Die sechs Trucks von Katharina und Max Steffen sind mehr als nur ein Fuhrpark - sie sind Ausdruck einer speziellen Schweizer Logistikart.
"Wir sind exakter als eine Schweizer Uhr!" Große Worte, die Katharina Steffen da von sich gibt. Treffender könnte sie die wichtigsten Eckpfeiler ihres Transportunternehmens, der CTB Container Transporte GmbH, aber kaum beschreiben. Zuverlässigkeit, Professionalität, Sorgfältigkeit und Pünktlichkeit stehen bei ihr und ihren Fahrern ganz oben auf der Tagesordnung. Die grundlegenden Schweizer Tugenden eben.
Jahrelang konnte Katharina Steffen dabei nur auf einen einzigen hart schuftenden Mitarbeiter zurückgreifen – ihren Ehemann Max. Max Steffen zog mit seinem Scania 143 500 Streamline hauptsächlich Seecontainer. Katharina erledigte vom Heimatort Bellach im schweizerischen Kanton Solothurn aus die Büroarbeiten. Seitdem ist die Transportfirma ein wenig gewachsen: Sechs Fahrer und Trucks sind es heuer. Als Dreh- und Angelpunkt dienen die Containerterminals in Basel.
Alle Fahrgestelle tragen klangvolle Frauennamen
Der betagte Streamline aus dem Jahr 1996 befindet sich noch immer im Fuhrpark, auch wenn Max Steffen auf einen nicht weniger auffälligen R 500 Longline umgestiegen ist. Daneben rollen noch zwei Scania R- und zwei DAF XF 105-Sattelzugmaschinen in den Farben von CTB.
Für die sechs Trucks stehen insgesamt 18 Containerchassis in den unterschiedlichsten Spezifikationen zur Verfügung. Fast alle Chassis sind mit eigenen Gensets zur Aufnahme von Reefer-Containern versehen. Kleine Besonderheit bei CTB: Die Fahrgestelle sind nicht nur irgendwie durchnummeriert, sondern tragen ausschließlich klangvolle Frauennamen und werden auch mit diesen Namen disponiert.
"Wir sind alle echte Freaks!"
Überhaupt ist im Hause Steffen alles ein bisschen anders als in vergleichbaren Betrieben. Hier schleppt niemand einfach nur Container von A nach B. "Wir sind alle echte Freaks!", geben Max und Katharina Steffen offen und nicht ohne eine gehörige Portion Stolz zu. Die Liebe zur Materie sieht man an den Trucks – keines der Fahrzeuge befindet sich in seinem ursprünglichen Zustand. Dies war schon beim alten Streamline so, gipfelte vor ein paar Jahren in der Spezialanfertigung des dreiachsigen R-Longline und endet derzeit bei der neuesten Errungenschaft des Transportunternehmens: einem dreiachsigen DAF XF 105 mit 510 PS. Der DAF mit den Tribals und der edlen Innenausstattung kam erst Anfang dieses Jahres in den Betrieb.
Trotz der strengen Reglementierungen für den Güterverkehr auf der Straße werden seitens CTB 80 Prozent der Transporte innerhalb der Schweiz abgewickelt. Die restlichen Touren gehen vor allem zu den großen Containerhäfen nach Antwerpen, Rotterdam, Hamburg und Bremerhaven. Dies gilt aber nur für die neueren Fahrzeuge. Der 15-jährige Streamline bedient aufgrund seiner Euro-2-Norm und der damit verbundenen höheren Straßenmaut nur die Containerterminals im Raum Basel. Die Maut liegt in der Schweiz für einen 40-Tonner ab Euro 4 derzeit bei ungefähr
72 Cent pro Kilometer.
Die "Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe" (LSVA), so die korrekte Bezeichnung, gilt dabei nicht nur für Autobahnen, sondern auf jedem Kilometer des öffentlichen Straßennetzes. "Selbst eine kurze Fahrt zur Inspektion oder zum Waschen kostet ein paar Franken und Rappen", erklärt Max Steffen. Ganz klar, wo der umgangssprachliche Begriff "berappen" seine Bedeutung herhat, oder?