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Cloud Alle Sendungen auf einen Blick

Lkw und Pkw auf einer Autobahn Foto: Alev Atas/ETM

Dienste wie Shiptrack oder 40ft führen Tracking-Informationen in der Cloud zusammen.

Spätestens seit dem Start des Online-Versandhändlers Amazon sehen sich immer mehr Logistiker in der Pflicht, ihren Kunden Informationen zum Sendungsverlauf zur Verfügung zu stellen. Doch je komplexer die Lieferkette wird, desto schwieriger wird das Vorhaben. Zumal es darüber hinaus oft technisch gar nicht so einfach ist, die Sendungsdaten Dritter ins eigene IT-System einfließen zu lassen – bestenfalls noch mit allen Statusangaben zu den einzelnen Sendungen. Offenkundig ist die Nachfrage mittlerweile so groß, dass es gleich mehrere Dienstleister gibt, die diese Informationen zur Verfügung stellen,  wenn auch mit gänzlich unterschiedlichen Zielrichtungen.


Nic-base stellt Fahrzeuge in einem System dar

Kasasi gehörte zu den ersten Unternehmen, die mit der Plattform Nic-base eine Möglichkeit schufen, Fahrzeuge unterschiedlicher Akteure in einem System darzustellen. In die gleiche Richtung geht auch die Lösung Telematic One von der ­Telekom, um die es allerdings recht still geworden ist.

Erfolgreich umgesetzt hat das Konzept auch die Frachtenbörse Timocom. Mehr als 130 Telematik-anbieter hat der IT-Dienstleister auf einem Portal vereinigt. Damit kann ein Spediteur alle seine mit Telematik ausgestatteten Fahr­zeuge sehen, die von Subunternehmern einbinden und das Ganze auch temporär und fallbezogen für Kunden sichtbar machen.

Telematikdaten auf einen Blick anzeigen

Die Idee, die Telematikdaten auf einen Blick anzuzeigen, spinnen nun zwei weitere IT-Dienstleister weiter. Hier geht es dann allerdings weniger darum, die Daten von Fahrzeugen, die mit unterschiedlichen Telematiksystemen unterwegs sind, unter einen Hut zu bekommen. Vielmehr geht es darum, eine Sendungsverfolgung anzubieten, selbst wenn man keine eigene Telematik hat oder zumindest über Teile der Transportkette keine entsprechenden eigenen Daten zur Verfügung hat.

So hat beispielsweise die MHP Solution Group aus Neustadt in Niedersachsen mit Shiptrack.com eine Cloud-Lösung entwickelt, die in einem Portal die Statusmeldungen aller Sendungen erfasst. "Und zwar egal, welcher Frachtführer sie befördert", verspricht  MHP-Geschäftsführer Marc Fürstner. Im Fokus stehen die Telematikdaten sowohl von Speditionen als auch von KEP-Diensten. Dabei würden die unterschiedlichen Angaben so normiert, dass auf einen Blick erkennbar sei, wo sich eine Sendung im Augenblick befindet.

Probleme bei der Zustellung sind erkennbar

"Übermittelt der Frachtführer den Standort der Sendung, wird dieser zusätzlich zum Ort des Versenders und Empfängers angezeigt", berichtet Fürstner. Auch eventuelle Probleme bei der Zustellung seien erkennbar. "Sind Sendungen mit zusätzlichen Informationen wie Kunden- und Belegnummern versehen, lassen sich diese sowohl für Auswertungen nutzen, als auch um Sendungen zu finden", erklärt der MHP-Chef.

Schließlich könne der Versender frei bestimmen, ob er selbst, der Empfänger, oder auch beide automatisch per E-Mail unterrichtet werden, wenn eine Sendung einen bestimmten Status erreicht hat. Shiptrack bietet nach Ansicht von Marc Fürstner aber noch mehr Vorteile als lediglich eine zentrale Web-Plattform für Telematikdaten. "Dies fängt bei der zentralen Auskunft an, geht über schnelle Auswertungen etwa in Excel und reicht bis zur einfachen Datenübergabe in vorhandene ERP-Systeme oder Webshops", erklärt er.

40ft bietet Daten von mehr als 50 der größten See- und Luftfracht-Unternehmen

Eher an Speditionen richtet sich die Lösung der IT-Experten von New Echo. 40ft nennt sich die Web-Plattform des Unternehmens aus Berlin – offensichtlich in Anlehnung an den 40-Fuß-Container. Denn der Tracking-Service, der ebenfalls keinerlei IT-Integration erfordert, bietet die Daten "von mehr als 50 der größten See- und Luftfracht-Unternehmen", berichtet Gabriel Sieglerschmidt, einer der drei Geschäftsführer von New Echo. Die Vorteile liegen für ihn auf der Hand: "Mithilfe von 40ft ist es nicht mehr nötig, jedes dieser Unternehmen beziehungsweise deren Systeme per Schnittstelle in die eigene IT zu integrieren oder aber den Transportstatus händisch auf der Webseite des Carriers herauszusuchen", erklärt er.  Alles läuft über den Internet-Browser, egal von welchem Gerät.

Das individuell anpassbare Portal ermögliche es den Speditionen, dass sie wiederum ihren Kunden jederzeit Zugang zum Status der Transporte geben können. "Somit können sie den gleichen Service anbieten wie die großen Spediteure und steigern ihre Kundenbindung und ihr Ertragspotenzial", sagt Sieglerschmidt.

Künftig Straßentransporte über 40ft verfolgen

Damit soll aber noch nicht Schluss sein. Denn das New-Echo-Team will seinen Service weiter ausbauen. So soll es künftig ebenfalls möglich sein, sämtliche Straßentransporte über 40ft zu verfolgen und digital abzuwickeln. Damit wäre dann auch mit 40ft die Sendungsverfolgung von Tür zu Tür möglich – ganz so, wie man es von Amazon & Co. gewohnt ist.





Die Sendungsverfolgung

Track and Trace oder Tracking and Tracing bedeutet so viel wie Verfolgung und Rückverfolgung Meist kommt auf der Sendung ein Barcode zum Einsatz, der einem Auftrag zugeordnet ist Möglich sind aber auch QR-Codes oder RFID-Tags Bei jedem Umschlag wird gescannt und ein Ereignis kreiert, das im Portal zu sehen ist

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