten im April eine Ergebnisbeteiligung von jeweils 5.400 Euro.

Daimler Trucks unter Druck


Die nach dem Pkw-Bereich zweitwichtigste Sparte Daimler Trucks stand dagegen unter starkem Druck und musste erhebliche Rückgänge verschmerzen. "Sie war 2016 auf schwierigem Terrain unterwegs", sagte Vorstandschef Dr. Dieter Zetsche bei der Bilanzvorlage am Donnerstag in Stuttgart. Eine rückläufige Nachfrage in wichtigen Nutzfahrzeugmärkten habe das Ergebnis um rund 1,6 Milliarden Euro belastet. Die Erlöse sanken um zwölf Prozent auf 33,2 Milliarden Euro, der Absatz um 17 Prozent auf 415.108 Einheiten. Das Spartenergebnis brach um ein Viertel auf 2,1 Milliarden Euro ein.
Besonders angespannt war die Lage demnach in Nordamerika, in der Türkei und in Lateinamerika. Stabil liefen die Geschäfte in Europa, wo Daimler die Verkäufe um vier Prozent auf 80.000 Lkw steigerte.


Der Daimler-Vorstand rechnet auch für 2017 nicht mit einer spürbaren Belebung. "Wir erwarten leicht sinkende Märkte", sagte Nutzfahrzeugvorstand Dr. Wolfgang Bernhard. Er glaube aber, dass es gelingen wird, die Produktionszahlen konstant zu halten. Als Reaktion auf die Nachfrageschwäche kündigte Zetsche weitere Effizienzverbesserungen an. Die entsprechenden Maßnahmen würden den Konzern um bis zu 500 Millionen Euro belasten, wirksam würden sie vor allem im zweiten Halbjahr. Ein Schwerpunkt der Maßnahmen richtet sich auf Brasilien und Europa.

Autonomes und elektrisches Fahren im Fokus


Potenziale für alle Sparten sehen die Vorstandsmitglieder im autonomen und elektrischen Fahren. "Im bislang besten Jahr unserer Firmengeschichte haben wir auch den größten Wandel bei Daimler angestoßen", sagte Zetsche. Er spricht von "fundamentalen Umbrüchen", die er unter dem Begriff "Case" zusammenfasst. Die Abkürzung steht für die vier Zukunftsfelder Connectivity (Konnektivität, Vernetzung), autonomes Fahren, Sharing (Teilen) und Elektromobilität.

Lkw ist in Zukunft voll vernetzt

Was die Konnektivität angeht, steht für Zetsche fest: "Der Lkw der Zukunft ist voll vernetzt, voll beladen, steht möglichst wenig im Stau und ist fast immer einsatzbereit." 300 Mitarbeiter im Unternehmen arbeiteten dazu an neuen Ideen zur Vernetzung der Lkw. Als Beispiele nannte der Konzernchef Apps, die auf Knopfdruck freie Ladekapazitäten ermittelten, Scanner, die bei der Fahrzeugübergabe Schäden erkennen, oder Angebote zur Unterstützung des Fahrers bei der Parkplatzsuche oder der Planung seiner Ruhezeiten.

Elektromobilität: Reichweiten bis 200 Kilometer möglich


Bei der Elektromobilität sieht Daimler ebenfalls Fortschritte, von denen auch der Lkw profitiert. "Die Batterietechnik entwickelt sich so rasant, dass bei einem Schwer-Lkw jetzt Reichweiten von bis zu 200 Kilometern vorstellbar sind", erläuterte Zetsche. Das sei für den Fernverkehr zu wenig. Ein Einsatz im Verteilerverkehr werde damit aber möglich, sagte der Manager und wies auf den auf der IAA vorgestellten Urban eTruck sowie den eCanter von Fuso hin. Den Urban eTruck bringe man bis Anfang nächsten Jahrzehnts zur Serienreife, beim Fuso gehe dieses Jahr die dritte Generation des eCanter in Kleinserienproduktion. Mit unterschiedlichsten Angeboten will Zetsche der E-Mobilität zum Durchbruch verhelfen. "Aufgrund der großen Innovationsprünge bei der Batterietechnologie sind wir überzeugt: Jetzt ist die Zeit, voll einzusteigen."

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