Die Dettendorfer Spedition hat das Inntal um jährlich 15.000 Lkw-Fahrten entlastet. Die Mineralölverkehre laufen seit einigen Jahren auf der Schiene. Nur die letzte Meile erfolgt noch per Lkw.
Manchmal stößt eine Verlagerung von Lkw-Verkehren auf die Schiene an ihre Grenzen und es geht nicht ohne Lkw. Das zeigt das Beispiel der Spedition Dettendorfer am Standort Kiefersfelden direkt an der Grenze zu Tirol und der belasteten Inntal-Autobahn. 2012 verlegte das Unternehmen dort einen Gleisanschluss und lässt seitdem Rohöl von Raffinerien an der Nordsee im Zug dorthin kommen.
200.000 Tonnen Kraftstoff bringt Dettendorfer zum Kunden
In Kiefersfelden wird die Ware veredelt, in zwei Tanklagern deponiert und an Händler und Tankstellen in Oberbayern und Tirol ausgeliefert. Unter anderem beliefert die Dettendorfer Spedition auch den von ihr betriebenen Inntaler Logistik-Park in Kufstein Süd mit einer großen Lkw-Tankstelle, die 14 Lkw-Zapfsäulen umfasst. Rund 200.000 Tonnen Kraftstoff bringt Dettendorfer so jährlich zum Kunden. Die Lkw müssen dafür auch die A12 nutzen und sich mitunter in die umstrittene Lkw-Blockabfertigung einreihen.
Dettendorfer wirbt für freien Warenverkehr
"Die letzte Meile zum Kunden lässt sich eben nicht auf dem Gleis darstellen", sagt Spediteur Georg Dettendofer und weist darauf hin, was sein Unternehmen bereits an Lkw-Verkehren eingespart habe. Zuvor hatten die Ölabnehmer ihre flüssige Ware bei einer Raffinerie in Ingolstadt bezogen. "Wir reden über jährlich 7.400 Voll- und 7.400 Leerfahrten, also knapp 15.000 Fahrten durchs Inntal, die wir auf die Schiene verlagert haben." Tirol sei für Oberbayern – und in dem Fall auch für sein Unternehmen – einer der wichtigsten Handelspartner. "Das dürfen wir nicht durch Sanktionen auf der Straße aufs Spiel setzen."