Truck Race in Most/CZ Buggyra lässt die Tschechen tanzen

Truck Race Most Foto: Dustin Schaber 20 Bilder

Der achte Lauf der Truck Race Europameisterschaft steigt im tschechischen Most. Die Strecke steht seit vielen Jahren im Kalender. Traditionell kämpfen die Truck Racer dort Ende August/Anfang September um wichtige Punkte in der Meisterschaft.

Tschechien stellt inzwischen neben den deutschen Konkurrenten die größte Streitmacht in der FIA European Truck Racing Championship. Insofern war das Rennen im westtschechischen Industrierevier gleich für mehrere Teams ein prestigeträchtiges Heimspiel bei dem es darum ging, vor den Landsleuten bella figura zu machen.

Sieg und Niederlage

Wie das so ist im Sport – am Ende zählt vor allem der Sieg. Buggyra hatte die Nase vorn: Mit seinem Triumph im vierten und abschließenden Wertungslauf machte David Vrsecky Mannschaft und einheimische Fans gleichermaßen glücklich. Frankie Vojtisek, lange Jahre so etwas wie der Held der Massen in Most, bekam die Probleme in seinem neu formierten Team nicht so recht in den Griff. Zudem scheint es in der Kooperation mit dem ungarischen Oxxo-Team inzwischen einige Reibungspunkte zu geben. Jedenfalls waren die diversen neunten Plätze von Norbert Kiss das einzig greifbare Resultat für Frankie und seine Crew – eine kleine Enttäuschung.


Hahn gegen Albacete – spannend bis zum Schluss

Wie kaum anders zu erwarten, ging in Most auch das geradezu titanische Ringen zwischen dem amtierenden Europameister Jochen Hahn und seinem spanischen Markenkollegen Antonio Albacete in seine nächste Runde. Der Zweikampf der beiden MAN-Fahrer entwickelt sich zu einer unendlichen Geschichte, die man je nach Sichtweise für einen langweiligen Schinken ohne wirkliche Höhepunkte oder einen faszinierenden Thriller mit offenem Ende halten kann. Keiner der beiden Truck Racer konnte bisher den entscheidenden Treffer landen und sich vom anderen absetzen. Es bleibt spannend zwischen Hahn und Albacete. Und es wäre absolut keine Überraschung, wenn das Meisterschaftsduell der einzigen Titelaspiranten am letzten Tag auf dem 24-Stunden-Circuit in Le Mans mit nur einem Punkt Differenz entschieden würde.

Albacete als tragischer Samstags-Held

Diesmal war es Antonio Albacete, der wieder einen Schritt nach vorne machte – vielleicht war es ja auch nur ein halber. Der Spanier setzte sich zum zweiten Mal in diesem Jahr an die Spitze der Tabelle. Mit zwei beeindruckenden Siegen in den Championshiprennen eins und zwei, die am Samstag ausgetragen wurden. Und zum zweiten Mal sollte der Madrilene nur ein Anführer über Nacht bleiben – schon am nächsten Tag war nach dem ersten Rennen die alte Hackordnung wieder hergestellt; der Fahrer mit der Startnummer eins lag danach auf Platz eins, der Fahrer mit der Startnummer zwei musste sich erneut in die Rolle des Verfolgers fügen. In der aktuellen Konstellation trennt die Titelanwärter allerdings nur noch ein winziger Punkt, was die Frage provoziert, welcher der beiden Motorsportler sich psychologisch in der komfortableren Position befindet.


Wer hat die besseren Nerven?

Kann der Spitzenreiter locker damit umgehen, dass ihm sein Konkurrent permanent im Nacken sitzt und der kleinste Fehler das Projekt Titelverteidigung zunichte machen könnte? Oder ist es für Albacete eine harte Geduldsprobe, gegen Hahn immer nur eine Nacht lang triumphieren zu können, nur um den Altensteiger wie in der Fabel vom Hasen und dem Igel wieder als lachenden Triumphator zu sehen?
Beantwortet wird die Frage letztlich auf der Rennstrecke. Drei Wochenenden haben die beiden Helden noch Zeit, um ihr Punktekonto aufzufüllen. Wenn man die Kontostände betrachtet, fällt jenseits der kleinstmöglichen Differenz zwischen Hahn und Albacete der Abstand auf, den die dominierenden Figuren in der Schwergewichtsklasse mittlerweile zwischen sich und den Rest des Feldes gelegt haben.

Spitzenreiter in eigener Liga

Markus Oestreich könnte den Rückstand selbst dann nicht mehr wett machen, wenn Hahn und Albacete zwei Läufe lang komplett ausfallen würden: Ein Berg von 142 Zählern liegt zwischen dem Zweit- und dem Drittplatzierten. Passiert bis und in Zolder nichts Außergewöhnliches, hat „Oese“ auch rein rechnerisch keine Chancen mehr, die enteilten Konkurrenten wieder einzufangen. Nach Lage der Dinge bräuchte es dafür ohnehin ein Wunder. Dass einer der Renault-Fahrer neun oder zehn der ausstehenden zwölf Einzelrennen gewinnt, ist unwahrscheinlich.

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