Auf Achse Team-Hahn: Jarama

Jochen Hahn – Dritter Platz in Truck-EM

Beim Finale zur FIA European Truck Racing Championship im spanischen Jarama sorgten nicht nur strahlender Sonnenschein, Temperaturen jenseits der 25-Grad-Marke und 41.000 begeisterte Zuschauer beim Team Hahn Racing für beste Stimmung. Der deutsche MAN-Pilot Jochen Hahn hatte sich schon am Samstag, dem vorletzten Renntag, mit zwei zweiten Plätzen den dritten Platz in der Gesamtwertung endgültig gesichert. Bereits vorher hatte der Schwarzwälder zusammen mit seinem ungarischen Markenkollegen Balazs Szobi im Team HahnOxxo-Racing in der Teammeisterschaft einen solch großen Punktevorsprung eingefahren, dass ihnen hier der zweite Platz nicht mehr zu nehmen war. So zeigte sich Hahn am Sonntagabend nach der FIA-Preisvergabe auch rundum zufrieden. „Ich fühle mich einfach sehr glücklich. Mein Team, ohne das all dies ja überhaupt nicht möglich gewesen wäre, und ich, wir haben genau das erreicht, was wir uns vorgestellt hatten. Nach meinen anfänglichen technischen Probleme mit diversen Ausfällen, die uns ja sehr viele Punkte gekostet haben, habe ich schon nicht mehr wirklich geglaubt, überhaupt noch soweit nach vorn kommen zu können. Doch zusammen mit den Jungens von MAN, die uns in dieser harten Phase massiv unterstützt haben, konnten wir diese Sachen in den Griff bekommen. Und jetzt wollen wir mal schauen, ob vielleicht in der nächsten Saison sogar noch mehr möglich ist.“ Als diese Worte fielen, herrschte mittlerweile auch eine ganz entspannte Atmosphäre nach einem recht aufregenden Rennwochenende auf dem Circuito del Jarama, etwa 30 Kilometer nördlich von Madrid. Die Aufregungen begannen schon, bevor es überhaupt richtig losging. Die Rigdon-Reifen, die zuvor nur unter Beobachtung standen, waren plötzlich verboten worden, obwohl es ja keine Probleme mehr gegeben hatte. Alternativ-Reifen von Goodyear standen dann auch nicht gleich in ausreichendem Maße zur Verfügung. Für den Samstag griff Hahn dann noch einmal auf die Reifen zurück, die er schon in Le Mans gefahren war. Am späten Samstagabend, kurz vor Mitternacht, kamen dann noch weitere Reifen aus Luxemburg, sodass auch der Sonntag gerettet war. Beim 1. Zeittraining trumpfte der Schweizer Markus Bösiger, Hahns Kontrahent im Kampf um den 3.Platz in der Meisterschaft, erstmals seit längerer Zeit wieder auf und holte sich die Pole vor seinem tschechischen Buggyra-Teamkollegen David Vrsecky. Lokalmatador Antonio Albacete konnte seinen Cepsa-MAN nur in die zweite Startreihe vorfahren, was den Spanier unheimlich wurmte, war er es doch, der noch 10 Punkte auf den im Championat führenden Vrsecky aufzuholen hatte. Hahn belegte den 4. Startplatz hinter dem Tschechen und neben dem Spanier. Und dann, schon zu Beginn des ersten Rennens, passierte das, was dem restlichen Wochenende den Stempel aufdrückte und ihm gleichzeitig die wirkliche Spannung nahm. Bereits am Ende der Einführungsrunde bei der Anfahrt auf die Startampel fühlten sich die beiden Buggyra-Piloten - wie sie später zu Protokoll gaben - durch den Cepsa-PaceTruck in ihrer Sicht auf die Ampel massiv behindert. Am Ende der langen Startgeraden lagen die beiden Führenden gleich auf, Bösiger auf der Innenbahn, Vsrecky daneben, dicht gefolgt von Albacete und Hahn. Vor der Rechtskehre bremste der Schweizer ab, Albacete donnerte offensichtlich auf den Buggyra-Freightliner, beide waren erheblich langsamer als Vrsecky und Hahn auf der Außenbahn, die sich nun an die Spitze setzten. Wenige hundert Meter gerieten der Spanier und der Schweizer dann noch einmal heftig aneinander, beide Trucks landeten im Kies. Damit waren faktisch sowohl die Meisterschaft als auch der Kampf um den 3.Platz schon entschieden, bevor er überhaupt richtig begonnen hatte. Hahn klebte dann während der restlichen 11 Runden noch einige Male am Heck von Vrseckys Truck, vermied aber unter diesen Umständen jedes größere Risiko und gab sich mit dem 2.Platz hinter dem Tschechen zufrieden. Den 3. Rang holte sich der Engländer Chris Levett (MAN). Im zweiten Tagesrennen starten die acht Erstplatzierten ja in umgekehrter Reihenfolge, Hahn lag also auf dem 7. Startplatz neben Vrsecky. Der Deutsche zeigte mehr Geschick beim Überholen der etwas langsameren Konkurrenten und fuhr schließlich hinter seinem Markenkollegen Egon Allgäuer (AUT) wieder auf den 2.Podiumsplatz, Vrsecky wurde Vierter hinter Levett. Damit war die Meisterschaft endgültig entschieden, denn der Tscheche wäre nun am letzten Tag selbst bei einem Totalausfall und zwei Albacete-Siegen nicht mehr vom 1.Platz zu verdrängen gewesen. Der Spanier fuhr schließlich auf P5 ein, Bösiger wurde Siebter. Der Schweizer war ursprünglich wegen des Vorfalls im 1. Rennen für das zweite disqualifiziert worden, nach einem Widerspruch konnte er dann aber doch starten. Da dieser Protest jedoch anschließend vom Team Buggyra wieder zurückgezogen wurde, wurde der Schweizer für das komplette Rennwochenende gesperrt. Da wurden die Rennen am Sonntag dann schon beinahe zur Nebensache. Hahn hatte für den letzten Tag nun zwar neue Reifen, doch sein Motor bereitete leichte Probleme. Dennoch schaffte der Schwabe so noch einen dritten und einen vierten Platz. Die enthusiastischen Zuschauer konnten sich am Ende dann noch zweier Siege ihres Antonios erfreuen. Im Endklassement erreichte der alte und neue Europameister Vrsecky 490 Punkte gefolgt von Albacete (467), Hahn (361) und Bösiger (295). In der Teamwertung stand das Team HahnOxxo bei allen 4 Rennen auf dem Podium, einmal auch auf dem obersten Treppchen. Teameuropameister wurde erneut Buggyra vor Team HahnOxxo, Team Frankie und Team Birds’s-Bernau. Das letzte Rennen der Saison wird am Samstag 10.10.2009 um 10.45 Uhr - 11.15 Uhr auf DSF ausgestrahlt.

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