Andreas Mischkin aus Hamburg hat in Schweden Luftfracht mit einem 25-Meter-Zug der Spedition Broeder Jensen aus Kopenhagen transportiert. Wie sich das anfühlt, liest man in seinem Reisebericht.
Im Büro über einer kleinen Lagerhalle der Spedition Broeder Jensen treffe ich Speditionsleiter Christian, den ich von meinen Einsätzen bei Jensen im Jahr 2008 kenne. Er spricht gut Deutsch und wir begrüßen uns erst einmal. Dann erklärt er mir meinen Job:
Luftfracht für internationale Ziele wird in Kopenhagen gesammelt und dann per Lang-LKW zum Flughafen in Stockholm gefahren. Umgekehrt wird dort ausgeladene internationale Luftfracht zurückbefördert sowohl nach Kopenhagen als auch weiter nach Frankfurt, Luxemburg oder Amsterdam. Eine der Speditionen, die hier tätig sind, ist die Firma Broeder Jensen. Bei Jensen arbeiten auch mehrere deutsche Fahrer, die mit einem Firmen-Pkw zum Einsatzort kommen, wenn sie in Norddeutschland ihre Wochenend-Ruhezeit verbracht haben.
Christian erklärt Andreas die Details
Da Jensen die Fahrerbesetzung einiger Touren an Subunternehmer vergeben hat, ist mein eigentlicher Auftraggeber ein Unternehmer aus Schwerin – eine übliche Konstruktion hier oben. Christian nennt mir nun die Details der Fahrt nach Stockholm: Abfahrt, Ankunft dort und die Übergabe an einen anderen deutschen Kollegen, der das Ausladen auf dem weiträumigen Flughafen in Arlanda/Stockholm besorgen wird.
Broeder Jensen erhält die Aufträge von einem großen dänischen Spediteur namens HCS. Um kostengünstig zu fahren, hat man diese Linie mit einem Lang-Lkw eingerichtet, der normalerweise abends bei HCS lädt, dann in Kastrup am Airport noch weitere Ladung übernimmt und später zwischen 22 und 23 Uhr nach Arlanda in Stockholm losfährt – eine Strecke von etwa 620 Kilometern.
Speditionsleiter Christian sagt mir, dass die Beladung heute von Wolfgang übernommen wird, der schon viele Jahre bei Jensen als Fahrer arbeitet. Der Zug steht auf dem Hof, ein Volvo mit 6-Gang-Schaltung mit Splitter und 520 PS, einem Dolly und einem Auflieger dahinter mit der roten Beschriftung von HCS. Wolfgang zeigt mir wie man das Dolly an- und abkuppelt und wie man den Auflieger mit Drehkranz im Fahrbetrieb einrichtet (mit festgestelltem Bolzen beim Aufsatteln). Danach fahren wir zunächst ohne Auflieger zu HCS, später dann mit nach Kastrup zum Airport, wo komplettiert wird und dann geht es auf die Bahn. Voll ausgeladen hätte der Zug etwa 60 Tonnen Gesamtgewicht, heute aber sind es „nur“ 45 Tonnen.