125 Jahre Automobilgeschichte Automobilsommer 2011

Automobilsommer 2011, MB O 3500, Bad in der Menge beim Geburtstagscorso Foto: Andreas Techel 21 Bilder

Das Auto feiert 2011 den 125sten Geburtstag. Und Stuttgart bot zum Auftakt der Feierlichkeiten im Mai die passende Kulisse.

Ein Geburtstagscorso aus 125 mobilen Schönheiten ließ Glanzstücke deutscher Ingenieurskunst Revue passieren. Die Automobilhersteller Mercedes-Benz, Porsche und Audi zeigten Legenden wie den originalgetreuen Nachbau des Benz-Patentwagens. Zeitgenössische Modelle und Prototypen wie das Elektrofahrzeug Mercedes SLS E-Cell rollten vorbei.

Geburtstagscorso der Edelkarossen

Die Sonne strahlte mit den 125 Edelkarossen des Geburtstagscorsos um die Wette. Über 200.000 Zuschauer entlang der Strecke und auf dem Stuttgarter Schlossplatz konnten den Auftritt der auf Hochglanz polierten Fahrzeuge kaum erwarten. Einer ließ seine Umstehenden wissen, dass der Corso pünktlich gestartet sei. Endlich kündigte die Moderatorin den ersten Wagen an: Das Ur-Automobil von Carl Benz. Am Steuer Jutta Benz, die Urenkelin. Eine echter Herausforderung für eine Frau. Denn schon die Lenkung erfordert Manneskraft. Das erkannte auch ihr Beifahrer an, der Mecedes-Vorstand Thomas Weber.

Jochen Maas mit dem Blitzen-Benz

Hobby-Fotografen und Automobilliebhaber versuchten, den besten Blick auf die motorisierten Stars zu erwischen, einen altehrwürdigen Mercedes Benz 500K oder Youngtimer der 911er Reihe von Porsche. Die Bewunderung galt auch Stars aus Fleisch und Blut. Prominente wie Ralf Schumacher und Oliver Bierhoff ließen sich gerne durch Stuttgart chauffieren. Zu den Ehrengästen zählten auch die Mitglieder der Familien Maybach, Benz und Daimler und Horch, sowie der Ex-Tennis-Profi Boris Becker, „Tatort“-Kommissar Richy Müller, AMG-Chef Ola Kaellenius sowie Auto-Motor-und-Sport-Chef Bernd Ostmann. Rennfahrerlegende Jochen Mass steuerte den “Blitzen Benz” von 1909, ein Rekordhalter mit kernigem Sound. 21 Liter Hubraum hatte seit damals kein Mercedes-Pkw mehr unter der Haube. Der Blitzen Benz kackte als erstes Fahrzeug die 200 km/h Marke.

Fähnchen flatterten im Wind

Der illustre Konvoi startete um elf Uhr am Porsche Museum. Fähnchen flatterten im Wind und jubelnder Applaus ging durch die Zuschauerreihen. Bad Cannstatt lag auf dem Weg zum Mercedes-Benz-Museum. Fotoapparate klickten unentwegt und der ein oder andere Zuschauer ließ seiner Begeisterung mit Jubelrufen freien Lauf. So mancher Enthusiast erinnerte sich bei Anblick des Oldtimer-Reisebusses an vergangene Tage. Die kleinen Autofahrer von Morgen bettelten schon während des Corso: „Gehen wir noch mal gucken?“

Vertreter der automobilen Oberklasse

Auf dem Schlossplatz, schließlich, kamen die Zuschauer aus dem Staunen nicht mehr heraus. Aus der Kollektion der alten Schule präsentierte Porsche seinen Semper Vivus, ließ ihn Frischluft statt Museumsluft schnuppern. Der Porsche Nachkomme Wolfgang Porsche nahm auf dem Rücksitz Platz. Audi Vorstand Rupert Stadler und Horch-Enkelin Heike Müller präsentierten zusammen den Audi Imperator, tatsächlich auch optisch erhaben und 1928 mit 100 PS und 4,9 Litern Hubraum ein Vertreter der Oberklasse. Das Publikum hatte aber auch die Möglichkeit, Fahrzeuge aus den letzten Jahrzehnten, aktuelle Vertreter und Prototypen künftiger Modelle im Detail zu begutachten.

Boxweltmeister Vitali Klitschko im Actros „BlackEdition“

Aber nicht nur die Pkw-Sparte war vertreten. Daimler AG bestückte den Corso mit gleich dreizehn Repräsentanten der Lkw- und Nutzfahrzeugsparte. Der aktuelle Mannschaftsbus des VfB, ein Mercedes Travego, führte den Lkw- und Bus-Tross an und wurde nicht nur von Mannschaftsfans herzlich begrüßt. Dem folgte ein LP 333 – der sogenannte Tausendfüßler, der seinerzeit Schokolade für Mauxion auslieferte. Ein blau lackiertes Führerhaus und der gleichfarbige Firmenschriftzug auf dem weißen Kofferaufbau ließen die Augen von Jung und Alt glänzen. WBC Boxweltmeister Vitali Klitschko nahm im Actros „BlackEdition“ MP3 Platz, eine limitierte Ausgabe: In schwarzer Metalliclackierung gehüllt, präsentiert er die Konterfeis seiner Urväter Gottlieb Daimler und Carl Benz auf den Türen. Gleich hinterher: Der Oldtimer-Bus O 3500. Als 20stes Fahrzeug zeigte sich der Atego BlueTec Hybrid. Dazwischen arrangierten sich die Starlets von heute wie der Mercedes SLK R172. Als ein Vertreter der lebendig gewordenen Vergangenheit zeigte sich der Reisebus 0660 H dem Publikum. Die Zukunft des Transportwesens verkörperte dagegen das Elektrofahrzeug Vito E-Cell und das spektakuläre Design des SLS E-Cell, den Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster ausgiebig lobte. Mit der Startnummer 30 fuhr der Kleintransporter L319 vor, ihm folgten die beiden Unimogs 25 PS und U5000, letzterer ein waschechter Kämpfer bei der Rallye Paris-Dakar. Mit einem Silberpfeil der vergangenen Tage beladen passierte der dunkelblaue LO 2750 mit W 52 die Menge. Ebenfalls aus der Rennabteilung von Mercedes-Benz war der legendäre Renntransporter – das „blaue Wunder“ mit W mit dem Motor eines SL und einem weiteren Silberpfeil auf der Ladefläche.

Das Auto hat Zukunft

Um den Verbrauch und die EU-Normen musste sich Carl Benz noch keine Gedanken machen, als er im Jahr 1886 sein „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ zum Patent anmeldete. Auch seine Erfindung, die Verkörperung von Mobilität und Selbstbestimmung, wird weiterleben. Das garantiert nicht zuletzt auch die Begeisterung rund um den Stuttgarter Corso.

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