Kombinierte Verkehre vorantreiben: DB Netz, Allianz pro Schiene und BGL gründen digitale Logistik-Plattform Railway Tools.
Das Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen DB Netz, die Interessegemeinschaft Allianz pro Schiene und Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) kooperieren in Sachen Kombinierter Verkehr (KV) Straße–Schiene.
Herzstück der Zusammenarbeit ist die digitale Logistik-Plattform Railway Tools, mit der der Zugang zum KV erheblich vereinfacht werden soll. Gemeinsam wollen die drei Kooperationspartner daran arbeiten, "die Verknüpfung der beiden Verkehrsträgerintelligent, transparent und neutral auszubauen". Die Lösung orientiert sich dabei an den Kundenportalen im Personenverkehr.
Die Route komplett online zusammenstellen
"Über die elektronische Plattform Railway Tools werden unsere Transportunternehmen die Routen zusammenstellen und später auch buchen können. Wir planen im Grunde eine digitale Logistik-Plattform für alle Transportvarianten im Vor-, Haupt- und Nachlauf", erklärt BGL-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Dirk Engelhardt. Der dafür benötigte politische Rückenwind kommt von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: "Wir wollen die Schiene attraktiver machen. Der Kombinierte Verkehr hilft uns dabei, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern."
Bahn-Lobbyist Allianz pro Schiene zeigt sich kooperativ
Ausnahmsweise ins gleiche Horn stößt auch der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags: "Das ist ein bedeutsamer Tag für den Güterverkehr in Deutschland." Ob das dann die Nutzung des Lang-Lkw im KV einschließt, darf man bezweifeln. Denn hier nehmen die beiden Verbände BGL und Allianz pro Schiene gänzlich unterschiedliche Standpunkte ein. So lässt Flege etwa gerade eine zweite Klage gegen die 25-Meter-Kombinationen prüfen.