Studie des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) zeigt, dass die Zahl der Beschäftigten im Lager und im KEP-Bereich zunimmt.
Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und Digitalisierung (BMVI) die aktuelle Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation sowie die Arbeitsbedingungen in den Berufen der Lagerwirtschaft und den Berufen für Post- und Zustelldienste untersucht.
Die Zahl der Beschäftigten nimmt nach den Ergebnissen der Studie in beiden Berufsgruppen zu. Insbesondere im Bereich der Kurier-, Express- und Paketdienste wurden laut BAG spürbare Zuwächse registriert – nicht zuletzt aufgrund des boomenden Onlinehandels. Der Anteil ausländischer Beschäftigte sei seit 2015 merklich gestiegen. „Hierbei handelte es sich mehrheitlich um Personen aus EU-Mitgliedstaaten, insbesondere aus Ostmitteleuropa und Osteuropa“, heißt es in dem Bericht. Aber auch einige Flüchtlinge hätten insbesondere in der Lagerwirtschaft die Möglichkeit gefunden, in den Arbeitsmarkt integriert zu werden.
Im Zuge der Digitalisierung unterliegen die Arbeitsbedingungen und die Anforderungsprofile der Beschäftigten einem Wandel. Die Einsatzmöglichkeiten für un- und angelerntes Personal haben sich demnach im Zuge der weiteren Standardisierung von Prozessen erhöht. Dies spiegelt sich insbesondere im steigenden Anteil der sogenannten „Helfer“ wider. Der Anteil der Fachkräfte reduziere sich hingegen. Wobei sich auch die Suche nach qualifiziertem Personal zunehmend schwieriger gestalte.
Krankenstand liegt über dem Durchschnitt
Das dürfte unter anderem an den Arbeitsbedingungen liegen: So ist der Krankenstand in den Berufen der Lagerwirtschaft deutlich höher als im Durchschnitt. Muskel- bzw. Skeletterkrankungen sowie Arbeitsunfälle führten überdurchschnittlich oft zur Arbeitsunfähigkeit. Zumindest lag die tarifliche Lohnsteigerung in der Lagerwirtschaft aber über den steigenden Verbraucherpreisen. Auch die Vergütung der Auszubildenden entwickelte sich positiv und war im Branchenvergleich überdurchschnittlich.
Auch die Beschäftigten in den Berufen der Post- und Zustelldienste weisen nach Aussage des Berichts überdurchschnittlich hohe Krankenstände auf. Insbesondere Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund von psychischen Erkrankungen nahmen in jüngster Vergangenheit deutlich zu. Zudem waren die Beschäftigten – aufgrund ihrer zum Teil körperlich anstrengenden Tätigkeiten – ebenfalls überdurchschnittlich oft von Muskel- beziehungsweise Skeletterkrankungen betroffen. Zumindest entwickelte sich die tarifliche Vergütung positiv.