Der Spezialist für Kühlfahrzeuge Lamberet hat einen Auflieger entwickelt, der zugleich für geringere CO2-Emissionen der Zugmaschine sorgen soll und ein Plus an Arbeitssicherheit verspricht.
Paris hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 allen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor "Adieu" zu sagen – wenn es nach Anne Hidalgo, Oberbürgermeisterin der französischen Hauptstadt, geht, sogar schon zur Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 2024. Ob sich dieses hehre Ziel innerhalb von sechs Jahren umsetzen lässt, ist offen. Fakt ist, dass die Aussteller der Messe Solutrans Ende 2017 in Lyon schon die Weichen stellten. So auch der französische Fahrzeugbauer Lamberet. Mit dem Frigovan H2 Zero Emission holte er auf der Messe den Innovations-Award in Gold in der Kategorie Hersteller. Mit dem Kleintransporter auf Basis des Renault Kangoo Z. E. sei es gelungen, die Reichweite des Elektrofahrzeugs unter Verwendung einer Brennstoffzelle um rund 150 Kilometer zu erweitern, begründet das Unternehmen.
Baureihe zu Recht im hochpreisigen Premium-Segment
Damit kommt der Elektro-Brennstoffzellen-Hybrid auf einen Einsatzradius von 300 bis 400 Kilometer. Dass der Verbau von Elektro-Antriebsstrang und Ladetechnik, Brennstoffzelle und H2-Tank zuungunsten der Nutzlast geht, soll das Engagement und den Innovationswillen zur aktiven CO2-Reduzierung nicht schmälern. Denn der Kühlspezialist hat auch größere Anwendungen in seinem Fahrzeugprogramm. Im schweren Segment der Kühltransporte präsentierte der Aufbauhersteller die Zukunft des Sattelaufliegers SR2. Dass Lamberet sich mit dieser Baureihe zu Recht im hochpreisigeren Premium-Segment verortet, zeigt der Blick auf die Details. Zunächst hat der Fahrzeugbauer für den Transport mit unterschiedlichen Klimazonen eine neue hochklappbare Trennwand entwickelt. Die soll laut Hersteller über eine hohe Schlagfestigkeit verfügen und damit nicht nur besonders strapazierfähig sein, sondern auch eine zusätzliche Ladungssicherung darstellen. Die sogenannte Ergowall soll zudem verhältnismäßig leicht sein, was das Handling für den Fahrer erleichtere.
Eine weitere Neuerung zum Thema Fahrersicherheit stellt die Aufstiegsleiter dar. Beim Ausziehen am Heckportal entfaltet sich automatisch ein integriertes Geländer, das dem Fahrer insbesondere bei winterlichen Temperaturen und schlechten Sichtverhältnissen einen sicheren Ein- und Ausstieg ermöglicht. Beim Einklappen der Steighilfe faltet sich das Geländer mechanisch wieder zusammen. Eine nützliche Ergänzung und bis dato einzigartig im Trailersegment. Ein weiteres Sicherheitsfeature bietet Lamberet mit den Arbeitsleuchten Safe LED Vision und Safelight Ramp. Erstere sind stoßsicher im Dachholm des AeroSR2 integriert und sorgen mit vier LED-Strahlern für taghelle Lichtverhältnisse im Arbeitsbereich vor dem Heckportal, sobald dieses vom Fahrer heruntergelassen wird. Das soll dem Fahrer die Arbeit bei Nachtanlieferungen erleichtern und ebenfalls Unfällen vorbeugen. Weiteres Sicherheitsfeature: zwei rote, flexible LED-Strahler, die Lamberet unterhalb des Koffers angebracht hat. Diese erzeugen auf dem Asphalt eine rote Linie, die vorbeifahrenden Fahrzeugen einen Sicherheitsbereich beim Passieren und dem Fahrer einen sicheren Arbeitsbereich beim Be- und Entladen auf der Straße signalisieren soll.
Windabweiser sollen Kosten senken
Mehr Sicherheit bei Anfahrschäden an der Rampe soll dagegen die neue Heckleuchte Safelight Ramp bieten. Hierbei bringt Lamberet die Beleuchtung in einem flexiblen Gehäuse unter, das sich bei einer Kollision zur Seite wegdreht. Der Anschaffungspreis für den Trailer amortisiert sich laut Hersteller schnell, weil sich regelmäßig anfallende Reparaturkosten durch die zusätzliche Beleuchtung vermeiden lassen. Kosten senken sollen auch die Aerotails, Windabweiser, die sich beim Öffnen des Heckportals automatisch einklappen. Diese reduzieren die Windverwirbelungen am Heck und damit den Luftwiderstand während der Fahrt. Und damit kommt Lamberet den Pariser Klimazielen auch auf Fernstraßen einen weiteren Schritt näher.