Mit dem NV400 ist Nissan wieder in der Klasse der großen Transporter vertreten, wahlweise mit Front- oder Heckantrieb. En Fahrbericht mit der 146-PS-Variante.
Nach rund zweijähriger Pause meldet sich Nissan mit einem neuen Modell auf dem Markt mittelschwerer Transporter zurück. Den Nachfolger des Interstar entwickelte Nissan einmal mehr im Gleichschritt mit dem Master von Konzernpartner Renault. Eine Ausnahme bildet die Front: Motorhaube, vordere Kotflügel, der mit einem Wabengitter hinterlegte Grill, Stoßfänger (jetzt mit Trittstufen) sowie die Scheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht des Transporters entstanden im Design-Center von Nissan. Ziel dieser Maßnahme war es, Familienähnlichkeit zu den restlichen Nutzfahrzeugen von Nissan herzustellen, insbesondere zum kleineren Lieferwagen NV200.
Karosserie von Renault, Front von Nissan
Abseits seines äußeren Auftritts gibt sich der NV400 vielseitiger denn je. Mit Gesamtgewichten von 2,8 bis 4,5 Tonnen steht der Transporter als Kastenwagen, neunsitziger Kombi und Pritschenwagen mit Einzel- und Doppelkabine in der Preisliste. Hinzu kommen diverse Varianten einschließlich Kipp- und Kühlaufbauten. Vier Längen bis knapp unter sieben Metern wird es geben und Nutzflächen zwischen acht und 17 Quadratmetern.
Erstmals bietet der Hersteller den Transporter entweder mit Front- oder mit Heckantrieb an. Dabei sind die heckgetriebenen Varianten ab 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht mit Einzel- oder Zwillingsbereifung zu haben. Neu ist ebenso der von Partner Renault entwickelte 2,3-Liter-Turbodiesel. Es gibt ihn in drei Leistungsstufen: mit 100, 125 146 PS.
Mit variabler Geometrie auf Trab
Der Vierzylinder-Direkteinspritzer mit Partikelfilter ist nach Euro 5 eingestuft; die Kraftübertragung übernimmt ein Sechsgang-Schaltgetriebe. Im frontgetriebenen NV400 mit 100 und 125 PS kommt ein konventioneller Turbolader zum Einsatz. Die 125- und 146-PS-Aggregate des Front- oder Hecktrieblers bringt ein Turbolader mit variabler Geometrie auf Trab.
Und zwar richtig gut, wie eine erste Ausfahrt zeigt. 146 PS halten den 3,5-Tonner spielend in Schwung. Der Frontantrieb hat im Fahrbetrieb keine Einflüsse auf die Lenkung. Trotz des langen Radstands ist der NV 400 dank guter Rundumsicht kein unhandliches Fahrzeug. Herausragender Pluspunkt: die perfekte Geräuschdämmung des Motors.
Praxisgerecht gestaltete Kabine
Innen darf sich der NV400-Fahrer über zahlreiche Ablagen freuen. Auf Wunsch ist für die Mittelkonsole eine schwenkbare Arbeitsfläche erhältlich. Die Beinfreiheit hat in dem neuen Transporter laut Nissan gegenüber dem Vorgänger um 5,7 Zentimeter zugelegt. Außerdem sollen die Sitze länger und breiter sein, Fahrersitz und Lenkrad sind höhenverstellbar. Optional bietet Nissan einen gefederten Schwingsitz auf der Fahrerseite an. Der Joystick-Schalthebel erlaubt einen einfachen Gangwechsel und liegt entsprechend gut in der Hand. Serienmäßig sind Fahrerairbag, ABS mit EBV sowie ab der Ausstattung Comfort ein ESP mit Beladungserkennung.