Conti Zukunftscheck Logistik 4.0 braucht Prävention

Portraits der PEMA Geschaeftsführung Foto: Pema

Peter Ström, Geschäftsführer des Vermieters Pema, über die Notwendigkeit digitaler Service-Dienstleistungen.

trans aktuell: Herr Ström, Logistik 4.0 ist ein Dachbegriff, der eine neue, digitale Zeit für die Transportbranche beschreibt. Was verstehen Sie unter diesem Begriff?

Ström: Im Wesentlichen geht es um die Verzahnung der industriellen Produktion, basierend auf moderner Informations- und Kommunikationstechnik, sprich um die fortgeschrittene Digitalisierung. Diese bewegt alle Branchen und die Logistik 4.0 ist nicht zuletzt eine ganz wichtige Voraussetzung für Industrie 4.0 und Einzelhandel 4.0. Der Truck- und Trailervermieter Pema steht seit 40 Jahren für Nachhaltigkeit und individuelle Lösungsansätze. Das gilt nicht nur in Hinsicht auf Umweltverträglichkeit und Premiumqualität, sondern vor allem auch dafür, auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen. Egal wann und wo. 

Wo sehen Sie den Fahrzeugvermieter Pema in diesem Zusammenhang?

Die neuen Herausforderungen unserer Kunden durch die 4.0-Bewegung sehen wir als Anreiz, uns weiter mitzuentwickeln und nicht nur nachzuahmen, was im Markt etabliert ist, sondern heute schon die Lösungen von morgen anzustreben. Unsere Pema-Kundenstruktur bildet, glauben wir, ziemlich repräsentativ den Querschnitt der Branche ab, vom alleinfahrenden Unternehmer bis hin zum international agierenden großen Logistiker. Ein Beispiel für Digitalisierung, das fast alle Kunden trifft, ist Telematik, besonders mit Kühlern. Unsere Kühlerflotte ist seit vielen Jahren vollständig mit Telematik ausgerüstet. Bei der Kühlkettenverfolgung wurde der manuelle Ausdruck weitgehend durch digitale Datentransfers abgelöst. Neben der Bereitstellung von Trucks und Trailern ist die Übernahme des administrativen Aufwands der Fahrzeug- und Fahrerdatenverwaltung ein Kernelement der digitalen Bemühungen. Pema möchte sowohl das Logistikunternehmen als auch den hart umkämpften Berufskraftfahrer optimal betreuen und zusätzlich zur Einsatzsicherheit der Technik auch in Notfällen unkomplizierte Lösungen anbieten.

Der Pema-Fuhrpark umfasst rund 18.000 Fahrzeuge in mehr als 200 verschiedenen Spezifikationen. Welche präventiven Service-Dienstleistungen nutzen Sie, um diesen heterogenen Fuhrpark in Schuss zu halten?

Pema verfügt über vier eigene Truckcenter in Deutschland mit gut qualifizierten Mechatronikern und Sonderwerkzeugen, die nicht nur für die Umrüstung von Neufahrzeugen, sondern auch für Wartungen und Unfallinstandsetzungen eingesetzt werden. Darüber hinaus hat Pema Rahmenverträge mit allen namhaften herstellergebundenen Werkstattnetzen. Somit können wir in ganz Europa einen geschulten Service mit Verwendung von Originalteilen sicherstellen und die Einsatzsicherheit unserer Fahrzeuge maximieren. Für die Planung aller Fristenarbeiten und Wartungsintervalle nutzt Pema ein eigenes Managementsystem, welches wir stetig auf unsere Anforderungen anpassen und erweitern.

Wie könnte Ihrer Meinung nach der momentane Service-Aufwand vereinfacht werden?

Der Schlüssel für weitere Einsparungen administrativer Kosten liegt eindeutig in der Telematik, weitergehenden Vernetzungen zwischen Zugfahrzeug und Trailer sowie Realtime-Datentransfer zum Portal. Das ermöglicht nicht nur die automatisierte Überwachung von Leistungsdaten und Fehlermeldungen. Es kann künftig auch aus der Kombination von Fehlern und automatischer Algorithmen ein Früherkennungssystem erstellt werden. Schäden mit hohen Folgekosten beziehungsweise Pannenfälle können so vermieden werden.

Welches Service-Angebot vermissen Sie? Wo reicht das Angebot Ihrer Meinung nach nicht aus?

Im Rahmen der Auswertung unserer Reparaturaufwendungen wird immer wieder deutlich, dass die Herausforderungen bei der Überwachung der Reifendrücke liegen und des Weiteren bei den stark unterschiedlichen Adblue- und Kraftstoffqualitäten. Unserer Ansicht nach könnten Kraftstoffverbräuche und die Standzeiten der Motoren und Einspritzungen positiv beeinflusst werden, wenn die Qualität der Betriebsstoffe nicht so stark streuen würde.

Wo sehen Sie den präventiven Reifenservice im Kontext von Logistik 4.0?

Reifenservice mit Echtzeitindikation beziehungsweise präventiven Ansätzen ist ein klares Schlüsselelement. Die Ausfallrisiken zu minimieren, die Profilrestnutzung zu maximieren und die unnötigen Kosten zu eliminieren, sollte für jeden Fuhrparkbetreiber ein zentrales Kernelement seiner Bemühungen sein.

Zur Person

  • Peter Ström ist seit 2011 Geschäftsführer des Nutzfahrzeugvermieters Pema.
  • Zu den rund 25 Jahren Erfahrung in der Nutzfahrzeugbranche gehören eine dreijährige Station bei Mercedes-Benz Charterway und die Vertriebsleitung des europäischen Flottengeschäfts bei GE Capital Fleet Services.
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