CO2-Emissionen Treibhausgase richtig berechnen

Grüner Fußabdruck Foto: Fotos: archiv, Montage: Mannchen

Bei immer mehr Produzenten macht sich die Gewissheit breit, dass CO2-Emissionen irgendwann Geld kosten. Die Softwareschmiede GPC hat daher ein SAP-Tool zum Erfassen und Bewerten der Treibhausgase entwickelt.

Viele Verlader, die eine Umweltbilanz erstellen wollen, kennen das Problem: Oft ist gerade der Transport eine schwarze Box im Hinblick auf die CO2-Berechnung. Das ist schon mit einer eigenen Flotte im Werkverkehr keineswegs einfach. Sollen dann auch noch die Transporte von Logistikdienstleistern einbezogen werden, artet das ganze schnell in eine Sisyphusarbeit aus.

Go Green errechnet CO2-Emissionen

Ganz abnehmen kann das SAP-Modul namens Go Green der schwäbischen Softwareschmiede GPC mit Sitz in Wendlingen diese Arbeit zwar nicht – aber zumindest erleichtern. Dazu setzen die Entwickler direkt an im SAP-Standard vorhandenen Transportlösung an. "Hintergrund ist zum einen, dass die Grüne Logistik immer mehr in den Fokus der Verlader rückt. Zum anderen gibt es seit Anfang 2013 endlich eine verbindliche europäische Norm", sagt GPC-Geschäftsführer Oliver Stelzer. Wobei die DIN EN 16258 nach wie vor viel Auslegungsmöglichkeiten lasse.

Modul Go Green setzt auf Flexibilität

Entsprechend flexibel haben die Entwickler auch das Modul Go Green gestaltet. So lassen sich etwa – je nach unternehmerischer Entscheidung – entweder der reale Verbrauch eines jeden Fahrzeugs, der tatsächliche Flottendurchschnitt oder aber vorgegebene Werte einer anerkannten Quelle nutzen. "Entscheidend ist eigentlich nur, dass man die entsprechende Quelle angibt und darüber hinaus auch begründet, warum man sich dafür entschieden hat", erläutert Stelzer.

Was so weit noch ganz einfach klingt, wird durch die Norm dann aber doch ungleich schwieriger: Denn die sieht vor, dass darüber hinaus auch noch Leerfahrten beziehungsweise der Auslastungsgrad zu berücksichtigen sind. Das wiederum kann jedes Industrieunternehmen nur für die eigene Flotte sagen. "An die Daten der Spediteure ist da wesentlich schwerer zu kommen", berichtet Stelzer.

Quelle und Begründung angeben

Denn die wollen sich oft nicht in die Karten schauen lassen, was den Auslastungsgrad, die Beiladungen sowie die gefahrene Route anlangt. Schließlich erfolgt die Bezahlung der Fracht meist nach anderen Faktoren wie Postleitzahlengebieten oder Tarifzonen. Die tatsächlich zurückgelegte Strecke des Lkw kennt nur der Transporteur. Und die muss mit der, die der Auftraggeber in seiner Berechnung zugrunde legt, nicht übereinstimmen. Natürlich gibt es auch hier wieder Berechnungsmodelle, eine Unschärfe lässt sich nicht vermeiden.  Also heißt es wieder Quelle und Begründung angeben.

Im GPC-Cockpit alle Daten von Go Green abrufen, verwalten und sortieren

Wesentlich transparenter ist da das GPC-Modul an sich. Der Nutzer kann nämlich im sogenannten GPC-Cockpit beispielsweise alle Daten von Go Green abrufen, verwalten und sortieren. "Wir nutzen dabei unter anderem die Tabellenfunktionen, die das ERP-System von SAP von Haus aus mitbringt", erklärt Gerhard Schneider, GPC-Geschäftsstellenleiter im bayerischen Buchloe.  Zudem haben die Programmierer das gesamte Modul in der SAP-Entwicklungsumgebung auf den Weg gebracht. »Das heißt, dass wir vollkommen ohne Schnittstellen außerhalb des SAP-Umfelds auskommen. Alles ist wie aus einem Guss«, sagt Schneider. Das wiederum minimiert auch mögliche Anpassungen bei SAP-Updates, die bekanntlich nicht gerade selten vorkommen.

Auf Wunsch gibt es eine automatische Kompensation

Sind dann alle notwendigen Daten eingepflegt, läuft alles fast wie von selbst. Auf Wunsch lässt sich sogar eine automatische Kompensation verwirklichen. Dazu werden alle Klimagase in sogenannten CO2-Äquivalenten ausgegeben und schließlich in einen Euro-Betrag ausgerechnet. Das ist die Summe die man dann an Ausgleichsprojekte wie etwa die von Atmosfair zahlen kann, um CO2-neutral unterwegs zu sein. Das wiederum könnte in Zukunft politisch gewollt sein. Um dann nicht auf eine schwarze Box zu schauen, macht es Sinn, sich schon heute mit dem Thema auseinanderzusetzen.

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