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Weg zur Klimaneutralität Logistik plädiert für Anreize

Lkw und Pkw auf einer Autobahn Foto: Alev Atas/ETM

Auf ihrem Weg zu einer besseren Klimaverträglichkeit plädiert die Logistikbranche für Anreize anstelle von Verboten.

Die Unternehmen seien schon aus Gründen der Wirtschaftlichkeit hoch motiviert, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren, waren sich die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion zum Thema: „Zero Emission Logistics - Wie schaffen wir das?“ des Deutschen Verkehrsforums auf der Messe Transport Logistic in München einig.

Politik muss für Rahmenbedingungen sorgen

Grundsätzlich müsse die Politik für entsprechende Rahmenbedingungen sorgen. Wer die Verlagerung von Güterverkehren auf die Schiene möchte, müsse auch Proteste gegen Lärm aushalten können, sagte Jörg Mosolf, DVF-Präsidiumsmitglied und Chef des Automobillogistikers Mosolf SE & Co. KG. Auch der Rückbau von Hafen- und Schienengüterverkehrsflächen in den Städten zugunsten des lukrativeren Wohnungsbaus sei nicht hilfreich.
 
Kritisiert wurde das Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien (EEG). So setze die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) konsequent auf Elektrifizierung, sagte Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath. Die EEG-Umlage sorge aber im Vergleich zum Wettbewerb für gravierende Nachteile bei den Hinterlandverkehren. Hier würden vielmehr Anreize gebraucht, ebenso für den Seegüterumschlag.
 
Für eine Politik der Anreize machte sich auch Stephan Kühn, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, stark. Der Schwerpunkt der Verkehrspolitik habe zu lange beim Personenverkehr gelegen, kritisierte er, CO2-arme Nutzfahrzeuge seien viel zu kurz gekommen. So sei es problematisch, dass es hier eine Förderung für CO2-arme Mobilität nur für Serienfahrzeuge, nicht aber für kleine Umrüster gebe.
 
Der Luftverkehr werde es auch aufgrund von Innovationszyklen von zehn bis zwanzig Jahren am schwersten haben, auf fossile Treibstoffe zu verzichten, erläuterte Alexis von Hoensbroech, Vertriebsvorstand bei Lufthansa Cargo. Bei Treibstoffkosten von 500 Milliarden Euro jährlich habe man aber ein großes Eigeninteresse zu sparen und sich das Ziel gesetzt, die Treibstoffeffizienz um 1,5 Prozent jährlich zu steigern.
 
Dagegen sah Katharina Tomoff von Deutsche Post DHL keine Schwierigkeiten, eine 50-prozentige Verringerung der CO2-Emissionen pro Tonnenkilometer schon bis 2025 zu erreichen. 70 Prozent der Zustellungen sollen dann weltweit mit sauberen Lösungen
wie Elektrofahrzeug, Fahrrad oder zu Fuß erbracht werden, um die lokalen Emissionen zu senken. „Der Umsatz soll bis dahin zu mehr als 50 Prozent aus grünen Lösungen kommen“, sagte sie.

Verkehrsvermeidende Konzepte entwickeln

„Unsere grundsätzliche Aufgabe sind verkehrsvermeidende Konzepte“, unterstrich Schenker Deutschland-Chef Kurt Leidinger. Beispielsweise fahre Schenker seit Jahren mit Doppelstock-Fahrzeugen. „Damit lassen sich größere Effekte erzielen, als Milliarden in neue Konzepte zu stecken, die in 10 bis 15 Jahren wirksam werden.“ Was die City-Logistik angehe, müsse auch hier wiederum die Politik einen Rahmen setzen. „Hier darf es auch ruhig Verbote geben."

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