Star Care Spenden-Tour für Kinder in Not

Spenden-Tour für Kinder in Not, Star Care Foto: D. Bachmann, J. Bronsch 6 Bilder

Star Care, ein ehrenamtlicher Verein, geht jedes Jahr auf Truck-Tour und unterstützt bedürftige Kinder.

Aus den Lautsprechern klingt in  Noten verpackte gute Laune und die strahlende Sonne spendiert südländische Urlaubsstimmung – ideale Bedingungen für die Verkaufsaktion des Fördervereins Star Care, die an diesem Tag vor dem Gebäude der Dekra Haupt­verwaltung in Stuttgart stattfindet.

Denn die leckeren Gaumenfreuden, die der schwarze Mercedes Actros mit dem ­Star-Care-Logo an Bord hat, kommen aus Spanien, Italien oder auch Südfrankreich. Delikatessen wie natives Olivenöl, Weine und Feinkost aus dem Süden Europas finden so ihren Weg nach Deutschland und in die Einkaufstüten. Den Erlös spendet der Förder­verein an Projekte, die sozial benachteiligte, behinderte oder kranke Kinder aus der Region unterstützen.

Die Idee hatte ein Daimler-Mitarbeiter

Die Idee zu dieser karitativen Lkw-Tour hatten die Daimler-Mitarbeiter 1996 auf einer Testfahrt durch Südeuropa. Seitdem findet sie jedes Jahr statt. Dann tauschen Manager, Marketingexperten und Wirtschaftsprüfer für eine Woche Büro gegen Lkw. Die unterwegs eingeladenen Köstlichkeiten bringen sie in den Großraum Stuttgart, um mit dem Verkauf möglichst viele Spenden zu sammeln. Elf Mitarbeiter waren dieses Jahr unterwegs, acht von ihnen saßen am Lenkrad. Für die ehrenamtlichen Lkw-Fahrer war die einwöchige Tour durch Spanien aber keineswegs Freizeit. "Schon nach 4,5 Stunden Fahrt bemerkten wir, wie anstrengend der Job ist", erzählt Vereinsmitglied Steffen Laux. Jeden Tag und vor allem rund um die Uhr auf der Straße unterwegs zu sein, das sei auf jeden Fall bewundernswert und über so manche sanitäre Anlage in Südeuropa möge man gar nicht weiter reden.

Auf der 3.600 Kilometer langen Fahrt nach Spanien gönnten sich die Kollegen selbst bei den Übernachtungen keinen Luxus: Anstatt im Hotel schliefen die enga­gierten Einkaufstouristen, wie es sich gehört, in der Fahrerkabine. Schließlich galten auch für sie die Lenk- und Ruhezeiten. Was aber noch wichtiger war: Auf diese Weise sparten sie Geld, denn jeder zu viel ausgegebene Euro schmälert schließlich den Spenden­erlös. Deshalb standen unterwegs auch keine Restaurantbesuche auf dem Programm. Stattdessen schwärmten die Kollegen im Begleitfahrzeug zu spontanen Essenseinkäufen aus, um im Anschluss gemeinsam zu kochen und zu grillen.

15.000 Flaschen Wein an Bord

Von solchen Auszeiten einmal abgesehen, hatte der Arbeitsplatzwechsel der Daimler-Mitarbeiter nur wenig mit Fernfahrerromantik zu tun. Termindruck und Einkaufsplanung gehörten genauso zur Tour wie das Schleppen und Verladen von Kartons und die Ladungssicherung. Schließlich sollte das kostbare Gut unbeschadet den Transport nach Deutschland überstehen. Insgesamt beförderten die elf von Star Care mit ihren drei gesponserten Lkw über 15.000 Flaschen Wein. Dazu kamen kistenweise erlesene Knabbereien, Balsamico-Essig und Olivenöl. "Das Einkaufen der Waren ist ein zielgerichteter Auswahlprozess, damit wirklich nur das ­Beste mitkommt", erklärt Daniel Cvikevic, im Alltag Produktmanager für Smart. Da er selbst keinen Lkw-Führerschein besitzt, fährt er in einem Begleitfahrzeug mit. Seit dem Jahr 2005 unterstützt er das Projekt aktiv. Unter anderem auch beim Verkauf der Spezialitäten an den jeweiligen Standorten.

Das Besondere zu finden ist manchmal nicht leicht. Das gilt auch für die Produkte, die im Süden eingekauft werden. Schließlich soll ihre hohe Qualität die Spende- und Kaufbereitschaft wecken, damit möglichst viel für die Kinder in Not zusammenkommt. Unter anderem unterstützt der renommierte Sommelier Guntram Fahrner Star Care bei der Auswahl. Auf Weinmessen sammelt der Fachmann für edle Tropfen Einkaufstipps für den Förderverein – wohl genau die richtigen, denn die Produkte kommen an den Verkaufsstellen sehr gut an.

Prüforganisation Dekra zum ersten Mal dabei

Dieses Jahr neu dabei ist die Prüforganisation Dekra. Vor dem Eingang der Hauptverwaltung herrscht schon während des Aufbaus reges Interesse an den Leckereien. Der Verkaufsstand ist so unkonventionell wie das Projekt: Direkt vor dem Eingang der Dekra Hauptverwaltung parkt der schwarze Mercedes Actros mit dem großen Pflastermotiv auf der Plane und die Ladefläche dient als uriges Produktregal. Ähnlich schlicht, aber effektiv läuft der Verkauf auch an den anderen Stopps der Feinkost-Transporteure für den guten Zweck. Seit Beginn der Aktion vor 16 Jahren sind das die verschiedenen Mercedes-Benz-Werke, doch schnell kamen ­wei­tere Unternehmen aus der Region hinzu wie ­beispielsweise Bosch, IBM, Alcatel-­Lucent und Siemens. Sie unterstützen seitdem regel­mäßig die Aktion.

Die Star-Care-Truck-Tour ist eine von vielen Veranstaltungen, die der Verein zusammen mit Partnerunternehmen und Privatleuten über das Jahr verteilt organisiert. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Einrichtungen, die unterstützt werden, fassen die Ehrenamtlichen besondere Projekte ins Auge. Wie beispielsweise den Baby-Notarztwagen, der dem Klinikum Ludwigsburg im vergangenen April übergeben wurde. "Als neues sogenanntes Leuchtturm-Projekt haben wir uns den Aufbau einer Kindertagesstätte für sozial schwächere Familien vorgenommen", erklärt Vereinsmitglied Steffen Laux. Der diesjährige Spendenerlös der Tour beläuft sich auf 60.000 Euro, die auch für kleinere Projekte wie Spielzeuge für Jugendhäuser verwendet werden sollen.

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