Vladimir Chagin hat mir seinem Rückzug aus dem aktiven Rallyesport in diesem Jahr das Signal für einen umfassenden Generationenwechsel bei Kamaz gegeben.
Denn nach dem Dakar-Rekordsieger sind jetzt auch Firdaous Kabirov und Ilgizar Mardeev nicht mehr im aktiven Kader der blauen Reiter. Der galoppierende Hengst im Kamaz-Wappen wird zum Fohlen. Klar, dass die Rallye-Cowboys auf den Tatra-, Iveco-, MAN- oder Ginaf-Pferden da zur Dakar 2012 das Lasso rausholen und die russischen Fohle einfangen wollen. Aber Achtung: Die schnellen Jungs warten nur darauf, vom Wettbewerb unterschätzt zu werden.
Schließlich kann Jungstar Eduard Nikolaev, Jahrgang 1984, schon auf acht Jahre Erfahrung, unter anderem mit dem Sieg als Fahrer bei der Silk Way Rallye 201 und bei der Dakar als Mechaniker im Team von Chagin zurück blicken. Der Bursche mit dem Babyface wurde von Teamchef Semen Yakubov und den übrigen Mitgliedern des Kamaz Master Teams systematisch aufgebaut. Dem erfolgreichsten der Kamaz-Fohlen fällt dabei die Traditions-Sieger-Startnumem2500“ zu!
Der Name Mardeev bleibt der Szene erhalten. Auf Ilgizar M. folgt dessen Sohn Ayrat, der beim Start am 1. Januar 25 Jahre alt wird. Erfahrungen hat der junge Mann unter anderem als Mechniker in der Crew des Herrn Papa gesammelt. Mit dem fünften Platz bei der Silk Way in diesem Jahr machte er bereits auf sich aufmerksam. Und zur Not ist Papa Ilgizar nicht weit. Er wird den „Fast Service“ übernehmen.
Die schnellen Kamaz werden abgerundet durch Andrey Karginov und das Team aus Kasachstan um Pilot Ardavichus. Insgesamt haben 76 (!) Truck Teams zur Dakar 2012 gemeldet. Mindestens 15 davon kommen für einen Sieg infrage. Der Blick auf die Lkw-Nennungsliste der Dakar war selten so spannend.