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Cargobeamer Elektromobile Lösung für den Güterverkehr

Cargobeamer Foto: Cargobeamer

Eine Studie des Forschungsunternehmen Infras in Zürich bewertet das System Cargobeamer als gute elektromobile Lösung für den Gütertransport.

Der Gütertransport in Deutschland braucht umweltverträglichere Lösungen. Mit einer Studie des Forschungsunternehmen Infras in Zürich rückt sich jetzt das System Cargobeamer als elektromobile Lösung für Sattelauflieger in den Vordergrund. Die Straßen sind überlastet und die Emissionen des Sektors viel zu hoch für Klima- und Gesundheitsschutz. Bis 2030 soll der Straßengüterverkehr in Deutschland noch einmal um 39 Prozent gegenüber 2010 anwachsen, erwartet das Bundesverkehrsministerium. Derzeit werden drei Viertel aller Straßentransporte mit Diesel-Lkw erbracht. Hier setzt das Unternehmen aus Leipzig an, das nichtkranbare Sattelauflieger schienentauglich macht. Cargobeamer will in den kommenden Jahren ein erstes Netzwerk automatisierter Umschlaganlagen in Deutschland errichten, das vier Lkw-Haupttransitachsen entlasten soll.

"Eine Umsetzung des hoch innovativen elektromobilen Konzepts für Gütertransport ist schnell machbar, vorausgesetzt, die Genehmigungen werden zügig erteilt", sagt Cargobeamer-Chef Jürgen Weidemann gegenüber trans aktuell.

Ausbau des Schienengüterverkehrs

Ein attraktiver Güterverkehr als Basis für Logistik und Industrie der Zukunft müsse energiesparender sein, Emissionen senken und die Fernstraßen entlasten. Ansonsten drohten neben dem Verfehlen der Klimaziele auch weiter steigende Ausgaben für den Unterhalt der Infrastruktur sowie Unfall- und Staufolgekosten. Infras hat drei mögliche Szenarien für elektromobile Lösungen im Güterverkehr durchgespielt: einen weiteren Ausbau des Schienengüterverkehrs im konventionellen Kombinierten Verkehr (UKV), den Bau eines Oberleitungsnetzes an den Autobahnen zusammen mit dem Einsatz von Sattelzugmaschinen mit Stromabnehmern sowie die Nutzung des Cargobeamers, der alle Sattelauflieger auf der Schiene transportiert. Das Ergebnis zeige, so die Studie, dass der Einsatz von Oberleitungs-Lkw umweltseitig zu deutlich geringeren Verbesserungen führe.

Cargobeamer weise von den drei Alternativen die geringsten zusätzlichen betriebswirtschaftlichen Kosten auf, sowohl insgesamt als auch pro verlagerter Sendung. Neben dem höchsten Nutzen-Kosten-Verhältnis spreche für Cargobeamer, dass der Energieverbrauch um 66 Prozent gesenkt und die Emissionen pro transportierter Nettotonne bei CO2 um 73 Prozent und bei NOx um 95 Prozent gedrückt werden könnten, betont Weidemann. Kombiniere man das System für die Kurzstrecken von und zum Bahnterminal mit Batterie/Wasserstoff-Zugmaschinen, sei ein vollständig elektromobiler Gütertransport bereits jetzt verfügbar.

Erfolg braucht politsche Unterstützung

Die leisen und kompakten Umschlaganlagen könnten nahezu überall errichtet werden. Das System sei technisch ausgereift, europäisch zugelassen und seit 2013 im Einsatz, sagte Weidemann. Als erste Hauptstrecke wird die Route von Deutschland über die Schweiz nach Italien gefahren. Ohne politische Unterstützung der Schiene könnten die Anstrengungen aber nicht zum Erfolg führen, sagt Weidemann. "Neben der Terminal-Förderung sollte auch eine Betreiber-Förderung nach dem Vorbild der Schweiz in Betracht kommen."

So könne der gesellschaftliche Nutzen eines elektromobilen Güterverkehrs auf der Schiene, der mit massiven Einsparungen für Straßenwartung und Unfallfolgekosten verbunden sein, den Betreibern der Schienengüterverkehre zumindest zum kleinen Teil vergütet werden. Auch biete sich eine CO2-Einsparungs-Vergütung für Speditionen an, die im KV unterwegs sind.

Die KV- Lösung

  • Cargobeamer ist ein automatisiertes System für den unbegleiteten Kombinierten Verkehr, bei dem nicht kranbare Sattelauflieger horizontal auf die Schiene verladen werden.
  • Das gleichnamige Unternehmen vermarktet Transportleistungen, fertigt die Waggons, kümmert sich ums Instandhalten und begleitet Terminalgesellschaften und deren Betreiber bei Lieferung, Betrieb und Instandhaltung von Umschlaganlagen.
Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
TA01 2017 Titel
trans aktuell 01 / 2017
16. Dezember 2016
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