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Ausblick Wachstum für alle Verkehrsträger

Lang-Lkw Foto: Jacek Bilski

Die nationalen und internationalen Gütertransporte setzen 2015 und in den Folgejahren die positive Entwicklung aus dem Vorjahr fort. Ein Bericht des Bundesverkehrsministeriums sagt für alle Verkehrsträger weiteres Wachstum voraus.

Wie die aktuelle Mittelfristprognose 2015 bis 2018 des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) zeigt, werden zu dem Wachstum alle Güterbereiche beitragen. "Der Laden brummt", so der knappe Kommentar eines BAG-Mitarbeiters.

Größtes Wachstum für den Kombinierten Verkehr

Angeregt  werden die gesamtmodalen Güterverkehre durch die günstige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und Europa. Das gilt insbesondere für die transportintensiven Wirtschaftsbereiche. Besonders profitieren davon werden die Straßentransporte, der Kombinierte Verkehr (KV) sowie die Luft- und Seefracht, die allesamt stark zulegen werden.

Für den Straßengüterverkehr wird 2015 ein Wachstum  von zwei Prozent beim Aufkommen beziehungsweise von 2,8 Prozent bei der Leistung vorhergesagt. Nahezu gleich gut weitergehen wird es mit 1,9 beziehungsweise 2,8 Prozent in den Jahren 2016 bis 2018. Dazu tragen bei der Transportleistung besonders die Abteilungen "Konsumgüter zum kurzfristigen Verbrauch", "Maschinen, langlebige Konsumgüter" sowie "sonstige Produkte" bei und beim Aufkommen vor allem die Bereiche "Erze, Steine, Erden", "Chemische und Mineralerzeugnisse" sowie "Sekundärrohstoffe, Abfälle".

Wegen der guten Perspektiven für den deutschen Außenhandel mit der EU und der Eurozone wird vor allem der grenzüberschreitende Lkw-Verkehr  weiter zulegen. Die BAG-Prognose geht hier von einer jährlichen Leistungssteigerung von mehr als vier Prozent aus. Davon aber werden, wie schon seit Jahren, überdurchschnittlich stark die ausländischen Lkw profitieren; die deutschen Fahrzeuge dagegen kaum. Diese ständigen Verschiebungen der Marktanteile führen dazu, dass auf die ausländischen Lkw mittlerweile mehr als ein Drittel der Transportleistung des gesamten Straßenverkehrs beziehungsweise ein Viertel des gesamtmodalen Güterverkehrs entfällt.

Dank der guten Konjunktur wird 2015 auch der Schienengüterverkehr wieder zulegen. Die BAG-Experten prognostizieren beim Aufkommen ein Plus von 1,5 Prozent und bei der Leistung von 1,8 Prozent. Nahezu Gleiches gilt für die Jahre 2016 bis 2018. Profitieren wird davon auch der KV, für den mit plus 4,9 Prozent eine überdurchschnittliche Expansion vorhergesagt wird. Die Transporte auf der Wasserstraße werden 2015 bei Aufkommen und Leistung nur um 1,2 Prozent wachsen, vor allem wegen der rückläufigen Baustofftransporte und Erzeinfuhren. Das ist zwar von allen Güterverkehrsträgern der geringste Anstieg, ist aber im Vergleich zur Entwicklung seit 2008 "als nicht ungünstig einzustufen", so der Bericht. Für 2016 bis 2018 werden bei allen für die Binnenschifffahrt wichtigen Branchen, besonders bei Bau, Stahl, Kohle und Mineralöl, geringe  Veränderungen erwartet, was sich auf die entsprechenden Binnenschiffstransporte auswirkt. Deshalb werden  Aufkommen mit 0,7 Prozent und Leistung mit 0,8 Prozent pro Jahr etwas schwächer steigen als  im laufenden Jahr.

Straße erhöht ihre Marktanteile weiter

Ein Blick auf den Modal Split  zeigt, dass bei den  Markanteilen der Eisenbahnen im Prognosezeitraum ein geringer Rückgang auf 8,6 Prozent zu erwarten ist. Er wird damit aber wesentlich geringer ausfallen als 2014, denn da fiel er gegenüber 2013 um deutliche 0,5 Prozent. Um jeweils 0,1 Prozentpunkte weniger Marktanteile werden auch der Binnenschifffahrt bis 2018 vorhergesagt, die dann nur noch 5,3 Prozent am Modal Split verbucht. Somit ist die Straße nach wie vor der einzige Verkehrsträger, der seine Marktanteile weiter erhöhen kann, im Prognosezeitraum 2015 bis 2018 von 83,8 auf 84,1 Prozent.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) verwies angesichts der neuen Zahlen auf den engen Zusammenhang zwischen Wachstum, Wohlstand und Mobilität. Höhere Einkommen, ein hoher Pkw-Bestand und niedrige Kraftstoffpreise würden 2015 und in den kommenden Jahren den Personen- und Güterverkehr beleben. Deshalb würden die Verkehrswege in Deutschland weiter modernisiert und leistungsfähiger gemacht. "Dafür werden wir die Investitionen bis zum Jahr 2018 um 40 Prozent steigern", so der Minister.

Ein weiterer Hintergrund dieses "Investitionshochlaufs" ist eine im vorigen Jahr von Dobrindt vorgelegte Langfristprognose. Danach wächst der Güterverkehr auf der Straße bis 2030 um 40 Prozent, auf der Schiene um 43 Prozent und  auf den Binnenschiffen um 23 Prozent.

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