Saisonfinale Truck Race-EM 2015 Besucherrekord in Le Mans

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Trotz der bereits entschiedenen Saison zog es 56.000 Zuschauer zum Saisonfinale der Truck Race-Europameisterschaft an die Rennstrecke in Le Mans. Sie erlebten ein Novum in diesem Jahr: Europameister Norbert Kiss fuhr ohne Sieg nach Hause.

Zumindest für die Fans von Jochen Hahn und Adam Lacko blieb die FIA European Truck Racing Championship spannend bis zur letzten Minute. Der Deutsche und sein Konkurrent aus der Tschechischen Republik kämpften um den zweiten Platz in der Gesamtwertung, und erst mit der letzten Zieldurchfahrt dieses Jahres war dieses Duell wirklich entschieden. Hahn, der mit Rückstand in das Rennen gegangen war, musste sich in diesem Jahr mit dem Bronzeplatz zufrieden geben.

Was der Altensteiger offenbar als Motivation für die Zukunft versteht. Jedenfalls wurde er am Sonntagabend bei der FIA-Gala, gefragt, wie seine Zukunftspläne aussehen. Die Antwort: „Nächstes Jahr kommen wir zurück und am Jahresende stehen wir zwei Plätze weiter vorne.“ Die Basis für seinen Erfolg hatte sich Lacko im vierten Rennen am Sonntagnachmittag mit einem beinharten Start geschaffen, nach der ersten Schikane kam er so vor Hahn wieder zurück auf die Strecke. Dabei blieb es elf Runden lang, so dass sich Buggyra nach vielen Jahren wieder über zwei greifbare Erfolge freuen konnte – was sicherlich das weitere Engagement des tschechischen Teams befördert. Denn neben Lackos Vize-Titel durfte die Mannschaft auch noch den Pokal für die gewonnene Europameisterschaft in der Teamwertung mit nach Hause nehmen. Die Paarung Lacko/Vrsecky erwies sich in der abgelaufenen Saison als die stärkste Kombination.

56.000 begeisterte Zuschauer

Aus der Distanz betrachtet war beim Rennwochenende in Le Mans alles wie immer: Es gab einen großen Industriepark, zahlreiche Showtrucks, die Paraden, das Feuerwerk, die Rennen um die Europameisterschaft und das französische Championat, und viele Besucher. Kurz gefasst: Es war wieder eine tolle Party, in deren Mittelpunkt die Renntrucks und die Lkw-Fahrer standen. Die Organisatoren zählten über 56.000 zahlende Gäste und sprachen sogar von einem neuen Besucherrekord.

Doch das Geschehen auf der Rennstrecke fiel völlig aus dem Rahmen, wenn man den Verlauf der neun vorangegangenen Wochenenden als Maßstab heranzieht. Denn zum ersten Mal in dieser Saison konnte der alte und neue Europameister Norbert Kiss keines der vier Championship-Rennen gewinnen. Im Auftaktrennen am Samstag wurden Kiss und Hahn nach einem kuriosen Start zu Drive-Through-Strafen durch die Boxengasse beordert und büßten so ihre Chancen auf eine Top-Position ein. Der Sieg ging damit an Antonio Albacete, der am Saisonende wieder zu alter Stärke zurück fand. Die jeweils zweiten Rennen des Tages waren diesmal eine Sache von Renè Reinert, der sowohl am Samstag- wie auch am Sonntagnachmittag ganz oben auf dem Podium stand und sich über eine perfekte Leistung und einen gelungenen Saisonabschluss freute. Im zweiten Aufgalopp verlor Kiss den Start gegen Antonio Albacete, der den Verfolger danach elf Runden lang auf Abstand hielt.

Künftige Rolle der TRO ungeklärt

Am Sonntagabend wurden die Fahrer wie üblich bei der FIA-Gala geehrt. Vielen war die Erleichterung darüber anzumerken, dass die Saison trotz der fundamentalen Einschnitte – es war die erste seit vielen Jahren ohne direktes Engagement eines Herstellers – gut über die Bühne gegangen war. Ein Thema, das also weitgehend abgehakt ist. Aber die Gala 2015 war dennoch auch ein Abschied. Da es im kommenden Jahr einen neuen Promoter gibt, ist die weitere Rolle der TRO (Truck Racing Organisation) und ihres Chefs Fabien Calvet noch nicht definiert.

Calvet selbst scheint das eher pessimistisch zu sehen, für ihn war der Abschlussabend so etwas wie ein vorzeitiger Abschied, auch wenn die Angelegenheiten noch im Fluss sind. Für Calvet und etliche Fahrer oder Teamchefs ging die Saison am Montag nach Le Mans in die Verlängerung. Da fand eine Sitzung der FIA Truck Commission statt, bei der die Weichen für die Saison 2016 gestellt wurden.

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