Zukunftsvisionen Ist die Lkw-Industrie im Umbruch?

Stefan Buchner Foto: Daimler 3 Bilder

Die Folgen der Digitalisierung reichen weit über das traditionelle Geschäft der Fahrzeughersteller hinaus. Denn die Vernetzung von Lkw und Bussen ist nur ein erster Schritt. In den kommenden Jahren geht es auch um die Vernetzung der gesamten Logistikkette, im Güter- wie im Personentransport. Neue Geschäftsmodelle entstehen – mit Chancen und Risiken für etablierte Unternehmen genau wie für neue Anbieter.

Nachgefragt

Ist der Verkauf von Nutzfahrzeugen in zehn Jahren noch Ihr Kerngeschäft?

Andreas Renschler, Chef von Volkswagen Truck & Bus, Sascha Kaehne, Vorstand Vertrieb und Marketing von Iveco Magirus, und Stefan Buchner, Leiter Mercedes-Benz Trucks, geben Einschätzungen aus Herstellersicht.

Andreas Renschler, Vorstandschef Volkswagen Truck & Bus:

"Herstellung und Verkauf von Nutzfahrzeugen ist unser Kern­geschäft. In den nächsten Jahren werden wir uns allerdings mehr und mehr vom reinen Hardwarehersteller zum Anbieter intelligenter Transportlösungen entwickeln. Denn die Digitalisierung verändert die Logistikbranche von Grund auf – vor allem bietet sie sehr viele Chancen für alle Beteiligten. Die Volkswagen Truck & Bus-Gruppe wird diesen Umbruch aktiv mitgestalten, damit unsere Kunden und Partner 2027 noch erfolgreicher sein können, als sie es heute sind."

Sascha Kaehne, Vorstand Vertrieb und Marketing von Iveco Magirus:

"Aller Voraussicht nach wird auch in zehn Jahren der physische Transport von Gütern mit Nutzfahrzeugen erfolgen. Und diese Fahrzeuge werden auch weiterhin vorwiegend an Betreiber aus dem Logistiksektor verkauft werden. Aber die Fahrzeuge werden anders aussehen. Vor allem die Arbeitsumgebung des Fahrers wird von der 'Connectivity' geprägt sein, die das Jobprofil des Fahrers bereichern und seine Arbeit deutlich erleichtern wird.

Darüber hinaus glauben wir, dass in geeigneten Anwendungsfällen in zehn Jahren nicht unbedingt mehr ein Fahrer an Bord sein muss. Dann kann die Digitalisierung der gesamten Logistikkette auch dazu führen, dass sich ein Fahrzeughersteller hin zu einem Logistikdienstleister entwickelt. Denn er kann den beim Transport generierten Datenfluss nutzen, um autonome Transporte insgesamt effizienter zu gestalten."

Stefan Buchner, Leiter Mercedes-Benz Truck:

"Unser Kerngeschäft wird weiterhin der Lkw bleiben. Mit dem umfassenden Ansatz 'Road Efficiency' fassen wir unser Angebot noch viel weiter: Unser Versprechen umfasst niedrige Gesamtkosten durch optimale Kraftstoffeffizienz; gleichzeitig stehen aber auch Sicherheit und hohe Fahrzeugnutzung im Fokus. Im Verteilerverkehr liegt die Zukunft außerdem im vollelektrischen Fahren. Der Urban eTruck könnte schon Anfang des nächsten Jahrzehnts als Serienfahrzeug auf den Straßen sein. Darüber hinaus schöpfen wir die Chancen der Digitalisierung voll aus, indem wir passende Vernetzungsangebote bieten. Mit Mercedes-Benz Uptime vermeiden wir Liegenbleiber und mit dem FleetBoard Store bieten wir die passende App für jede Transportaufgabe."

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