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Baden-Württemberg Polizei nimmt Tiertransporte aufs Korn

Foto: Benshot/Fotolia

Durch Baden-Württemberg verlaufen wichtige Transitrouten, auf denen auch Tiertransporte Europa verbinden. Darum haben nun Polizei, Innenminister und Landwirtschaftsminister gemeinsam kontrolliert.

"Wir wollen substanzielle Verbesserungen beim Transport von Tieren erreichen", sagt Peter Hauk, Landwirtschaftsminister in Baden-Württemberg bei der Schwerpunktkontrolle in Walldorf. Neben den regelmäßigen Kontrollen an der Autobahn und den halbjährlichen Schwerpunktaktionen werden laut dem Land Baden-Württemberg obligatorisch Tiertransporte bei der Anlieferung an Schlachtbetrieben und beim Versand über die Staatsgrenze hinweg überprüft. "Verstöße gegen den Tierschutz bei Tiertransporten sind kein Kavaliersdelikt", sagt Thomas Strobel, Stellvertretender Ministerpräsident des Landes und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration. "Wir werden die Schwerpunktkontrollen weiterhin fortführen und Verstöße ganz konsequent ahnden. Unsere Polizei arbeitet hier Hand in Hand mit den Veterinärbehörden, mit den Amtstierärzten zusammen – so wird es im Sinne des Tierschutzes auch weiterhin sein. Uns liegt das Tierwohl am Herzen – und Verstöße werden konsequent verfolgt."

Tortur an Bord

Deutschland und vor allem Baden-Württemberg ist ein wichtiges Transitland für Tiertransporte. "Baden-Württemberg ist aufgrund seiner Lage und Infrastruktur davon besonders stark betroffen – die Autobahnen A5 und A7 in Nord-Süd-Richtung und die A6 in Ost-West-Richtung sind die Hauptverkehrswege für diese Transporte." Natürlich könne eine Gesellschaft, die tierische Lebensmittel konsumiert nicht auf Tiertransporte verzichten. Diese müssten aber für die Tiere so erträglich wie möglich gestaltet werden. "Das ungewohnte Umfeld, die beengten Verhältnisse, Rangkämpfe und das im Tiertransporter herrschende Klima belasten die Tiere sehr", sagt Hauk. "Um während der Fahrt das Gleichgewicht halten zu können, kommt es zu schmerzhaften Muskelanspannungen." 

Konsequent Standards einhalten

Die Landesregierung verfolge daher festgestellte Verstöße konsequent und fordere erneut, dass die bestehenden Standards des europäischen und nationalen Tiertransportrechts eingefordert und eingehalten werden. Zudem strebe man auf EU-Ebene weitere Verbesserungen an. Zudem hat das baden-württembergische Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz bei der Agrarministerkonferenz einen ausführlichen Antrag eingereicht. "Mit dem Antrag gegen Lebendtransporte von Schlachttieren in Drittstaaten haben wir ein deutliches Zeichen gesetzt", sagt Hauk. "Wir bitten damit den Bund, sich auf europäischer und internationaler Ebene dafür stark zu machen, unter anderem ein Verbot des Exports von Schlachttieren und nicht abgesetzten Kälbern aus der EU in Drittländer (ausgenommen Norwegen und der Schweiz) zu verbieten." Beim Tierschutz gebe es keine Rabatte. "Wenn lebende Tiere transportiert werden, müssen klare Standards gelten."

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