Das intermodale Terminal der Luxemburger Staatsbahn CFL besetzt einen günstigen Platz auf dem Güterverkehrskorridor 2 "North Sea-Mediterranean".
Die Nähe zur Autobahn, zum Cargo-Flughafen und dem Hafen an der Mosel tun ein Übriges. Rund 220 Millionen Euro hat der Staat hier investiert, das Terminal liegt im Logistik Park Eurohub Süd in Bettembourg, zu dem neben einem internationalen Rangierbahnhof, Logistikdienstleistern, Zollamt und -lager auch Werkstätten für kleinere Wagon- und Aufliegerreparaturen gehören. Ein gesicherter Lkw-Parkplatz soll ab 2018 Platz für 400 Sattelzugmaschinen und Auflieger bieten. Der erste Teil des 33 Hektar großen Terminals ist seit März in Betrieb, der zweite seit Juni – 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche. Eric Lambert, Direktor von CFL-Multimodal, geht davon aus, dass hier dieses Jahr insgesamt 225.000 Container und Lastwagen abgefertigt werden.
Die maximale Kapazität soll bei 600.000 Einheiten liegen. Die Anlage verfügt über sechs 700 Meter lange Gleise, davon vier für Container und kranbare Sattelauflieger und zwei Plattformen für nicht-kranbare Sattelauflieger, von den Luxemburgern „Autobahn auf Schienen“ genannt. Die Terminalbetreiber setzen auf die horizontale Verladetechnik des französischen Unternehmens Lohr Railway, bei der abgesenkte Eisenbahnwagen bis zu 30 Grad ausschwenken und zwei Auflieger transportieren können. Zwar war der Bau des Terminals durch die aufwändige Technik wesentlich teurer, aber CFL hat sich damit den französischen Markt erschlossen.
In Frankreich passt man eher die Züge den Strecken an
In Frankreich können mit normal hohen Wagen keine vier Meter hohen Auflieger transportiert werden, da man eher die Züge den Strecken anpasst als umgekehrt. "Wir sind das einzige Terminal in Europa, das beide Möglichkeiten anbietet", sagt Lambert. Die Frage, welche die richtige sei, stelle sich dabei nicht. Die Wagen sind zwar merklich teurer und auch deutlich schwerer und länger als herkömmliche Pendants. "Aber 40 Sattelschlepper lassen sich innerhalb von eineinhalb Stunden be- und entladen", erklärt der CFL-Mann. Das ermögliche eine höhere Zugfrequenz, realistisch seien täglich bis zu zwölf Kombi- und 16 Modalohr-Züge.
Die Durchlaufzeiten können sich – bei deren Einhaltung – sehen lassen: Bettenburg–Antwerpen wird zum Beispiel mit acht Stunden angegeben, bis nach Lyon dauert es eine Stunde länger, in 13 Stunden legen die Züge die 1.045 Kilometer nach Le Boulou in Südfrankreich zurück.
Das Thema Sicherheit ist sehr präsent
Das Thema Sicherheit ist in Bettembourg sehr präsent. Lkw und Züge, die die Gates passieren, werden fotografiert. Direkt neben dem Terminal soll ein gesicherter Lkw-Parkplatz entstehen. Die Fahrzeuge können dort für 24 Stunden sowie am Wochenende und an Feiertagen kostenlos stehen. Neben Sanitäranlagen, einer Gaststätte, einer Multicard-Tankstelle und einer Waschanlage ist auch ein Extra-Service für die Fahrer vorgesehen. "In Zusammenarbeit mit der örtlichen Caritas wollen wir ihnen billig gute und gesunde Mahlzeiten anbieten", kündigt Lambert an.